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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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derart gut investiert, dass ich schon in wenigen Jahren so richtig reich sein werde.
    Natürlich habe ich mir für die Zwischenzeit ein ausreichendes finanzielles Polster zurückbehalten. Auf meinem Konto bei der First Direct Bank liegen immer noch über hunderttausend Euro, sodass ich mir wegen Geld vorerst gar keine Gedanken machen muss.
    Unglaublich, wie entspannend das ist. Von wegen, Geld macht nicht glücklich. Das behaupten nur Leute, die kein Geld haben oder zu viel davon, denn Tatsache ist: Geld macht glücklich. Ich habe mich noch nie so sorglos und locker gefühlt. Ich habe das Gefühl, als schwebte ich auf einer riesigen Wolke aus Glückseligkeit. Mit Geld lösen sich wirklich alle Probleme wie von selbst, alle – okay, bis auf diesen Stau vor mir vielleicht.
    Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause, und seit mehr als zehn Minuten stehe ich nun schon auf diesem verdammten Zubringer und bin noch keinen Millimeter weitergekommen. Macht aber auch nichts, nutze ich eben die Zeit. Am besten werde ich Frederic anrufen, der müsste mir ja einiges zu berichten haben.
    »Hallo, Schatz. Ich wollte nur mal sehen, wie’s so läuft bei dir«, eröffne ich das Gespräch, nachdem er abgenommen hat.
    »Danke der Nachfrage, Schätzchen. Bestens, alles bestens«, gibt er gut gelaunt zurück.
    »Super. Und was macht das Geschäft?«, frage ich ganz beiläufig.
    »Das Geschäft?«, fragt er verwundert, weil das nicht unbedingt das Thema ist, das ich normalerweise anschneide. »Hervorragend, ganz hervorragend«, meint er. »Allmählich kommt es ins Laufen.«
    »Super«, sage ich mit einem breiten Grinsen. »Schon einen Großinvestor gefunden?«
    »Großinvestor? Na ja, wie man’s nimmt, der eine oder andere fette Brocken war schon dabei. Scheint so, als spräche sich unser Produkt langsam herum.«
    »Könnte mir vorstellen, dass da auch ganz schön schräge Typen mit ihrem Geldkoffer vorbeikommen.« Ich habe absichtlich nicht »Scheck« gesagt, damit er keinen Verdacht schöpft.
    »Das kannst du laut sagen«, meint er, und vor meinem geistigen Auge sehe ich Gottlieb, wie er in seinen Jesuslatschen bei Frederic reinmarschiert und ihm den Scheck über eins Komma zwei Mille auf den Tisch legt. »Juckt mich aber nicht, Hauptsache, die Leute investieren.«
    »Vollkommen richtig«, stimme ich ihm zu. Plötzlich packt mich die Feierlaune. »Wie wär’s, machen wir uns heute einen schönen Abend, vielleicht mit Essen in einem schicken Restaurant oder Kino?«
    »Gute Idee. Wir könnten uns aber auch ein paar DVDs leihen, was vom Chinesen kommen lassen und es uns zu Hause gemütlich machen«, schlägt er vor.
    Gemütlich machen, in seiner Wohnung? Da gibt es leichtere Aufgaben, die Quadratur des Kreises zum Beispiel. Ich bin aber so guter Stimmung, dass ich nachgebe. »Okay.«
    »Wann kommst du denn?«
    »Gegen acht. Ich will vorher noch schnell nach Hause, einen Sprung in den Pool machen und ein paar Klamotten für morgen einpacken. Abgesehen davon stecke ich gerade im Stau.«
    »Am besten rufst du an, wenn du losfährst, dann bestelle ich das Essen, einverstanden?«
    »Ja, gut. Bis dann.«
    In dem Moment geht es weiter. Die Autos vor mir setzen sich in Bewegung. Ich formuliere mit den Lippen ein lautloses Halleluja, trete die Kupplung durch, lege den Gang ein, gebe Gas, lasse die Kupplung wieder kommen, und – der Motor stirbt ab.
    Sofort setzt ein wütendes Gehupe hinter mir ein, und im Rückspiegel sehe ich, wie ein unansehnlicher Typ mit Halbglatze das Gesicht zu einer Typisch-Frau-am-Steuer-Grimasse verzieht.
    Ehrlich, ich mag mein altes Auto, aber in Situationen wie dieser würde ich es am liebsten auf der Stelle verschrotten lassen.
    Fluchend betätige ich den Anlasser, und nach einer gefühlten Ewigkeit erwacht der Motor mit einem unwilligen Schütteln wieder zum Leben, begleitet von einer immensen Rauchwolke, die er hinter mir ins Freie bläst. Diesmal trete ich das Gaspedal stärker durch, damit er nicht gleich wieder abstirbt, was die Reifen mit einem lauten Quietschen quittieren.
    Jetzt grinst der Typ hinter mir hämisch, was mich stinksauer macht. Keine fünfhundert Meter weiter kommen wir schon wieder zum Stehen, und als sich die Kolonne erneut in Bewegung setzt, wiederholt sich das unwürdige Schauspiel. Mist.
    Langsam werde ich echt nervös. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder zum Stehen kommen, und wie sich das angehört hat, könnte es sein, dass der Wagen bald ganz den Geist aufgibt.
    In dem Moment

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