Möwenspur
dem
Weg.“ sagte Gilles Roudant und legte auf.
Ewen Kerber legte den Hörer ebenfalls auf und dachte
angestrengt nach. Dann beorderte er zwei Beamte zum
Haus von Julie Peguez, mit dem Auftrag die Frau auf
keinen Fall ins Haus zu lassen, falls sie doch noch zuerst
nach Kerliou zurückkommen würde.
„Du warst es Julie Peguez, da bin ich mir sicher, aber
warum und wer hat dir geholfen?“ Ewen Kerber sprach
mit sich selbst. Nochmals wiederholte er seinen Gedanken. „Du warst es, Julie Peguez!“
Aber wenn jetzt diese Julie Peguez die Täterin sein sollte, dann wäre Julie Guillo nicht mehr zu überwachen.
Von der wusste er, dass sie immer noch in ihrem Büro in
Rosporden saß. Die Überwachung gab ihr ein Alibi. War
die andere Julie, Julie Peguez die wahre Mörderin? Das
müsste bewiesen werden.
Nochmals sagte Ewen zu sich selbst: „Du bist es, ich
fühle es!“
Kapitel 19
Marc hatte gerade mit Ewen Kerber telefoniert und von
ihm die letzten Neuigkeiten erfahren. Der letzte Vergewaltiger war also auch tot. Sie waren zu spät gekommen.
Nun gab es eine Verdächtige, eine Frau die ebenfalls
Julie hieß, nicht Julie Guillo sondern eine gewisse Julie
Peguez. Auch Marc stolperte über den Namen Julie. Es
konnte kein Zufall sein, dass beide Frauen den gleichen
Vornamen trugen. Wer aber hatte im Internet gechattet?
War es Julie Guillo oder war es Julie Peguez, die den
Spitznamen der anderen benutz hatte. Kannten die Frauen sich? Gab es eine Verbindungen zwischen ihnen beiden?
Ewen hatte ihm gesagt, dass er die Frau am späten
Nachmittag oder am nächsten Morgen verhören würde
und fragte Marc ob er gerne dabei sein möchte. Marc
wollte ihm Bescheid geben. Zuerst wollte er mit seinem
Freund sprechen, da er nicht sicher war, ob für den
Abend oder den morgigen Vormittag etwas Gemeinsames geplant war.
„Gerard, wir sind leider wieder zu spät. Jetzt hat man
auch den letzten der vier Männer tot aufgefunden. Diesmal aber an der Pointe Saint-Mathieu bei Brest. Aber es
gibt eine Verdächtige. Sie sagt zwar, dass der Tote ihr
Freund gewesen sei aber Ewen Kerber und ich sind der
Meinung, dass es sich nicht um einen Zufall handeln
kann. Hast du etwas für den heutigen Abend oder für
morgen Vormittag geplant? Ewen hat mich gefragt, ob
ich beim Verhör dabei sein möchte. Ich will aber nur
zusagen, wenn ich deine Pläne nicht durchkreuze.“
„Schon wieder ein Toter! Wie entsetzlich, hört das denn
nicht mehr auf? Ich bin schon fast soweit, dass ich glaube du ziehst die Leichen förmlich an. Nein, ich habe
nichts für den Abend oder für morgen früh geplant. Nur
übermorgen, da sollten wir endlich einen kleinen Segeltörn mit meinem Boot machen. Ich habe es dir schon so
lange versprochen.
Aber bis jetzt ist ja immer etwas
dazwischen gekommen. Wenn wir es wieder nicht schaffen, dann ist dein Urlaub vorbei. Wer ist denn die Verdächtige? Hattet ihr schon einmal mit ihr zu tun?“
„Also ich bestimmt nicht. Sie wohnt in der Nähe des
Tatortes der beiden letzten Morde, in einem Weiler namens ‚Lieu dit Kerliou‘. Aber sie hat wohl auch eine
Wohnung in Concarneau. Ihr Name ist Julie Peguez,
kennst du die junge Frau?“
„Julie Peguez, hmm, ich bin mir nicht sicher. Es kann
sein, dass ich schon einmal jemand mit diesem Namen
kennengelernt habe. Es muss aber schon sehr lange her
sein. Ich kann mich nicht an die Frau erinnern. Sei´s
drum, du kannst ruhig zu dem Verhör gehen. Jetzt hast
du mich aber schon seit über einer Woche in diese Geschichte mit den Morden hineingezogen. Ich hoffe, dass
ich auch das Ende mitbekomme, nicht dass du nach Paris
zurück musst und ich nichts mehr erfahre. Also beeilt
euch mit der Aufklärung.“
Marc musste lachen. „Wir werden uns dir zuliebe beeilen
Gerard.“ sagte er bevor er zum Telefon griff um Ewen
anzurufen und ihm zu sagen, dass er an dem Verhör gerne teilnehmen würde. Er ging in den Garten hinaus um
Gerard nicht zu stören.
„Sehr gerne!“ sagte Ewen.
„Julie Peguez ist noch immer in Brest. Es wird wohl
heute nichts mehr werden. Die Kollegen in Brest untersuchen zurzeit ihr Auto und das nimmt eine Menge Zeit
in Anspruch. Du kennst ja die Kollegen von der Spurensicherung, die nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.“
„Was erhofft man sich von der Untersuchung des Wagens?“ fragte Marc. „Wir wissen doch schon, dass der
junge Mann mitgefahren ist.“
Ewen konnte seine Freude kaum unterdrücken. Jetzt war
er einmal seinem Kollegen einen Schritt voraus. Nicht
nur in Paris sondern
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