Mohrenwäsche
immer vergnügt über ihren Witz kicherte, beim Friseur.
»Ich glaube, ich möchte sie zur Abwechslung mal schwarz gefärbt haben«, sagte sie mit einem intuitiven Vorgefühl zu der Friseuse.
15
In der Exerzierhalle, die vor kurzem noch der Schauplatz sexueller Bekehrungen gewesen war, gab Kommandant van Heerden seinen Leuten Anweisungen.
»Die Saboteure haben ihre Basis in der Nähe von Weezen in einem Haus namens White Ladies«, teilte er den versammelten Beamten mit. »Sie werden von einem ehemaligen Colonel im britischen Geheimdienst angeführt, einem ihrer Topleute, der während des Krieges im innersten Kreis des Untergrunds Dienst tat. Sein Stellvertreter ist ein gewisser Major Bloxham, und als Aushängeschild benutzt die Sabotagegruppe einen Club, der angeblich literarischen Zwecken dient. Sie sind im Besitz einer beträchtlichen Menge Waffen und Munition, und ich erwarte wütenden Widerstand, wenn wir das Haus umstellen.«
»Woher wissen wir, daß sie die Leute sind, die wir suchen?« wollte Sergeant Scheepers aus der Sicherheitsabteilung wissen.
»Es ist mir klar, daß Ihnen die Sache ziemlich überraschend kommt, Sergeant«, antwortete der Kommandant lächelnd. »Aber wir von der uniformierten Polizei haben auch unsere Agenten an der Front. Ihr Burschen von der Sicherheitsabteilung seid nicht die einzigen, die im geheimen arbeiten.« Er machte eine Pause, um seine Mitteilung sich setzen zu lassen. »Das ganze letzte Jahr hat Wachtmeister Els, als Häftling getarnt und unter erheblicher persönlicher Gefahr, in der Gegend um Weezen gearbeitet.« Wachtmeister Els, der neben dem Kommandanten stand, errötete bescheiden. »Aufgrund seiner Bemühungen waren wir in der Lage, in den kommunistischen Apparat einzudringen. Außerdem«, setzte er hinzu, ehe jemand darauf hinweisen konnte, daß Wachtmeister Els wohl kaum ein glaubhafter Zeuge sei, »außerdem habe ich die Angelegenheit während der letzten zwei Wochen selber an Ort und Stelle untersucht. Ich habe Wachtmeister Els’ Feststellungen bestätigt gefunden und kann mich für die Tatsache verbürgen, daß diese Leute sämtlich erklärte Feinde der Republik, Großbritannien unzweifelhaft treu ergeben und äußerst grausam sind. Es wurde ein Versuch unternommen, mich während eines Ausritts zu töten.«
»Gibt es noch andere Beweise dafür, daß diese Leute für die Sabotageakte in Piemburg verantwortlich sind?« fragte Sergeant Breitenbach.
Der Kommandant nickte. »Eine ausgezeichnete Frage, Sergeant«, sagte er. »Erstens wird Wachtmeister Els in den Zeugenstand treten und beeiden, daß er den Colonel und seine Komplizen häufig über die Notwendigkeit eines Regierungswechsels in Südafrika hat sprechen hören. Zweitens wird Els bezeugen, daß die Gruppe in den Nächten, in denen die Anschläge stattfanden, das Haus früh verließ und bis Morgengrauen nicht im Bett war. Drittens, und am bedeutsamsten, hat sich ein Mitglied der Gruppe zum Kronzeugen erklärt und wird bestätigen, daß alle diese Aussagen richtig sind. Stellt Sie das zufrieden, Sergeant?«
»Das kommt mir alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen vor«, sagte Sergeant Breitenbach skeptisch. »Ich meine, gibt es nicht irgendwelche greifbaren Beweise?«
»Ja«, sagte der Kommandant mit Nachdruck, kramte in seiner Tasche herum und zog einen kleinen Gegenstand hervor. »Hat jemand von Ihnen schon mal eins von diesen Dingern hier gesehen?« fragte er. Es war klar, daß jeder in dem Raum schon einmal eine Polizei-Sprengkapsel gesehen hatte. »Gut«, fuhr der Kommandant fort. »Also, dieses Ding wurde in den Ställen von White Ladies gefunden.«
»Von Wachtmeister Els?« fragte Sergeant Breitenbach.
»Von mir«, sagte der Kommandant und notierte sich in Gedanken, daß er Els mit einem Polizeilastwagen, bis zum Dach voll mit Sprengstoff, Zündern, Sprengkapseln und Parisern, vorausschicken müsse, um sicherzustellen, daß genügend greifbare Beweise gefunden würden, um Sergeant Breitenbach zufriedenzustellen, wenn der Rest der Truppe einträfe. Unterdessen erläuterte er die Anlage von Haus und Garten und gab Befehl, einen kompletten Verband Schützenpanzerwagen, zweihundert mit Maschinengewehren bewaffnete Polizisten, deutsche Schäferhunde und Dobermänner in Gefechtsbereitschaft zu versetzen.
»Denken Sie daran, wir haben’s mit berufsmäßigen Killern zu tun«, sagte er schließlich. »Diese Burschen sind keine Amateure.«
Als Mrs. Heathcote-Kilkoon gebührend gewaschen,
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