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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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Margareta van Buuren, der Sandbank und dem Fluch, außerdem von Ari Sklaaten und dem Restaurant, das vor Tagen in einem heftigen Sturm zerstört worden war. Einige Teile der Geschichte kannte Monica bereits, so natürlich den mit Harry Romdahls Flucht aus dem Krankenhaus. Inga füllte Monicas Wissenslücken und erzählte ihr dann, was zuletzt geschehen war. Als sie endlich an dem Punkt mit den Möwen kam, die versucht hatten, über sie herzufallen, schlug es gerade sieben Uhr und weiterhin war vom heraufziehenden Morgen draußen nichts zu sehen.
    „ Aber … als ich hereinkam, warst du verletzt“, wandte Monica nachdenklich ein und nahm den letzten Schluck ihres mittlerweile kalten Tees. Sie störte sich weniger daran, dass ein Haufen schwarzer Möwen auf Befehl einer ausgebüxten, verfluchten Untoten anfing, Menschen anzugreifen. Sie hatte schon allerlei Filme gesehen mit weitaus schlimmeren Vorstellungen. Außerdem war diese Nacht eine Tortur gewesen, in der so gut wie alles im Bereich des Möglichen lag. Was sie jedoch an dieser Geschichte zweifeln ließ, war die Tatsache, dass letzten Endes Dutzende, vielleicht sogar Hunderte von Vögeln in Ingas Küche ihr Leben gelassen hatten, ohne die alte Frau dabei schwerer verletzt zu haben. Und hatte Inga nicht gesagt, sie sei angeschossen worden? Wo waren die Verletzungen?
    „Du hattest überall Blut. Dein Oberteil war …“
    „Ja, ich wurde verletzt und jetzt geht es mir wieder gut“, wiegelte Inga ab, gleichzeitig deutete sie nachdrücklich auf ihr völlig sauberes Oberteil und ihr Gesicht. „Es war nichts Schlimmes. Nichts, was eine alte Schabracke, wie ich es bin, nicht locker wegstecken könnte.“
    Sie schenkte Monica ein weiteres Lächeln, doch die ließ nicht locker.
    „Und die ganzen Federn? Was ist mit den Vögeln passiert?“
    Inga ließ einen langen lauten Atemzug vernehmen und sagte dann: „Es ist kompliziert, meine Liebe. Kompliziert und nicht so einfach zu erklären.“
    „Einen Versuch ist es sicher wert“, beharrte Monica. Der Tee hatte sämtliche Lebensenergie zurückgebracht und ihren Geist erfrischt.
    Zu dem geforderten Versuch kam es nicht mehr. Vorne im Haus wurde die Tür abrupt und überlaut aufgestoßen. Gemurmel war zu hören und wurde deutlicher. Dazu mischte sich kurze Zeit später das Geräusch schwerer Schritte auf dem Fußboden im Flur. Inga und Monica verharrten in der Küche; wie erstarrt. Beide schauten gebannt in Richtung des unbeleuchteten Durchganges. Wer immer dort hereinkam, konnte nichts Gutes im Schilde führen. Früh am Morgen in fremde Häuser zu spazieren, das taten die wenigsten gesetzestreuen Menschen.
    Ein Mann trat durch die Tür in die K üche, direkt dahinter ein weiterer.
    Die Blicke der Frauen trafen die der Eintretenden. Das Gespräch der Männer endete abrupt.
    Sprachlos standen alle vier in Inga Heemsteddes Küche und beäugten sich ungläubig, während draußen der neue Tag nur zögerlich heranbrach.
     
    ***
     
     

Kapitel 7
     
     
    Sie ließen den fahruntüchtigen Transporter hinter sich und passierten die ersten Häuser der kleinen Ortschaft.
    Ein letzter Blick auf die Mittelkonsole des Fahrzeugs hatte Harry verraten, dass sie Westenschouwen um 6:38 Uhr erreicht hatten. Die vorherrschende Dunkelheit an diesem Morgen ließ an dieser Angabe deutliche Zweifel aufkommen.
    Ari schien s ich um derlei Diskrepanzen nicht zu kümmern. Die Finger seiner rechten Hand schlossen sich noch immer klauenartig um Harrys linkes Handgelenk. Er zog ihn einfach hinter sich her.
    Harry stolperte über das nasse Kopfsteinpflaster der Hauptstraße. Es hatte nicht geregnet, dafür hatte die feucht-kühle Morgenluft ganze Arbeit geleistet. Der Ort lag da wie ausgestorben. Auf dem gesamten Weg durch die Straßen begegneten sie keiner Menschenseele. Die Atmosphäre glich der einer Geisterstadt. Dazu passend bewegte eine kalte Bö ein eisernes Gartentörchen, das in den Angeln quietschte.
    „Was ist hier los?“, fragte Harry. Er mühte sich nicht einmal, sein Unbehagen zu verstecken, währenddessen er erfolglos versuchte, dem schraubzwingenhaften Griff Sklaatens zu entrinnen. Der marschierte unbeeindruckt weiter.
    „Margareta van Bu uren … Der Möwenfluch“, fauchte er ohne den Kopf zu drehen.
    Sie ließen den kleinen Dorfladen mit der Anzeigetafel an der Außenwand hinter sich, bewältigten die letzten Meter und standen endlich vor Inga Heemsteddes Blumenladen. Vor rund sieben Stunden war Harry von hier geflüchtet, um

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