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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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freundlich, aber mit einem Auge schielt sie an mir vorbei auf die anderen Kunden, die hinter mir in einer Schlange stehen.
    »Äh, nein, danke«, sage ich. »Ein andermal vielleicht.«
    Als ich die breiten Granitstufen zu Winners only emporsteige, bin ich niedergeschlagen und aufgewühlt zugleich. Auf dem Weg hierher habe ich mindestens hundertmal bei Erich Fortunatus angerufen, und der Mistkerl hat natürlich nicht abgenommen. Wütend stopfe ich mein Handy in die Tasche und greife nach der Tür, als ich ihn am Empfang stehen sehe.
    Nein, nicht schon wieder. Ich weiß, Hofstätter kann eigentlich gar nichts dafür, aber allmählich entwickle ich eine ausgewachsene Phobie gegen diesen Mann. Wie in Zeitlupe ziehe ich meine Hand zurück und mache langsam ein paar Schritte rückwärts. Jetzt bloß nicht schnell bewegen, das würde nur seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Ein paar Schritte noch, dann bin ich außerhalb seines Sichtfelds …
    »Molly, gut, dass ich dich treffe. Ich muss unbedingt mit dir reden«, werde ich auf einmal unvermittelt von hinten angesprochen, sodass ich zusammenzucke.
    »Alexander, was willst du denn hier?« Ich schnappe ein bisschen nach Luft, um mich von dem Schrecken zu erholen.
    »Ich muss mit dir reden«, sagt er und mustert mich forschend. »Ich glaube, es ist wichtig.«
    »Reden? Mit mir?« Ich werfe unauffällig einen Blick ins Foyer, und voller Entsetzen sehe ich, dass Hofstätter seinen Kopf gerade zu uns herdreht. »Hat das nicht Zeit bis später?«
    Alexander sieht mich eindringlich an. »Ich glaube nicht, Molly. Ich habe den Eindruck, dass du in Schwierigkeiten steckst.«
    Mist. Hofstätter hat mich entdeckt. Er kommt mit langen Schritten auf uns zu.
    »Schwierigkeiten? Ich?« Ich lache hysterisch auf. »Ich weiß gar nicht, was du meinst, Alexander. Außerdem habe ich im Moment gerade verdammt wenig Zeit …«
    »Frau Becker, auf ein Wort!« Zu spät. Hofstätter hat schon die Tür aufgerissen und baut sich drohend vor mir auf.
    Muss das sein? Ausgerechnet jetzt, wo Alexander schon wieder dabei ist. Ich vergehe fast vor Scham.
    »Herr Hofstätter.« Ich ringe mir ein Lächeln ab. »Was führt Sie denn zu mir?«
    »Sie wissen ganz genau, was mich zu Ihnen führt, Frau Becker«, sagt er mit tiefem Grollen in der Stimme. »Ich bekam heute Morgen einen Anruf von Visa. Haben Sie überhaupt eine Ahnung , wie viel Sie in den letzten Tagen über Ihre Kreditkarte ausgegeben haben?«
    »Muss das jetzt sein, Herr Hofstätter? Können wir nicht ein andermal …«
    »Nein, können wir nicht!«, brüllt er mich plötzlich an. »Frau Becker, meine Geduld hat jetzt ein Ende. Wollen Sie mir etwa immer noch weismachen, dass Sie in naher Zukunft so viel verdienen werden, wie Sie uns mittlerweile schulden?« Auf einmal schwenkt sein Blick auf Alexander. »Fragen wir doch am besten gleich Ihren Buchhalter: Hat Frau Becker in nächster Zeit eine Überweisung zu erwarten, in Höhe von, sagen wir mal, vierzigtausend Euro?«
    »Vierzigtausend Euro?«, fahre ich empört dazwischen. »Wie kommen Sie denn auf vierzigtausend?«
    »Weil Sie so viel ausgegeben haben mit Ihrer Kreditkarte, verdammt noch mal«, schreit er zurück. »Es war überhaupt nur auf einen Systemfehler zurückzuführen, dass die Karte nicht schon viel früher gesperrt wurde, Sie haben nämlich Ihr Limit bei weitem überzogen, und das in absoluter Rekordzeit, Frau Becker.« Er wendet sich wieder an Alexander. »Also, sagen Sie schon, steht für Frau Becker eine höhere Auszahlung an, wie sie mir auf die Nase binden wollte, oder nicht?«
    Ich halte den Atem an. Das ist der mit Abstand peinlichste Moment in meinem ganzen Leben. Das ist sogar noch peinlicher, als Menstru-Molly genannt zu werden.
    Alexander erwidert seltsam ruhig Hofstätters Blick, dann sagt er: »Es reicht jetzt.«
    Ich starre ihn völlig perplex an, und auch Hofstätter blinzelt ein paar Mal ungläubig.
    »Wie bitte?«, fragt er.
    »Ich sagte, es reicht jetzt«, wiederholt Alexander, und auf einmal wirkt er total verändert. Seine Augen sind ganz dunkel, und zwischen den Augenbrauen hat sich eine tiefe Furche gebildet. »Molly, lässt du mich und Herrn Hofstätter bitte für einen Augenblick allein?«
    »Aber wozu …?«, hebe ich an, aber ein Blick in seine Augen sagt mir, dass er keinerlei Widerspruch dulden wird. »Ähm … ja, sicher.«
    Ich tripple benommen ins Foyer, dann drehe ich mich um und beobachte die beiden gebannt. Was hat Alexander nur vor?
    Oh mein Gott,

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