Möwenspur
können. Mein Mann hat einen Fehler begangen aber er wird dafür einstehen.“ sagte Pascale Lescop.
Ewen sah sie fragend an. Dann erwiderte er:
„Wir werden zuerst einmal klären müssen, ob ihr
Mann etwas mit der Ermordung von Pierre Jaouen
und Jules Garrec zu tun hat. Danach behandeln wir
dann die Frage der Unterschlagung und seines Verschwindens.“
„Die Unterschlagung ist geklärt, Bondella wird die
Anzeige nicht aufrechterhalten. Damit haben Sie keine Anzeige, der Sie nachgehen müssen.“ sagte Pascale
Lescop. Ihr Mann sagte nichts.
„Wir haben davon gehört Frau Lescop, dennoch es ist
eine Strafsache von der wir Kenntnis hatten und die
wir verfolgen müssen. Die Rücknahme der Anzeige
wird sicherlich Einfluss auf das Strafmaß haben.“ Es
war der Kollege von der Betrugsabteilung, der sich
nun an Frau Lescop gewandt hatte.
Hervé Lescop wurde in Gewahrsam genommen und
Ewen ordnete an, dass man ihn sofort ins Vernehmungszimmer bringen sollte. Er wollte gleich mit seinem Verhör beginnen. Pascale Lescop wurde nach
Hause geschickt.
*
Ewen Kerber führte über mehrere Stunden das Verhör
von Hervé Lescop. Schließlich war er überzeugt, dass
der Mann nichts mit den Morden zu tun hatte. Dennoch ordnete er an, das Lescop in eine Zelle gebracht
werden soll, um am nächsten Tag mit dem Verhör
fortfahren zu können. Dann ging Ewen zurück in sein
Büro, holte seinen Mantel und machte sich auf den
Heimweg. Das Telefon klingelte gerade als er das
Büro verlassen wollte.
Ein gewisser Jean-Paul ClaudeausPariswaramApparat und informierte ihn über einige Einzelheiten die
man über Pierre Jaouen und dem zweiten Opfer, Jules
Garrec herausgefunden hatte. Ewen hatte sich erneut
an den Schreibtisch gesetzt und einige Notizen gemacht. Zum Schluss bat er den Kollegen noch, ihm
die Informationen auch per Mail zukommen zu lassen.
Vor allem ging es ihm um die Bilder der beiden anderen Teilnehmer an dem Segeltörn vor einigen Jahren
und damit um die weiteren Vergewaltiger von Marie
Rozier und Sylvie Nicot. Jean-Paul Claude sagte ihm
die Übermittlung zu. Ewen legte auf und fuhr nun
nach Hause zu Carla. Wenn sie Glück hatten würde
der Fall in ein paar Tagen endgültig abgeschlossen
werden können und dann würde Marie vielleicht wirklich ihre Ruhe finden.
Als Ewen nach Hause kam, war Carla schon seit zwei
Stunden von ihrer Arbeit zurück. An der Bank konnte
sie sehr flexibel arbeiten und hatte jetzt zum Wochenende bereits um 16 Uhr ihr Büro verlassen.
Sie war an den Auslagen der Boutique Calypso vorbei-gegangen, durch die Halles um etwas Gemüse und
Fisch zu kaufen und hatte die Auslagen in der Rue
Saint-Mathieu angesehen. Sie war danach noch etwas
ziellos durch Quimper spaziert bevor sie sich auf den
Weg nach Hause machte. Als Ewen ins Haus kam
hatte sie schon einen kleinen Aperitif und einige
Häppchen vorbereitet. Ewen war dankbar für die
Aufmerksamkeit und nahm, nachdem er seinen Mantel abgelegt und Carla mit einem Kuss begrüßt hatte
das ihm gereichte Glas Rosé in die Hand. Sie führte
ihn auf die Terrasse wo sie bereits ein paar ‚amusegeule‘ platziert hatte. Ewen ließ sich auf einen der
bequemen Gartenstühle nieder und trank einen
Schluck von dem Wein. Carla setzte sich neben ihn.
„Wie war dein Tag?“ fragte sie ihn.
„Ach nicht so erbaulich. Heute hat Hervé Lescop sich
gestellt. Du weißt, es handelt sich um den Mann mit
den Unterschlagungen bei Bondella. Die Firma hat
vor einem Tag die Anzeige aus unerklärlichen Gründen zurückgezogen und nun stellte sich Lescop. Wir
haben ihn zu den Morden vernommen, es gab ja starke
Indizien, die daraufhin deuteten, dass er damit zu tun
haben könnte. Aber ich glaube nicht dass er darin verstrickt ist.
Der Fall hat aber noch eine andere Wendung genommen. Aus Paris habe ich die Information erhalten,
dass sie jetzt auch die Namen der anderen beiden
Vergewaltiger kennen. Sie versuchen sie gerade ausfindig zu machen. Vielleicht können wir diese beiden
wenigstens ihrer gerechten Strafe zuführen. Für Marie
wäre so die ganze Angelegenheit vielleicht etwas einfacher.“
„Das sind doch gute Nachrichten Ewen, ich hoffe,
dass ihr die beiden fassen könnt.“ Carla wechselte das
Thema.
„Ich habe uns für heute Abend Lotte zubereitet und
dazu ganz frisches Gemüse aus der Markthalle, den
Halles mitgebracht. Wir können nach dem Aperitif
sofort essen.“
Sie genossen noch ihren Rosé und gingen dann ins
Speisezimmer, wo der Tisch bereits gedeckt war.
Nach dem Abendessen
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