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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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Söckchen ging
sie die Treppe hoch und schloss die Tür vorsichtig
auf. Sie griff sicher neben die Tür und holte einen
kleinen Besen hervor. Damit fegte sie die Treppen ab.
Sie hatte Sandkörner auf den Stufen zurückgelassen
als sie vorhin mit ihren Stiefeln bis zur Tür gegangen
war. Sie legte den Besen zurück und ging die Treppen
wieder hinunter. Die Stiefel standen im Gras und Julie
zog sie wieder an.
Der Weg zurück zu ihrem Auto war jetzt schnell zurückgelegt. Sie reinigte im Wasser am Strand ihre
Stiefel von eventuell vorhandenen Grasresten. Dann
überquerte sie den Strand und ging zurück zum Auto
Sie zog die Stiefel aus und legte sie in die Tragetasche, in der sie auch waren als sie sie eingepackt hatte,
dann schlüpfte sie wieder in die Ballerina und fuhr los.
Der Weg zurück verlief ohne eine Verfolgung.
Als sie
Concarneau erreichte, steuerte sie den Wagen
nicht zu ihrem Appartement sondern fuhr geradewegs
zum Hafen. Sie parkte vor der Ville Close direkt gegenüber vom Yachthafen. Der Verkehr war noch lebhaft
obwohl Concarneau um diese Zeit recht ausgestorben
war. Es war inzwischen schon beinahe Mitternacht. Sie
ging über den Hauptsteg bis zur dritten Reihe, dann bog
sie nach rechts ab und ging direkt auf die dritte Yacht zu.
Es war eines der größeren Segelboote hier vor Anker.
Sie schaute sich vorsichtig um. Als sie niemanden sehen
konnte ging sie an Bord. Vor dem Abgang zur Kajüte
befand sich ein Behälter mit den Schwimmwesten. Sie
legte die beiden Bilder unter die Westen. Dann verschloss sie den Behälter wieder und ging zurück zu ihrem Mini. Sie war sich sicher, dass sie niemand gesehen
hatte. Dann fuhr sie in ihre Wohnung.
Es war noch sehr früh am Morgen als sie kurz telefonierte, sich einen Kaffee zubereitete und eine Schnitte
Brot aß. Croissants hatte sie heute Morgen nicht gekauft. Es war so gegen halb neun Uhr, als sie sich auf
den Weg nach Quimper machte.
*
    Julie Peguez traf beinahe gemeinsam mit Marc Louvin
in Quimper ein. Marc hatte seinen Wagen gerade vor
dem Polizeipräsidium geparkt und war auf dem Weg
zum Eingang als er den Mini auf den Hof fahren sah. Er
achtete nicht weiter darauf. An der Pforte zeigte er seinen Dienstausweis und wurde sofort zu Ewen durchgelassen. Er traf ihn in seinem Büro an. Als er eintrat sah
Ewen auf und winkte ihn zu sich. Er reichte ihm die
Hand zur Begrüßung.
„Gibt es was Neues?“ fragte er Ewen.
„Nun, ich habe den Bericht, den mir die Kollegen aus
Brest gefaxt haben durchgelesen. Demnach war an dem
Mini
nichts
Besonderes
entdeckt
worden.“
„Mini? Fährt diese Julie Peguez einen Mini? Dann ist sie
gleich hier oben. Als ich ins Gebäude kam fuhr ein Mini
in den Hof.“
„Ja sie fährt einen Mini. Das Verhör, so schreibt mir
mein Kollege Roudant hatte nichts ergeben. Sie hat sich
in keine Widersprüche verwickelt. Sie behauptete immer
nur, dass der Verunglückte ihr Freund gewesen sei. Wir
werden es wahrscheinlich gleich wieder hören. Vielleicht
hat sie ja auch über Nacht vergessen, was sie gestern
alles gesagt hat.“
„Wir werden es gleich merken.“
Marc Louvin hatte sich nicht gesetzt als er ins Büro gekommen war und stand daher immer noch neben dem
Schreibtisch, als ein junger Polizist eintrat um Ewen zu
sagen, dass eine Madame Peguez da sei. Ewen sagte
ihm, er solle sie bitte in den Verhörraum bringen. Als sie
nach wenigen Minuten ebenfalls dorthin gingen, kamen
sie an der Glaswand vorbei durch die man in den Raum
sehen konnte ohne selbst gesehen zu werden. Ewen und
Marc sahen eine bemerkenswert schöne Frau im Raum
sitzen, die völlig entspannt wirkte. Entweder sie hatte
sich absolut unter Kontrolle oder sie war schlicht und
einfach wirklich unschuldig. Marc konnte bei ihrem Anblick durchaus verstehen, was für eine Wirkung sie auf
Männer haben musste. Sie betraten den Raum.
„Guten Tag Madame Peguez, mein Name ist Kerber und
das ist mein Kollege Louvin aus Paris.“ Julie hatte sich
von ihrem Stuhl erhoben und den beiden Männern die
Hand gereicht. Louvin hatte das Gefühl, für den Bruchteil einer Sekunde eine gewisse Unsicherheit oder wenigstens eine Beklommenheit in ihren Augen zu sehen.
Es war aber sofort wieder verschwunden. Sie begrüßte
auch ihn mit einem betont herzlichen Lächeln. Die beiden Kommissare nahmen ihr gegenüber Platz und Ewen
schlug seine Unterlagen auf.
„Madame Peguez, würden Sie bitte ihren vollständigen
Namen und ihre Anschrift nennen, für das Protokoll.“ Er
zeigte auf das Mikrophon

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