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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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hervor.
    »Ach, nur dies und das. Was man halt so braucht«, meint sie leichthin.
    Okay, da habe ich vielleicht ein kleines bisschen zu wenig nachgedacht. Tessa geht normalerweise schon drei- bis viermal die Woche einkaufen, da hätte man irgendwie auch ahnen können, dass ihre Wunschliste nicht die kürzeste sein wird, wenn sie denkt, die Sachen gibt’s gratis.
    »Gut«, sage ich zögerlich. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Super«, sagt Tessa. Und mit leuchtenden Augen fügt sie hinzu: »Du bist echt ganz schön clever, Molly. Für diese Geschäftsidee müsste man dich eigentlich für einen Unternehmerpreis vorschlagen. Darauf muss man erst mal kommen: Geld verdienen , indem man Geld ausgibt . Einfach genial.«
    »Mhm«, murmle ich. »Das finde ich auch.«

Liebt er dich ?
    War echt genial, meine supertolle Geschäftsidee.
    Die letzten Nachmittage habe ich fast zur Gänze damit verbracht, irgendwelchen Modefirlefanz für Tessa und Lissy zu besorgen, und mittlerweile bin ich fix und fertig von der Rennerei und Schlepperei. Tessas Liste war so umfangreich, dass man damit eine ganze Boutique hätte ausstatten können, und der Fairness halber musste ich natürlich auch für Lissy annähernd gleich viel besorgen, um sie nicht auch noch für ihre Bescheidenheit zu bestrafen. Klar haben sie jedes Mal gestrahlt wie kleine Kinder vor dem Weihnachtsmann, wenn ich voll bepackt mit Tüten und Schachteln nach Hause kam, und das entschädigte mich wenigstens ein bisschen für den ganzen Aufwand, aber zwischendurch wurde mir auch ganz schwummrig, wenn ich zum hundertsten Mal meine Kreditkarte zücken musste und dabei jedes Mal ein Stoßgebet zum Himmel schickte, dass der Automat sie nicht wieder ausspuckt.
    Was er gestern dann auch tat. Es war bei Gucci, wo ich fast den halben Laden leer gekauft hatte. Die Geschäftsführerin ließ es sich nicht nehmen, mich mit Champagner abzufüllen und mir das Du anzubieten, doch als ich dann mit wackligen Beinen an der Kasse stand und sie meine Visa-Card durchzog, erschien auf einmal ein dunkles Gewitter auf ihrer Stirn. Zum Glück hatte ich mir vor langer Zeit auch eine Karte von Diners Club aufschwatzen lassen, sodass ich die Situation retten konnte, indem ich damit die Rechnung beglich, nicht ohne lallend zu verkünden, dass ich denen bei Visa gehörig den Marsch blasen werde für ihren offensichtlichen Irrtum.
    Aber Schwamm drüber. Ist längst Schnee von gestern. Ich wollte meinen Freundinnen ein paar Wünsche erfüllen, und das ist mir gelungen. Und sicherheitshalber habe ich gar nicht nachgerechnet, was das alles gekostet hat, weil ich mich damit nicht unnötig belasten will. Ich kann mir das jetzt leisten, und in meinem neu definierten großen Zusammenhang sind das ja doch nur Peanuts.
    Und überhaupt: Heute ist Freitag = Zahltag!
    Erich Fortunatus hat gesagt, er werde dafür sorgen, dass das Geld heute auf meinem Konto ist, deshalb habe ich mich gleich frühmorgens mit meinem neuen, cremefarbenen Dolce & Gabbana-Kostüm zur High-Society-Lady aufgebrezelt und mich schnurstracks zur First Direct Bank begeben.
    »Hallo«, sage ich freundlich zu der Angestellten am Schalter. »Mein Name ist Molly Becker.« Ich reiche ihr mit der Eleganz einer Dame von Welt meine Bankkarte. »Ich wollte nur mal meinen Kontostand abfragen.«
    Die wird jetzt Augen machen. Wetten, dass ihr anderthalb Millionen Haben noch nicht oft untergekommen ist?
    »Gerne, Frau Becker«, sagt sie zuvorkommend und tippt meine Kontonummer ein. »Ihr derzeitiger Kontostand beläuft sich auf vierundvierzig Euro und siebenundzwanzig Cent Minus.«
    »Wie bitte?« Ich bin hier wohl im falschen Film. Das gibt’s doch gar nicht, Erich Fortunatus sagte doch … »Ist denn noch keine Überweisung eingegangen?«, frage ich fassungslos nach.
    »Nein«, antwortet sie freundlich. »Genau genommen gab es auf diesem Konto überhaupt noch keine Bewegung. Erwarten Sie denn etwas?«
    »Ja, allerdings. Anderthalb … eine größere Summe«, murmle ich. Dann fällt mir ein: »Außerdem, wie kann mein Konto überhaupt im Minus sein, wenn es noch gar keine Bewegung gab?«
    »Das sind die Spesen für die Kontoeröffnung sowie die bisherige Kontoführung«, erklärt sie aalglatt.
    Also, wenn das keine Raubritter sind. Vierundvierzig Euro verrechnen für nichts ! Kein Wunder, dass die einen Glaspalast nach dem anderen aus dem Boden stampfen können.
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Frau Becker?«, fragt sie immer noch

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