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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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geschleppt, ganz allein. War die einzige Chance. Ich musste es tun. War eine Menge Arbeit , den Stein aus dem Mauerwerk zu ziehen.“
    „Ist … ist er tot?“
    „Weiß nicht. Ist nicht wichtig. Wir müssen jetzt weg, Harry Romdahl. Müssen gehen, bevor mehr von denen kommen.“
    „Weg? Wohin denn?“
    Harry gefiel das alles nicht. Eventuell lag es daran, dass nach seiner neuerlichen Ohnmacht einfach zu viele Informationen und Eindrücke auf ihn einprasselten.
    P etr Stojic zumindest hatte ihn vorhin verschont. Jetzt lag Klaus - wie ein Schwein blutend - leblos in der kalten Zelle. Außerdem stand die Tür offen und Ari drängte ihn dazu, abzuhauen. Er war erst neulich aus dem Krankenhaus getürmt und das unter weitaus besseren Bedingungen. Er hatte in den letzten Stunden sehr genaue Erfahrungen machen dürfen, wie so etwas endete.
    D as hier war definitiv eine ganze Nummer größer. Das hier grenzte geradezu an ein sicheres Todesurteil und an Wahnsinn.
    Ja. Wahnsinn, das war es.
    Er sträubte sich zunächst davor, sah Ari dann doch in die Augen und fand genau dort eben jenen absoluten Irrwitz.
    Natürlich . Wie könnte es auch anders sein ?
    Ganz gewiss war der Stein längst ins Rollen geraten. Die folgende Lawine würde Harry nicht mehr aufhalten können. Da konnte er sich so sehr dagegen wehren wie er wollte.
    „Wir verschwinden jetzt hier“, entschied Ari.
    Weitere Erklärungen gab er nicht ab. Er packte Harry hart am Arm und zog ihn zur Tür.
    Durch einen niedrigen engen Gang kamen sie an eine weitere schwere Zwischentür. Kurz hoffte Harry, ihre aussichtslose Flucht würde dort ein schnelles Ende finden, weil sie verschlossen wäre
    S ie war es nicht. Ari stieß sie mit dem Fuß auf. Quietschend schwang sie nach außen auf.
    Der Flur dahinter führte in zwei Richtungen. Er war um einiges breiter als der Gang , aus dem sie kamen. Die Wände hier waren senfgelb verputzt, der Boden wechselte von kahlem Stein zu grauem Kunststoff mit einzelnen Farbsprenkeln. Leuchtstoffröhren warfen ein blasses Licht von der Decke.
    Ari zögerte nicht. Er hastete gleich nach rechts, ohne dabei den festen Griff um Harrys Handgelenk zu lockern. Als er eine dreistufige Metalltreppe heruntersprang, kam Ro mdahl aus dem Tritt und drohte zu fallen. Ari schwang katzengleich herum, fing ihn auf und funkelte ihn an.
    „Achte auf deine Füße, Harry Romdahl.“
    Danach lief er weiter.
    Kaum dreißig Sekunden später erreichten sie Petr Stojic Fuhrpark. Es war eine Art Tiefgarage mit ungewöhnlich hohen Decken. Die Wände waren in demselben Gelb verputzt und auch an der Beschaffenheit des Bodens änderte sich nichts. In den Ecken verliefen armdicke Rohre. Darüber hinaus verfügte die übergroße Garage über zwei Einfahrten (beziehungsweise Ausfahrten), die mit schweren Rolltoren gesichert und die jeweils in die gegenüberliegende Wand eingelassen worden waren.
    Ob es reines Glück war, das s eines der Tore weit geöffnet war, mochte Harry keinen Moment glauben. Genauso wenig konnte es Zufall sein.
    Er sagte nichts. Konnte er auch gar nicht, denn die kurze Anstrengung forderte bereits ihren Tribut. Er japste, begann nach Luft zu schnappen und wurde mit jedem bewältigten Meter kurzatmiger. Außerdem wusste er nicht, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Die Lösung dieses Problems übernahm Ari. Sie eilten auf das offene Tor zur, dann machte der wahnsinnige Sklaaten plötzlich einen Schwenk nach links in Richtung des Transporters, in dem man sie hierhergeschafft hatte. Bevor sie das Fahrzeug erreicht hatten, zog er einen Schlüssel aus der Hosentasche, löste den Griff von Harrys Unterarm und warf mit der frei gewordenen Hand die Fahrertür auf. Sie war nicht verschlossen worden.
    „Einste igen“, forderte Ari hitzig. Harry war außerstande, sich weiterzubewegen. Er stützte sich gegen die Außenwand des Transporters. Sein Atem rasselte und quiekte.
    „Einsteigen!“ brüllte Sklaaten. „Sonst nimmst du wieder im VIP-Bereich Platz.“
    Harry hob eine Hand, um zu signalisieren, dass er einen Moment benötigte. Den gab Ari ihm nicht.
    Er hatte schon halb im Wagen gesessen, jetzt sprang er hinaus, packte Harry hart an und manövrierte ihn um den Transporter herum. Auf der anderen Seite riss er die Beifahrertür auf und schubste Harry halb hinein.
    „Einsteigen“, fauchte Sklaaten, dann war er verschwunden, bevor er eine Sekunde später wieder auftauchte.
    Ari schwang sich auf den Fahrersitz, steckte den Zündschlüssel ein und startete

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