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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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sagte sie, als sie das Glas nahm, das
er ihr reichte. „Und noch einmal, Willkommen und
auf ein schönes sexy Wochenende!“ fügte sie spitzbübisch hinzu.
Robert nickte und ergänzte: „Auf das schönste Wochenende der letzten Jahre.“
Julie setzte sich auf das Sofa vor dem Fenster, von
dem aus man einen freien Blick aufs Meer hatte.
„Setz dich zu mir und erzähl mir zuerst einmal etwas
über dich.“sagtesiezuRobertundzeigtedabeiauf
den Platz an ihrer Seite.
Robert setzte sich und sah Julie an, das Champagnerglas immer noch in der Hand haltend begann er:
„Von mir gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin in einer bürgerlichen Familie aufgewachsen. Mein Vater
war Bürgermeister von einem kleinen Ort, der sich
Dourdan nennt. Der Ort liegt ziemlich exakt im Süden
von Versailles. Mit seinen knapp 10.000 Einwohnern
gehört er nicht zu den wichtigsten Ortschaften in
Frankreich, aber es war ganz nett dort. Ich hatte viele
Freunde…“
„…und Freundinnen!“ ergänzte Julie.
„Das will ich nicht abstreiten. Später ging ich auf die
Universität in Paris und studierte Betriebswirtschaft.
Nach meinem Studium war ich bei verschiedenen
Banken und Investmentfirmen angestellt, bis ich dann
zu der Firma wechselte bei der ich jetzt arbeite. Sie
gehört zu den bekanntesten und größten Investmentgesellschaften von Frankreich. Du kennst bestimmt
auch die ‚ Tuillerie Invest‘.“
Julie hatte davon gehört, weil ihr Chef manchmal
Schriftwechsel mit der Gesellschaft hatte. Vermutlich
hatte er auch Geld dort angelegt. Daher nickte sie zustimmend und ließ Robert weiter erzählen.
„Ja und jetzt bin ich hier bei dir. Mehr gibt es von mir
nicht zu berichten.“
„Warst du schon einmal in der Bretagne?“ wollte Julie
von ihm wissen.
„Ja einmal, sogar ganz in der Nähe, in Concarneau.
Ich war mit Freunden auf einem Segeltörn gewesen.
Aber das liegt schon einige Jahre zurück. Ich kann
mich
schon
gar
nicht
mehr
daran
erinnern.“
„War es so schrecklich gewesen?“
„Nein, das nicht unbedingt, aber es ist nicht mit bleibenden Erinnerungen verbunden.“
Julie war sprachlos bei dieser Bemerkung. Sie wusste
nur zu genau, dass es durchaus Dinge gegeben hätte
an die man sich erinnern konnte aber vielleicht einfach nicht erinnern wollte. Sie ging nicht weiter darauf ein.
„Ich habe uns für später ein kleines Picknick vorbereitet, so dass ich uns jetzt hier nichts zu essen richte.
Ich hoffe, dass du einverstanden bist?“
„Ein Picknick?“ Robert sah sie etwas erstaunt an.
„Hast du vergessen was ich dir versprochen habe?“
fragte Julie und hatte jetzt wieder ihr Lächeln gefunden.
„Absolut nicht, aber ich wusste nicht, dass es mit einem Essen am Strand verbunden ist.“
„Ach weißt du, ich habe vor langer Zeit einmal einen
Film gesehen, es war so ein amerikanischer Film, typisch Hollywood und da haben sich zwei Verliebte zu
einem Picknick am Strand verabredet. Der Mann kam
in Anzug und Krawatte und sie in der üblichen
Strandkleidung. Sie passten kleidermäßig überhaupt
nicht zusammen. Aber diese Bilder haben mir damals
so gefallen, dass ich mir sagte, wenn ich einmal einen
Mann finden sollte der mir gefällt, dann will ich genauso ein Picknick und genauso einen leidenschaftlichen Abend am Strand verbringen wie die beiden in
dem Film. In dir habe ich jemanden gefunden mit dem
ich das erleben möchte.“
Robert sah Julie unentwegt an. Er konnte gar nicht
anders, als manchmal auf ihren Busen sehen, der sich
unter ihrer Bluse wölbte und faszinierend auf ihn
wirkte. Ihre Beine waren tadellos geformt und ihr Gesicht makellos. Wenn sie gesagt hätte, dass sie ein
Supermodell bei Vogue sei, dann hätte er es sofort
geglaubt. Er kannte sehr viele Frauen und bestimmt
nicht die hässlichsten. Aber diese Frau übertraf sie
alle. Mit ihr könnte er sich sogar vorstellen, sein Singledasein aufzugeben. Ihr dunkelbraunes langes Haar
trug sie offen. Die Haare legten sich manchmal wie
ein Schleier über ihr Gesicht, wenn sie sich rasch
drehte. Ihre großen braunen Augen waren hinreißend.
Sie hatte ihre Augen durch einen schmalen Lidstrich
verstärkt. Ansonsten war ihr Makeup sehr dezent.
„Jetzt verstehe ich deinen Wunsch nach einem Anzug.
Normalerweise würde ich in meiner Freizeit niemals
so herumlaufen. Du solltest mir aber auch etwas von
dir erzählen.“ meinte Robert. „Wie verlief denn dein
Leben?“
„Mein Vater war Sardinenfischer in Concarneau. Er
hatte ein kleines Fischerboot und fuhr mit drei angestellten

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