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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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beiden ein?«
    Okay, jetzt heißt es vorsichtig sein. Beim Versuch, eine Frau objektiv zu beschreiben, sind schon die erbittertsten Feindschaften herausgekommen.
    »Also gut. Ich sehe zwei junge, hübsche Frauen«, beginne ich so behutsam, als stünde ich vor einem Schwurgericht. »Die Sachen, die ich euch gekau … für euch besorgt habe, stehen euch übrigens super«, versuche ich Zeit zu schinden.
    »Danke«, sagt Tessa knapp. »Und weiter?«
    »Also, ihr seid wie gesagt jung und gut aussehend, und dynamisch.« Genau, dynamisch ist gut. Dynamisch will jeder sein. »Und …«
    »… modern?«, hilft Tessa mir weiter.
    »Genau, das wollte ich gerade sagen.«
    »Gut gekleidet?«
    »Mhm …«
    »Und erfolgreich, oder etwa nicht?«, vollendet Tessa mit lauerndem Blick ihre Aufzählung.
    »Ja genau, das alles sehe ich«, sage ich erleichtert. Ist sie jetzt endlich zufrieden? Was soll das Ganze überhaupt?
    »Siehst du?«, meint Tessa triumphierend zu Lissy.
    »Okay, ich geb’s zu, du hattest recht«, meint Lissy.
    Ich verstehe nur Bahnhof. »Womit hast du recht, Tessa?«
    »Na, mit der Zielgruppe. Lissy und ich passen nämlich zufälligerweise auch genau in die Zielgruppe für diesen Wagen.«
    Ach du meine Güte, sie werden doch wohl nicht …
    Ich fühle, wie sich mein Magen schlagartig in einen unlösbaren Knoten verwandelt.
    »Ja, und weiter?«, frage ich vorsichtig.
    »Das liegt doch auf der Hand, Molly«, meint Tessa ungeduldig. »Wenn du die perfekte Werbeträgerin für diesen Wagen bist, dann sind Lissy und ich das doch auch.«
    »Ja, aber …«
    »Das heißt, die müssten uns doch auch so einen Wagen geben, nicht wahr?«
    »Tessa, jetzt mal ganz langsam …«, versuche ich sie zu bremsen. »Nur weil die mir den Wagen überlassen haben, heißt das noch lange nicht, dass in Zukunft jede Frau, die in die Zielgruppe passt, auch einen kriegt. Sinn und Zweck der Aktion ist es doch, dass andere sich in weiterer Folge dieses Auto kaufen , versteht ihr?«
    Für ein paar Sekunden glotzen sie mich an wie kleine Kinder, denen man gerade ihr Lieblingsspielzeug weggenommen hat.
    »Das haben wir schon kapiert, Molly«, sagt Tessa dann. »Aber was bringt es denen, wenn nur du mit diesem Wagen herumfährst?«
    »Also, wahrscheinlich haben sie auch noch andere …«
    »Siehst du, das meinte ich«, setzt Tessa nach. »Es gibt sicher noch andere, die so einen Wagen bekommen. Das bedeutet, wir müssen jetzt schnell sein. Am besten fahren wir sofort da hin, und du stellst uns diesem Marketingchef vor …«
    »Ausgeschlossen, das geht nicht!«, wehre ich hektisch ab.
    »Aber warum denn nicht?«, fragt Tessa mit einem Anflug von Empörung in der Stimme. »Als gute Freundin könntest du uns ruhig ein bisschen …«
    »Weil die heute schon geschlossen haben, deshalb«, fällt mir auf die Schnelle ein.
    »Gut, dann werden wir gleich morgen früh als Erstes …«
    »Nein, Tessa, das geht nicht, weil … da muss ich arbeiten.« Mist, da hätte ich mir vielleicht was Besseres ausdenken sollen.
    »Egal, dann fahren eben nur Lissy und ich hin, und du rufst vorher an und sagst denen, dass du noch zwei ganz besonders gut geeignete Personen kennst, die …«
    »Nein, Tessa, nein!«, kreische ich auf, und Tessa verstummt erschrocken. »Hört mir mal zu, ihr beiden …« Ich atme tief durch und fahre dann etwas ruhiger fort: »So geht das nicht, wir können da nicht einfach hingehen und verlangen, dass sie uns noch zwei Autos geben. Das funktioniert nicht, ganz bestimmt nicht.« Ich lege eine Pause ein, und mein Blick wandert zwischen ihnen hin und her. Sie stehen mit hängenden Köpfen vor mir, und die ganze Begeisterung ist plötzlich aus ihren Augen verschwunden. Ihnen ist deutlich anzusehen, dass sie nicht verstehen, warum ich ihnen nicht helfen will.
    »Tessa, Lissy.« Ich schlage einen versöhnlichen Ton an. »Ihr wisst doch, dass ihr meine besten Freundinnen seid, nicht wahr?«
    Sie nicken mechanisch.
    »Deswegen«, höre ich mich sagen, »ist es besser, wenn ich die Sache in die Hand nehme. Ich rede noch mal mit dem Marketingchef dieser Firma, okay?« Augenblicklich hellen sich ihre Mienen auf. »Ich kann euch zwar nichts versprechen, aber möglicherweise kann ich ja etwas erreichen, weil …« Ich räuspere mich. »… ich glaube, dass ich die richtigen Argumente für euer Anliegen habe.«

Feliz Navidad
    »Hello?«
    »Ja, hallo … ich meine … Guten Tag. Hier spricht Rosemarie Becker. Ich wollte mich nur ganz herzlich für das

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