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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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ist, lieber Marc!“
„Merde, es ist ja dein Geburtstag, wie konnte ich den nur
vergessen? Meine Glückwünsche lieber Gerard. Ein Geschenk zu deinem Geburtstag muss ich aber jetzt nachreichen. Durch die Verfolgung dieses Falles habe ich den
Tag glatt vergessen. Verzeihst du mir?“
„Schwamm darüber, ich brauche auch kein Geschenk.
Ich möchte die letzten Stunden des Tages jetzt nur noch
mit dir genießen.“
Die letzten Stunden zogen sich dann sehr lange hin und
Gerard opferte sogar noch eine zweite Flasche von diesem herrlichen Chateau Petrus.

Kapitel 20
    Marc hatte Ewen versprochen, dass er spätestens um
neun Uhr bei ihm sein würde. Er hatte sich den Wecker
gestellt, doch wäre es besser gewesen, erst gar nicht ins
Bett zu gehen. Als der Wecker ihn aus dem Schlaf riss,
hatte er das Gefühl, gerade erst ins Bett gegangen zu
sein. Dennoch stand er auf, duschte rasch und wollte
noch
eine
Tasse
Kaffee
trinken. Bis
nach Quimper
brauchte er etwas mehr als eine halbe Stunde. Sein Erstaunen war groß, als er in der Küche bereits Gerard
vorfand, der seinen ersten Kaffee schon getrunken
hatte.
„Brauchst du keinen Schlaf?“ Marc war sehr erstaunt
ihn zu sehen. Wie konnte er nach einer beinahe
durchzechten Nacht ohne einen Grund bereits so früh
wieder auf den Beinen sein?
„Ich habe geschlafen. Mir genügen manchmal auch
nur drei Stunden Schlaf. Außerdem möchte ich an den
Strand um die Möwen zu beobachten, das ist bei
Niedrigwasser einfacher als bei Hochwasser. Wenigstens ist das meine Erfahrung. Ich will ein paar Bilder
malen und möchte vorher meine Beobachtungen machen.“
„Dann viel Spaß mit den Vögeln!“ sagte Marc als er seine Tasse Kaffee trank. Essen wollte er nichts. Er sah auf
seine Uhr und sagte Gerard dann auf Wiedersehen. Er
musste sich jetzt beeilen. Er verließ das Haus und ging
zu seinem Wagen. Er konnte gerade noch sehen wie
Gerard zum Telefon griff.
*
    Julie Peguez hatte die Prozedur der Erfassung der Fingerabdrücke über sich ergehen lassen müssen und auf die
immer wiederkehrenden Fragen nach dem Grund ihrer
Reise, nach dem Verhältnis zu Jean-Marie und zu den
anderen Toten ruhig Auskunft gegeben. Stoisch hatte sie
immer wieder die gleichen Antworten formuliert. Als
dann die Leute von der Spurensicherung Kommissar
Gilles Roudant das Ergebnis der Untersuchungen mitteilten, schien der sich mit dem Ergebnis zufrieden zu geben. Jedenfalls durfte sie ihren Wagen wieder in Empfang nehmen und sich auf den Heimweg machen. Da sie
am nächsten Morgen nach Quimper fahren musste und
schon um neun Uhr dort sein sollte, beschloss sie, nicht
in ihr Ferienhaus zu fahren sondern in ihrem Appartement in Concarneau zu bleiben. Das Verhör in Brest
hatte bis zum frühen Abend gedauert. Ihr war sofort klar
gewesen, dass man sie eventuell für die Mörderin hielt.
Aber man konnte ihr wohl nichts beweisen. Es war
schon beinahe 21 Uhr als sie in Concarneau eintraf. Sie
machte sich eine Kleinigkeit zu Essen und setzte sich
dann in das Wohnzimmer.
Ihr Blick fiel auf das einzige Foto, dass sie von Sylvie
besaß. Wie ein Blitz durchfuhr es sie. Das Foto, sie hatte
nicht nur hier das Foto stehen, sondern auch in ihrem
Haus in Névez. Wenn man eine Hausdurchsuchung machen würde, dann könnte man das Bild in Névez und hier
finden und mit dem Bild wäre eine Verbindung zu Sylvie klar. Sie hatte an alles gedacht, aber nicht an das Foto. Sie musste das Foto aus dem Haus in Névez holen
und auch dieses hier in ein sicheres Versteck bringen.
Sie wusste auch sofort, wo sie die Bilder für einige Zeit
verstecken konnte. Julie verließ ihre Wohnung und ging
zu ihrem Mini, der an der Straße parkte.
Sie war etwas unsicher. Wenn die Polizei sie in Brest so
lange verhört hatte und sie verdächtigte, dann konnte es
auch vorstellbar sein, dass man sie überwachte. Wie
konnte sie das feststellen. Sie musste genau darauf achten, ob sie verfolgt würde. Sie lenkte ihr Auto in Richtung Rue de Kerose. Immer wieder sah sie in den Rückspiegel, konnte aber kein Auto entdecken dass ihr folgte.
Als sie Kerose durchfahren hatte, einer zur Stadt Concarneau gehörenden Gemeinde hatte sie den Eindruck
einen Wagen hinter sich zu sehen, zwar mit einem großen Abstand aber dennoch deutlich sichtbar. Sie fuhr
weiter in Richtung Melgven, passierte den kleinen Wasserspeicher des Moros und folgte der D22. Sie kannte
den Weg fast auswendig. Kurz vor dem ‚Maison Blanche‘ machte sie die Scheinwerfer aus und bog von der
Straße ab. Sie

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