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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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fällt mein Blick auf ein Autohaus mit Werkstätte. Wenn das kein Zufall ist! Nichts wie hin, die sollen sich mal den Motor ansehen, wahrscheinlich ist der Vergaser verstopft oder die Zündkerzen feucht … oder so.
    Ich setze den Blinker und biege elegant auf das Firmengelände ein, als ich ihn plötzlich sehe. Auch ein Mini, aber dreißig Jahre jünger als meiner, sprich nagelneu. Wie eine märchenhafte Erscheinung steht er auf einem Podest in der Verkaufshalle, er hat kein Dach und breite Reifen, vor allem aber ist er … rosa-metallic.
    Sieht der niedlich aus!
    Auf einmal fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Das war gar kein Zufall, dass mein Wagen ausgerechnet jetzt Mucken gemacht hat.
    Das war ein Zeichen!
    »Ich werd verrückt, ist der süüüß !«
    Auch Lissy und Tessa sind ganz von den Socken, als sie mein neues Auto sehen.
    »Ja, nicht wahr?«, sage ich stolz. »Und seht mal, was der noch kann!« Ich beuge mich ins Wageninnere und drücke auf einen Knopf am Armaturenbrett. Dann trete ich einen Schritt zurück, und zu dritt starren wir erwartungsvoll auf den Wagen.
    Nach ein paar Sekunden fragt Tessa: »Was kann er denn?«
    Seltsam, da tut sich ja gar nichts. Normalerweise hätte sich jetzt das Dach von ganz allein schließen müssen.
    »Also, das Dach, das müsste jetzt eigentlich zugehen«, sage ich enttäuscht. Im Autohaus hat das noch super funktioniert, und auch auf der Herfahrt habe ich mindestens zwanzigmal den Knopf gedrückt, und jedes Mal hat sich das Stoffdach binnen weniger Sekunden superelegant geöffnet oder geschlossen.
    »Vielleicht musst du den Zündschlüssel drehen«, rät Tessa.
    »Meinst du?« Könnte stimmen, denn ich habe ihn vorhin beim Aussteigen abgezogen. Also stecke ich ihn wieder in das Zündschloss, drehe ihn, bis die kleinen Lämpchen am Armaturenbrett aufleuchten, dann betätige ich erneut den Knopf für das Dach.
    Ha, es funktioniert. Wie von Zauberhand bewegt, beginnt sich das Dach mit einem leisen Surren zu schließen.
    »Wow«, sagt Tessa. »Und der ist nagelneu?«
    »Ja, frisch aus der Auslage.«
    »Sag mal, Molly, wie kannst du dir denn plötzlich einen neuen Wagen leisten?«, fragt Lissy auf einmal mit gerunzelter Stirn.
    Eine Frage, auf die ich nur gewartet habe.
    »Gar kein Problem«, erkläre ich locker. »Der kostet mich nämlich so gut wie gar nichts. Ich brauche nur die Versicherung und die Steuer zu bezahlen, den Wagen selbst stellt mir das Autohaus zur Verfügung.«
    Den beiden fallen fast die Augen aus dem Kopf.
    »Die geben dir das Auto einfach so?«, fragt Lissy. »Warum denn das?«
    »Weil ich das perfekte Aushängeschild für ihre Käuferzielgruppe bin«, strahle ich.
    »Das perfekte Aushängeschild?«, wiederholt Tessa. »Was meinst du damit?«
    »Na ja, ich bin jung, modern, dynamisch, erfolgreich, gut gekleidet«, zähle ich alles auf, was ich mir während der Fahrt ausgedacht habe. »Ach ja, und gut aussehend, meinte der Marketingchef auch noch.«
    »Und deswegen geben die dir den Wagen?«
    »Genau. Für die bin ich ein Werbeträger, versteht ihr?«, sage ich möglichst überzeugend, sehe ihnen dabei aber sicherheitshalber nicht in die Augen.
    Denn natürlich stimmt das alles nicht. In Wahrheit kam sofort ein geleckter Autoverkäufer aus dem Büro von Slupetzkys Dreamcar Center gerannt, als ich vor dem Schauraum ausrollte, und forderte mich hektisch auf, augenblicklich meinen Wagen wegzustellen, bevor das Image seiner Firma noch ernsthaft Schaden nähme.
    Normalerweise hätte ich ihm natürlich ordentlich die Meinung gesagt, aber ich hatte nur noch Augen für diesen überirdisch schönen rosaroten Traum von einem Wagen. Und als dann auch noch der Werkstättenleiter kam und nach einem kurzen Blick auf mein betagtes Gefährt meinte, mit dieser Rostlaube könne man allenfalls noch Selbstmord begehen, indem man mehr als hundert fahre, war mein Entschluss eigentlich schon gefasst.
    Bei aller Begeisterung war ich immerhin noch so besonnen, über den Preis zu verhandeln, und als der Verkäufer meinte, bei diesem Sondermodell könne er keine Prozente geben, und auch auf meine Frage nach dem Eintauschpreis für meinen alten Wagen nur müde lächelte, bluffte ich ordentlich und sagte, es gebe sicher noch andere Autohäuser in der Stadt. Prinzipiell eine super Verhandlungstaktik, aber der schmierige Kerl nickte nur grinsend und meinte, das schon, nur leider gebe es bei denen dieses Modell mit der Sonderlackierung nicht. Daraufhin geriet ich ein bisschen aus

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