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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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habe ich gehört, du hast uns Geld überwiesen?« Auch Paps klingt ganz verwundert. Wie sind sie nur darauf gekommen, dass ich es ihnen nicht zurückzahlen würde?
    »Ja, Paps, fünfzehntausend, letzten Freitag«, sage ich und platze dabei fast vor Stolz.
    »Wieso fünfzehntausend? Es waren doch nur zwölf.«
    »Zinsen, Paps.«
    »Das kann ich nicht annehmen«, sagt er energisch. »Ich nehme doch keine Zinsen von meinem eigenen Kind. Und wie kommst du überhaupt plötzlich zu so viel Geld, Molly?«, will er dann wissen.
    »Ich habe meine längst fällige Abrechnung erhalten, plus die Spesenerstattung für die letzten Monate«, flunkere ich und bin froh, dass ich ihm dabei nicht in die Augen sehen muss.
    »Tatsächlich? Du weißt aber schon, dass du diese Einnahmen noch versteuern musst? Du arbeitest doch auf selbstständiger Basis, nicht wahr?«
    »Weiß ich alles, Paps. Mach dir nur keine Sorgen, bei mir geht es jetzt erst so richtig los, ich habe gerade einen gewaltigen Karrieresprung gemacht.«
    Paps ist einen Moment lang still, und ich glaube schon, dass er aufgelegt hat, dann sagt er: »Du weißt gar nicht, wie stolz uns das macht, Molly.«
    Auf einmal komme ich mir mies vor. Ich belüge meine Eltern, und sie sind auch noch stolz auf mich. Für einen Sekundenbruchteil stehe ich knapp davor, alles zu beichten, aber dann kann ich mich gerade noch zurückhalten. Es geht doch um mehr, um viel mehr. Und den Stolz meiner Eltern werde ich mir noch verdienen, indem ich aus meinem Geld noch mehr Geld mache, und dann, in ein paar Jahren, kann ich ihnen ja sagen, dass sie jetzt wirklich Grund haben, stolz auf ihre Tochter zu sein, weil die aus anderthalb Millionen ein Riesenvermögen gemacht hat.
    Aber jetzt muss ich sie erst mal schleunigst von ihren Sorgen befreien.
    »Danke, Paps. Aber hör mal: Jetzt, wo ihr das Geld habt, werdet ihr das Haus doch nicht verkaufen müssen, oder?«
    »Molly, das ist alles nicht so einfach. Die Firma schickt mich in Frührente, weil sie Stellen abbauen müssen, das heißt, ich habe dann um ein Drittel weniger Einkommen. Dazu die Zinsen, die unaufhörlich steigen …« Er atmet tief durch. »Man kann es drehen und wenden, wie man will, Molly, aber auf Dauer können wir die Hypothek auch mit deinen Zwölftausend nicht bedienen.«
    Alles in mir verkrampft sich. »Wie hoch ist denn diese Hypothek?«, frage ich zaghaft.
    »Zusammen mit dem Förderdarlehen um die Hunderttausend«, sagt er. »Aber das ist nicht so schlimm, wie es sich anhört, Molly. Deine Mutter dramatisiert das natürlich, aber in einer gemütlichen Stadtwohnung lebt es sich doch auch gut, vor allem, wenn man älter wird.«
    »Nein, Paps, das ist nicht wahr«, widerspreche ich ihm bestimmt. »Ihr beide liebt das Haus, und ich werde nicht zulassen, dass ihr es jemals verlassen müsst.«
    »Molly, ich weiß, du meinst es gut, aber du kannst uns da nicht helfen.«
    »Kann ich doch, Paps. Ich habe dir doch gesagt, dass ich jetzt gut verdiene, und ich werde euch …«
    »Nein, Molly«, fällt er mir ins Wort. »Selbst wenn du es könntest, ich würde doch von dir kein Geld nehmen.«
    »Aber warum denn nicht? Ihr habt mich doch auch immer …«
    »Nein, Molly, und das ist mein letztes Wort zu diesem Thema!«
    Es ist sein Stolz. Sein verfluchter Stolz. Und seltsam, irgendwie kann ich ihn sogar verstehen.
    »Okay, Paps, ganz langsam, Schritt für Schritt«, versuche ich ihn zu besänftigen. »Für die nächsten Monate kommt ihr doch über die Runden, nicht wahr?«
    »Sicher, ich bekomme ja auch noch meine Abfindung. Wir müssen das Haus natürlich nicht von heute auf morgen verkaufen, aber längerfristig wird es einfach nicht reichen mit dem Geld.«
    »Doch, wird es, Paps«, behaupte ich fest.
    »Molly, es ist lieb, dass du uns Mut machen willst«, sagt er gerührt. »Aber mach dir um uns keine Sorgen, wir kommen schon zurecht. Die meisten Menschen leben in Wohnungen, und sie sind glücklich damit.«
    »Aber nicht ihr, Paps. Ihr werdet in keine Wohnung ziehen müssen, das garantiere ich euch.«
    »Tja, ich wüsste nicht, wie …«
    »Irgendein Weg findet sich immer, Paps. Du könntest zum Beispiel eine neue Stelle finden.«
    »Einen siebenundfünfzigjährigen Sachbearbeiter nimmt heutzutage keiner mehr«, wendet er ein.
    »Oder die Zinsen können wieder sinken.«
    »In absehbarer Zeit sicher nicht, dafür ist die Inflation zu hoch.«
    »Egal, Paps. Ich bin mir ganz sicher, dass sich alles zum Guten wenden wird, hörst du? Für die

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