Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ihrem Rücken, ebenfalls schlafend. Wie wundervoll war es doch gewesen, als Chex in sein Leben trat! Er war der einzige geflügelte Zentaur in Xanth gewesen, bis er von dem jungen Mädchen gehört hatte. Aber ein Zentaur entwickelte noch lange keine Beziehung zu einem anderen Zentauren, nur weil dieser existierte. Sowohl die äußeren Umstände als auch die Ausstrahlung des anderen mußten schon passend sein. Das Mädchen war jung und unerfahren gewesen und hatte noch nicht herausgefunden, wie man flog.
    Sie war ein gut aussehendes Exemplar gewesen, gesund und resolut, aber eben unerfahren. Die Tatsache, daß sie schön war und Flügel besaß, reichte aber noch nicht aus. Hatte sie auch alle Eigenschaften, die für diese Spezies erforderlich waren, wie er sie geplant hatte? Er testete sie, um das herauszufinden. Sie schnitt gut ab, und später lernte sie auch zu fliegen. Er hatte ihr natürlich nicht gesagt, wie sie das tun mußte. Für sie war es eine Art von Selbstbestätigung gewesen; der Beweis dafür, daß das Fliegen ohne fremde Hilfe zu lernen war. Dann hatten sie geheiratet, und der Simurgh selbst hatte die Zeremonie beaufsichtigt und alle Ungeheuer vereidigt, ihre Nachkommenschaft zu schützen. Das war eine Überraschung. Cheiron hatte zwar die Absicht, eine feste Nachkommenschaft zu gründen, aber offensichtlich hatte es damit mehr auf sich. Was aber war Ches Bestimmung? Sie mußte bedeutend sein, denn in der bisher bekannten Geschichte Xanths hatte der Simurgh seinen Thron im Lebensbaum niemals verlassen, um an einem solchen Ereignis teilzunehmen.
    Könnte es wegen dieser Bestimmung sein, weshalb Che entführt worden war? Gab es jemanden, der die Zukunft kannte? Jemand, der entschlossen war, sie zu ändern, indem er den Zentauren beseitigte, bevor er das Alter erreichte, in dem sich sein Schicksal erfüllen sollte? Wenn das der Fall war, so war das allerdings schlimmer als eine Verschwörung mit dem Ziel, den Krieg zwischen den Ungeheuern von neuem zu entfachen. Ja, es wäre ein Versuch, in das Schicksal selbst einzugreifen. Auch wenn es sich nicht um sein geliebtes Fohlen gehandelt hätte, das in Gefahr war, hätte Cheiron das als bedrohlich empfunden.
    Chex verspürte seine Gegenwart und erwachte. Sie lächelte. Was für ein liebliches Geschöpf sie doch war! »Hast du Che gefunden?« fragte sie.
    »Ja. Es gibt da aber noch eine Komplikation. Ich beschäftige mich gerade damit.«
    »Wie gut«, sagte sie sichtlich erleichtert und schlief entspannt wieder ein.
    Er hatte ihr nur soviel erzählt, wie er unbedingt mußte, also nur einen Teil der Geschichte. Er sah keinen Grund, ihr zu berichten, wo sich Che befand. Dabei würde sie sich nur unnötig verrückt machen. Er hatte die Sache tatkräftig in die Hand genommen, und mit etwas Glück käme die Rettungsaktion zustande, bevor sie wieder erwachte und nach weiteren Neuigkeiten verlangte.
    Er sah die flinken kleinen Wasserjungfern, die sich nach Zielen im Norden, Osten, Westen und Süden aufmachten und winzige Dampfwölkchen zurückließen: Netz Drachen sandte seine Gefolgsleute aus, um die Teilnehmer für das Aufgebot zusammenzuziehen. Die Drachenflieger wußten, wo die grimmigsten, aber diszipliniertesten Ungeheuer zu finden waren, und würden sie so schnell wie möglich hierher bringen. Cheiron war zufrieden, denn er war sich sicher daß er die Organisation des Aufgebots Netz Drachen in der Gewißheit überlassen konnte, daß dieser das einwandfrei erledigen würde.
    In der Tat, da kam auch schon ein Drache mittlerer Größe herbei. Wie schnell sich der Ruf doch verbreitete!
    Aber dieser Drache suchte nach Cheiron und nicht nach Netz. »Ich habe dein Fohlen gesehen!« keuchte er fast sein letztes Feuer hinaus. Er war offensichtlich schnell geflogen und hatte dabei die plumpe Harpyie überholt, denn er hatte eindeutig neuere Informationen. »Er ritt auf einer Sphinx in der Begleitung von Mädchen und Kobolden. Eine von ihnen hatte einen magischen Zauberstab! Sie benutzten den Stab, um meinen Begleiter und mich vom Himmel zu putzen. Aber immerhin bemerkten wir vorher noch, daß etwas Seltsames im Gange war!«
    Cheiron war erstaunt. Che ritt auf einer Sphinx? Sphinxen kümmerten sich doch wenig um die Angelegenheiten anderer Wesen. Mädchen? Was hatten sie mit dieser Sache zu tun? Kobolde auf einer Sphinx? Das war das Seltsamste von allem!
    Er brachte den Drachen dazu, die anderen Leute so genau wie möglich zu beschreiben, und allmählich setzte er alles zu

Weitere Kostenlose Bücher