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Mogelpackung: Roman

Mogelpackung: Roman

Titel: Mogelpackung: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Schröter
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um den Wagen herumgegangen war und ihr die Tür öffnete.
    »Danke fürs Mitnehmen, Marcel. Du bist echt lieb.«
    »Wann hast du aus?«, erkundigte er sich. »Vielleicht könnten wir ja dann …«
    Karla schüttelte bedauernd den Kopf und zog zwei nagelneue Fahrradventile aus der Tasche. »Eine Pumpe habe ich auch mit. Aber diesmal schraube ich die Dinger erst rein, wenn ich losfahre!«
    »Ist bestimmt besser«, stimmte Marcel zu. »Hey – was ist mit morgen? Dann ist Samstag! Da geht doch was, oder? Fünfzehn Uhr, Einfahrt Fried?« Er sah sie mit großen Spanielaugen an – aber Karla hätte ohnehin nicht widerstehen können.
    »Abgemacht«, sagte sie und lächelte glücklich.

20.
    I m ersten Moment des Erwachens schien es Fredo, es wäre bereits Mittag. Nicht etwa, weil er sich besonders ausgeschlafen fühlte. Es war nur schlicht zu warm, um noch weiterzuschlafen. Dabei hatte er die Bettdecke bereits weitgehend von sich gestrampelt, stellte Fredo fest. Und da sein Zimmer, dank der fehlenden Terrassentürscheibe, über permanente Zwangsbelüftung verfügte, musste er nicht darüber grübeln, ob vielleicht die Fenster geschlossen wären. Es herrschte einfach dicke Luft, drinnen wie draußen.
    Fredo sah auf die Uhr: Erst halb neun. Er rollte aus dem Bett und trat, nackt, wie er war, auf die nunmehr spinnenfreie Terrasse. Trotz der – nach Fredos Maßstab – frühen Stunde röhrten in der Nachbarschaft die ersten Rasenmäher. Samstag, fiel ihm ein. Samstag plus Rasen gleich Fußballplatz. Heute stieg Knödels großes Fußballturnier. Fredo hörte sein Handy drinnen auf dem Nachttisch »Highway to hell« rocken und ging wieder hinein. Der Anrufer war Briegel, der nachfragte, um wie viel Uhr er Fredo zum Turnier abholen solle.
    »Du willst auch bei Knödel zugucken?«, wunderte sich Fredo.
    »Wer ist Knödel?«, kam es zurück, nicht minder verwundert. »Meinst du damit Daniel? Der Junge ist nicht dick. Nur gut beieinander, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Okay«, schmunzelte Fredo. »Einigen wir uns auf: gut beieinander. Du kennst dich auf diesem Sektor besser aus.«
    Eigentlich erwartete Fredo nach dieser Anspielung auf Briegels leicht aus dem Leim gegangenen Athletenkörper eine launige Antwort. Stattdessen kam ein paar Sekunden lang gar nichts, dann die zögerliche Gegenfrage: »Mal ehrlich: Findest du mich zu dick?«
    »Seit wann machst du dir denn über so was Gedanken?«
    »Ein paar Kilo hab ich vielleicht zu viel …«
    »Als Nächstes erzählst du mir, du planst ’ne Diät!«
    »Also, gedacht hab ich daran. Wüsste bloß nicht, welche.«
    »Kauf dir eine Frauenzeitschrift«, lachte Fredo.
    Briegel blieb todernst. »Aber so schnell nützt so etwas ja auch nichts …«
    Fredo horchte auf. »Wie schnell soll es denn nützen, bitte?«
    »Am besten bis heute Mittag«, bekannte Briegel.
    »Da wollen wir doch zum Fußball …« Fredo schaltete plötzlich und pfiff leise durch die Zähne. »Sag mal, du hast Daniel neulich nach Hause gefahren, nicht?«
    »Mmmmh«, kam die knappe Bestätigung.
    »Bis an die Tür gebracht?«
    »Mmmmh.«
    »Die Mutter war da?«
    »Mmmmh.«
    »Katrin ist ein echter Hingucker, was?«
    »Sie hat mich noch auf einen Kaffee eingeladen«, platzte es nun begeistert aus Briegel heraus. »Und sie ist tatsächlich ein Hingucker, Fredo! Ich bin ja sonst nicht so – aber ich musste einfach immer wieder hingucken …«
    »Kannst nichts dafür. Liegt an Doppel-D.«
    »Doppel was?«
    »BH-Körbchengröße. An Doppel-D kommt kein Männerblick vorbei. Biologisches Gesetz.«
    »Bio ist nicht mein Fach.«
    »Die Balz fällt aber durchaus auch ins Ressort Leibes- und Seelenertüchtigung«, amüsierte sich Fredo.
    Briegel beruhigte das anscheinend gar nicht. »Was ist nun … findest du mich zu dick?«
    »Was fragst du mich? Ich küsse dich sowieso nicht, nicht mal mit zwanzig Kilo weniger auf den Rippen!«
    »Schon gut. Bin dann um eins bei dir.« Briegel Schulz klang resigniert.
    »Hey, hör mal. Es ist doch so …«
    »Was, Fredo?«
    »Katrin hat dich gesehen, so wie du eben bist. Und trotzdem zum Kaffee eingeladen. Also fand sie dich wohl nicht so übel, oder?«
    Briegel schwieg verblüfft. Dann befand er: »Klingt logisch.«
    »Die Liebe ist wie ein Fußball«, verkündete Fredo. »Wo der hinrollt, rollt er hin. Egal, wie bescheuert die Kicker aussehen.«
    Endlich lachte Briegel erleichtert. »Dann brauche ich mir ja nicht länger das Frühstück zu verkneifen!«
    »Auf keinen Fall«,

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