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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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bekannt, genauso wie das dortige Felsenmeer. Außerdem gibt es im Huelgoat auch
den zitternden Felsen.“
„Einen zitternden Felsen, was ist denn das?“
„Nun, das ist ein riesiger Felsbrocken, der so gelagert
ist, dass man ihn durch leichtes Drücken bewegen
kann, obwohl er Tonnen wiegt. Aber auch die Landschaft ist sehr pittoresque. Marc, das ist aber nicht der
Grund meines Anrufes. Du hast ja ganz bestimmt
auch schon die Informationen aus Paris, dass man auf
dem Computer von Pierre Jaouen die Namen der restlichen beiden Teilnehmer an dem unseligen Segelausflug gefunden hat? Außerdem hat mir dein Kollege
gesagt, dass beide Toten mit einer Lolita 23 gechattet
haben. Wir hatten ja den Verdacht, dass Hervé Lescop
in die Sache verwickelt sein könnte. Der hat sich uns
gestern gestellt und behauptet steif und fest, dass er
nichts mit den Morden zu tun hat. Bei einem zweiten
Verhör vor wenigen Minuten, habe ich ihn nach dem
Namen Lolita 23 gefragt. Er sagte mir, dass in der
Firma die Chefsekretärin Julie Guillo mit diesem
Spitznamen versehen ist. Die Nummer 23 wiederum
ist ihre direkte Durchwahl. Das wäre doch ein großer
Zufall wenn diese Julie nichts mit der Sache zu tun
hat. Was meinst du dazu?“
Marc dachte angestrengt nach. Wusste die Sekretärin
von diesem Spitznamen? Würde sie sich beim Chat
diesen Namen mit ihrer Durchwahlnummer geben?
Oder benutzte ein anderer diesen Namen um sie in
Verdacht zu bringen?
„Ewen, ich habe einige Fragen durch die Wendung im
Fall. Wir müssen herausbekommen ob diese Julie von
ihrem Spitznamen wusste. Eigentlich könnte jeder in
der Firma, der diesen Namen kannte verdächtig sein.
Hervé Lescop kannte den Namen und es wäre eine
Möglichkeit gewesen die Opfer in die Bretagne zu
locken undsiezutöten. Beim Chatten kann ein Mann
durchaus den Namen einer Frau benützen. Man weiß
ja nicht mit wem man chattet.“
„Du hast natürlich recht, er hätte mit diesem Pseudonym seine Opfer hierher locken können. Aber spätestens wenn sie ihn auf dem Parkplatz in Pont Aven
gesehen hätten wären sie doch misstrauisch geworden
und nicht so ohne weiteres in sein Auto gestiegen.
Aber wir sollten uns den Wagen von Lescop genauer
ansehen. Vielleicht finden wir ja eine Spur, die zu den
Toten führt.“
„Nachgehen sollte man natürlich auch der anderen
Spur, die Julie Guillo könnte ja tatsächlich darin verwickelt sein. Wie willst du das machen?“
„Ich werde Julie Guillo zum Verhör einbestellen und
ihr Alibi für die beiden Morde überprüfen. Dann sehen wir weiter.“
„Dann wünsche ich dir noch einen schönen Samstag
im Huelgoat.“ Marc legte das Telefon zur Seite. Julie
Guillo alias Lolita 23? Er hatte völlig vergessen zu
fragen wo diese Julie denn wohnte.
Marc fragte Gerard ob er seinen Computer benutzen
durfte um ins Internet zu gehen. Er suchte nach den
‚pages blanches‘ der Region und gab den Namen Julie
Guillo ein. Er hatte großes Glück, denn im Großraum
von Rosporden und Concarneau gab es nur eine Julie
Guillo und die wohnte in Melgven. Melgven passte in
das Schema, das er sich von dem Wohnort des Täters
oder der Täterin gemacht hatte. Es lag nicht allzu weit
vom Tatort entfernt. Man musste die Küste gut kennen um die Morde an Stellen auszuführen, an denen es
möglich war einen Unfall vorzutäuschen. Hätte der
Täter oder die Täterin auf die Fischabfälle verzichtet,
dann wären alle von einem Unfall ausgegangen. Diese
Fischabfälle gingen ihm nicht aus dem Sinn. Was hatte es damit auf sich?
Ewen Kerber würde diese Julie Guillo einbestellen
und verhören. Marc musste zugeben, dass es den Zusammenhang zwischen dem zweiten Mord und der
Firma Bondella, durch den Internetausdruck den man
im Wagen des zweiten Opfers gefunden hat gab. So
waren sie auf Hervé Lescop gekommen. Nun hatten
sie erfahren, dass der Spitznamen der Chefsekretärin
‚Lolita‘ und ihre Durchwahlnummer die 23 waren.
Marc beschloss, die Überlegungen auf einen anderen
Tag zu verschieben. Aber für den restlichen Samstag
hatten Gerard und er etwas anderes geplant als den
Mord weiter zu verfolgen. Gerard hatte vorgeschlagen
von Benodet aus eine Bootsfahrt nach Quimper zu
unternehmen. Der Odet soll sehr schön sein und vom
Wasser aus kann man die wunderschönen schlossähnlichen Gebäude sehen, die herrlichen kleinen Buchten
und die malerischen Dörfer an seinem Ufer. Der Odet
zählte zu den schönsten Flüssen Frankreichs, wenn
auch nicht gerade zu den längsten. Die Fahrt nach
Benodet, zum

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