Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
Vom Netzwerk:
ein großer Ofen. Ihr
Onkel hatte ihn eingebaut weil er sich vor vielen Jahren eine Heißluftheizung installiert hatte um unabhängig vom Öl zu sein. Dadurch war er zwar von den
Holzpreisen abhängig aber das störte ihn wohl weniger. Für Julie war dieser Ofen ideal um den Besitz der
Männer zu beseitigen. Sie hatte am frühen Morgen
bereits ein Feuer im Ofen entzündet und sah nun in
die enorme Glut, die sich inzwischen gebildet hatte.
Sie warf das Portemonnaie und auch die Reisetasche
in den Ofen, legte noch einige große Stücke Holz darauf und schloss die Tür. Sie ging wieder nach oben.
Sie nahm die beiden Gläser aus dem Wohnzimmer,
spülte sie und stellte sie wieder in den Schrank zurück. Dann holte sie sich ein Tuch und wischte sorgfältig über jeden Gegenstand im Wohnzimmer, den
Robert vielleicht berührt haben könnte. Das gleiche
machte sie mit dem Treppengeländer entlang der
Treppe die zur Garage führte. Auch die Champagnerflasche nahm sie in die Hand und reinigte sie sorgfältig. Dann berührte sie die Flasche, so als würde sie
den Korken entfernen. Ihre Fingerabdrücke sollten
natürlich auf der Flasche zu finden sein.
Nach der Reinigung der Wohnung berührte sie mit
ihrer Hand erneut alles, das Treppengeländer, den
Lichtschalter und was sie sonst noch abgewischt hatte.
Nicht vorhandene Fingerabdrücke waren genauso verräterisch wie die eines Fremden. Im Wohnzimmer
vergaß sie auch nicht die Fenster zu reinigen. Auch
die hätte er berührt haben können. Sie saugte den
Teppich mit großer Akribie. Danach wischte sie den
Boden in der Küche und im Flur feucht auf.
Jetzt ging sie davon aus, dass alle Spuren die auf eine
Anwesenheit von Robert Le Floch im Haus hätten
hinweisen können beseitigt waren.
Sie ging nun in die Garage und reinigte ihr Auto penibel. Sie wischte den Türgriff an der rechten Seite ab.
Sicherheitshalber wischte sie auch über das Fenster
und den Spiegel. Sie saugte die Teppiche und die Sitze und reinigte alle Flächen auf der Innen- und Außenseite. Dann berührte sie erneut alle Griffe, das
Handschuhfach, die Armlehnen und die Spiegel, das
Lenkrad und den Schalthebel. Überall wo man ihre
Fingerabdrücke erwarten konnte sollten auch welche
vorhanden sein. Als sie damit fertig war, entnahm sie
dem Staubsauger den noch halbvollen Beutel, holte
sich eine Plastiktüte und stellte den Beutel hinein.
Dann verschloss sie die Tüte, stieg in ihren Mini und
fuhr rasch zu einer entfernteren Müllsammelstelle, sie
wollte auf keinen Fall ihre eigene Sammelstelle benützen. Nach einigen Minuten war sie wieder zu Hause und ging nun nach oben ins Wohnzimmer.
Die Uhr zeigte bereits Mitternacht als sie mit den Arbeiten fertig war. Sie beschloss ins Bett zu gehen und
den nächsten Morgen mit einem frischen Croissant
und frischer Baguette zu beginnen.
Julie war schon auf dem Weg in ihr Schlafzimmer, als
sie an der Garderobe ihre Barbour Jacke sah. Sie
dachte kurz nach ob sie Robert eventuell mit der Jacke berührt haben konnte. Es hätte durchaus sein können. Sie blieb etwas ratlos auf der Treppe stehen.
Dann ging sie in den Keller und holte die Wachsdose.
Sie war beinahe leer, was nicht verwunderlich war,
denn sie hatte sie schon mehrere Jahre im Gebrauch.
Nochmals dachte Julie nach, nur keine Fehler machen.
Sie ging in den Keller und sah in ihren Vorratsschrank. Dort war eine neue Dose, die sie bestimmt
erst vor einigen Wochen gekauft hatte. Sie nahm die
Dose und schnappte sich ihre Jacke. Auch wenn es
schon spät war, die Arbeit musste jetzt erledigt werden. Mit einem Tuch und einem fettlösenden Reinigungsmittel wischte sie die Jacke sorgfältig ab. Dann
nahm sie ein frisches Tuch und trug das neue Wachs
auf. Sehr sorgfältig ging sie dabei vor. Sie brauchte
mehr als eine Stunde für die Jacke aber dafür konnte
sie sich jetzt beinahe sicher sein wirklich an alles gedacht zu haben.

Kapitel 12
    Es war am Freitagnachmittag als Hervé Lescop gemeinsam mit seiner Frau das Polizeikommissariat in
Quimper betrat. An der Pforte nannte er dem Beamten
seinen Namen und sagte, dass er sich der Polizei stellen wolle. Der Beamte informierte sofort die Betrugsabteilung und Kommissar Ewen Kerber vom Morddezernat. Als Hervé Lescop in Begleitung seiner Frau
nach oben gebracht wurde, erwarteten ihn bereits die
zwei Kommissare.
„Mein Mann kam am Morgen zu mir und erklärte,
dass er sich stellen wolle. Ich habe ihn sofort dazu
ermuntert. Ich möchte, dass wir wieder aufrecht durch
Pont Aven gehen

Weitere Kostenlose Bücher