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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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vielleicht will er Hofstätter bedrohen, womöglich nimmt er ihn jetzt gleich in den Schwitzkasten und verpasst ihm eine Abreibung …
    Nein, tut er nicht. Er redet mit ihm, nichts weiter. Hofstätter gestikuliert anfangs noch wild herum, und anscheinend ist er dabei ziemlich laut, denn ich kann seine Stimme sogar noch durch das dicke Glas hören. Dann zieht Alexander etwas aus seiner Hosentasche, zeigt es Hofstätter, und der … wird auf einmal ganz ruhig.
    Ich fasse es nicht. Was geht denn da ab? Jetzt redet nur noch Alexander, und Hofstätter ist rot geworden und wirkt plötzlich ganz klein.
    Fasziniert beobachte ich die Szene, bis Hofstätter Alexander die Hand schüttelt, mir kurz zuwinkt und dann … einfach geht.
    Okay, das kapiere ich jetzt nicht. Was um alles in der Welt kann Alexander zu Hofstätter gesagt haben, dass der vom gerade noch tobenden Berserker plötzlich zum sanften Lamm geworden ist? Hat er ihm gedroht? Aber womit kann man einem Mann wie Hofstätter drohen, dass der so schnell klein beigibt?
    Ach, du meine Güte, womöglich ist Alexander bei der Mafia oder so was und hat ihn bedroht für den Fall, dass er mich nicht in Ruhe lässt, vielleicht hat er mit heiserer Stimme gesagt: »Ich mache Ihnen jetzt ein Angebot, das Sie nicht ausschlagen können …«
    »So, der gibt erst mal Ruhe.« Alexander kommt lächelnd auf mich zu.
    Plötzlich wird mir ganz warm ums Herz. Er hat sich für mich eingesetzt, mich verteidigt wie ein edler Ritter. Jetzt erst fällt mir auf, dass er eine frische Bräune hat, und in der Lederjacke, die ich noch nicht kannte, und mit dem Drei-Tage-Bart sieht er aus wie ein verwegener Abenteurer. Nein, dieser Mann ist kein Mafioso, und selbst wenn, ist es mir auch egal. Lerne ich eben Nudeln kochen, und wenn er abends nach Hause kommt …
    Stopp. Wo kommen denn diese völlig hirnrissigen Gedanken auf einmal her? Ich bin doch mit Frederic zusammen, ich werde keine Mafiabraut, ich … will doch gar nichts von Alexander.
    »Was hast du denn zu ihm gesagt?«, frage ich, obwohl ich dieses Thema eigentlich am liebsten schleunigst vergessen würde.
    »Ich habe ihn auf das Bankgeheimnis hingewiesen«, sagt Alexander. »Und dass er mehrmals dagegen verstoßen hat, indem er in meiner Anwesenheit über deine Außenstände gesprochen hat.«
    »Das war alles?«, frage ich verblüfft.
    »Ja, das war alles«, antwortet er, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Und dann ist er gegangen, einfach so?«
    »Ja.«
    Wir mustern uns einen Moment lang gegenseitig, dann sage ich: »Also gut, dann wäre das Thema ja erledigt.«
    Alexander sieht mir tief in die Augen. »Nicht ganz, Molly. Ich wollte mit dir reden, weil ich mir Sorgen um dich mache.«
    »Sorgen? Um mich?« Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Das musst du aber nicht, ehrlich. Das mit Hofstätter, das ist … bloß ein Irrtum. Ich habe keine finanziellen Probleme, ehrlich.«
    »Es geht nicht nur um Hofstätter«, sagt er düster.
    »Ach ja? Also, ich wüsste nicht …« Ich werfe schnell einen Blick auf meine Uhr. »Außerdem passt es jetzt ganz schlecht, ich muss nämlich zur Arbeit. Meine Chefin kann ziemlich ungemütlich werden, wenn ich zu spät komme.«
    »Okay, dann geh an deine Arbeit«, sagt er, »indem du mit deinem Kunden ein Beratungsgespräch in der Cafeteria führst.«
    »Du meinst …?«
    »Genau, wir beide trinken jetzt einen Kaffee … und reden.«
    Als wir in der Cafeteria Platz genommen haben und zwei Cappuccino bestellt haben, beugt Alexander sich plötzlich vor und sagt: »Ich habe gestern mit Spider gesprochen.«
    »Mit Spider? Aus dem Down Under?«
    Er nickt.
    »Und worüber?«
    »Über dich.«
    »Über mich?«, frage ich überrascht. »Wie kommst du denn dazu, mit Spider über mich zu reden?«
    »Es war reiner Zufall. Ich war gerade in der Gegend und dachte, dass du vielleicht nach der Arbeit … Egal, jedenfalls hat Spider mich angesprochen. Es war ihm offenbar unangenehm, aber er hat gesagt, dass du vor ein paar Tagen bei ihm warst, mit einem anderen Mann …«
    Mit einem anderen Mann ? Ach, er meinte wohl Herrn Hübner. Aber was geht das Spider an? Und vor allem, was geht es Alexander an? Es ist ja nicht so, als müsste ich ihm gegenüber Rechenschaft ablegen, mit wem ich mich treffe.
    »Alexander«, hebe ich an. »Ich bin dir dankbar für das, was du gerade für mich getan hast – nicht, dass es nötig gewesen wäre«, füge ich schnell hinzu. »Aber mit wem ich mich treffe, geht dich nun wirklich nichts an, meinst

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