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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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vorstellen.«
    »Gut zu wissen«, nicke ich nachdenklich. »Wie sieht er denn aus?«
    »Das ist ja das Problem: Wir wissen es nicht.«
    »Wie bitte? Wenn dieser Mann so eine Finanzgröße ist, dann muss es doch eine Menge Fotos von ihm geben, in der Presse, und im Fernsehen …«
    Clarissa schüttelt den Kopf. »Nein, eben nicht. Philip Vandenberg ist, wie soll ich sagen, ein Phantom . Er kommt nie persönlich zu Sitzungen, und seine Geschäfte wickelt er ausschließlich über seine Strohmänner und Assistenten ab.« Ihre Stimme wird auf einmal ganz schwärmerisch. »Dieser Mann ist ein Mythos. Ein Einzelgänger, ein Abenteurer, angeblich hat er sein Imperium aus dem Nichts aufgebaut. Das Einzige, was ihm noch zu fehlen scheint, ist die richtige Frau an seiner Seite.«
    Aha, daher weht der Wind. Und die richtige Frau wäre dann wohl sie ?
    »Aber sein ungefähres Alter müssen Sie doch wissen?«
    »Nicht einmal das. Aber ganz jung kann er nicht mehr sein nach dieser Karriere, irgendwo zwischen fünfzig und sechzig, schätze ich.« Sie macht eine Bewegung mit dem Kopf, mit der man normalerweise die Haare zurückwirft, aber auf ihrem auftoupierten Helm rührt sich natürlich überhaupt nichts. »So, ich muss jetzt dringend zum Friseur«, erklärt sie. »Also, Molly, strengen Sie sich an, und passen Sie vor allem bei den Neukunden auf. Jeder von ihnen könnte Ihr neuer Boss sein.«
    »Und wie soll ich ihn behandeln … ich meine, falls ich glaube, dass er es ist?«
    »Na, wie wohl? Auf dem allerhöchsten Niveau, natürlich.«
    »Das ist mir schon klar, aber soll ich eher auf seine persönlichen Vorstellungen eingehen oder soll ich ihm einfach möglichst viel verkaufen?«
    Clarissa starrt mich an, als wäre ich völlig beklopft. »Was für eine Frage! Sie gehen voll auf Umsatz und versuchen ihm alles aufzuschwatzen, was Winners only an Leistungen bereithält. Molly, dieser Mann hat es nicht umsonst zum Multimillionär gebracht, der will vor allem wissen, ob Sie fähig sind, Gewinne zu machen, das ist doch wohl klar.«
    »Soll ich ihm auch eine Penisverlängerung anbieten?« Das konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.
    Clarissa scheint einen Moment lang unschlüssig zu sein, ob ich scherze, dann sagt sie: »Aber sicher doch. Er muss sehen, dass Sie größtmöglichen Profit für das Unternehmen herausschlagen wollen, nur das zählt. Sperren Sie Ihre Augen auf, Molly, und geben Sie hundertzehn Prozent.«
    »Jawohl«, sage ich und komme mir vor wie ein Rekrut beim Militär. Fehlt nur noch, dass ich die Hacken zusammenschlage und salutiere.
    Als sie weg ist, atme ich erst mal tief durch.
    Was für eine Neuigkeit. Im ersten Moment war es natürlich ein Schock für mich, dass der neue Boss Leute wie mich auf seiner Abschussliste hat. Aber dann habe ich auf einmal begriffen, dass das gleichzeitig eine Riesenchance bedeutet. Wenn ich diesem Philip Vandenberg beweisen kann, was für eine fähige Mitarbeiterin ich bin, könnten sich daraus völlig neue Perspektiven für mich ergeben. Vielleicht befördert er mich dann sogar, ja genau.
    Ich schließe meine Augen, und eine wunderbare Vision durchflutet mich. Philip Vandenberg, ein distinguierter Gentleman mit grauen Schläfen in einem taubengrauen Zweireiher, verschafft sich unter einem raffinierten Decknamen einen Termin bei mir, und schon nach wenigen Sätzen sagt er: »Frau Becker, was machen Sie überhaupt hier? Eine Frau wie Sie gehört doch in eine Führungsposition, zufällig will ich gerade meinen Vorstand erneuern …«
    Och nö, nicht das blöde Telefon! Gerade jetzt, wo er mir ein Millionengehalt samt Dienstwagen anbieten wollte.
    »Molly, es ist passiert!« Der Ton in Lissys Stimme alarmiert mich sofort. Ich setze mich kerzengerade auf.
    » Was ist passiert?!«
    »Das Haus! Tessas Vater hat einen Käufer gefunden.«
    »Ach du meine Güte! Wie denn das auf einmal?«
    »Es gab ja mehrere Interessenten, und nachdem er den Kaufpreis jetzt neuerlich gesenkt hat, hat einer von denen zugesagt«, sagt sie weinerlich.
    O mein Gott. Das bedeutet, dass wir umziehen müssen, wahrscheinlich in eine Wohnung, die viel kleiner und unbequemer ist und keinen Pool und keinen Garten hat. Oder noch schlimmer: Tessas Vater hat im Moment keine Wohnung frei, in die wir ziehen können, und dann müsste ich zu Frederic …
    Nein, unmöglich. An diesem Ort der Finsternis könnte ich nicht leben – abgesehen davon müsste ich dann ja auch die halbe Miete bezahlen!
    »Lissy, wir müssen etwas

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