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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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alles erzählen, aber es wäre besser, wenn ich ihm auch sagen könnte, wie ich sie finde, wenn er danach fragt. Ich meine, wenn er sich entscheiden muß, ob er bei ihr bleiben will…«
    »Natürlich.« Godiva erhob sich und schritt zu einer zweiten Tür im Raum, öffnete sie und bat Jenny hinein.
    Sie betrat ein mädchenhaft geschmücktes Gemach, in dem sie Bilder von Bäumen, Blumen, Tieren und Wolken entdecken konnte. Überall lagen gemütliche Kissen herum und auf einem Federbett lag schlafend ein wunderschönes Koboldkind. Ihr dunkles Haar breitete sich auf dem Kissen und um sie herum aus, wodurch es eine Art Bettdecke für sie bildete. Es war leicht zu erkennen, daß sie Godivas Tochter war.
    »Gwenny«, sagte Godiva sanft.
    Jenny war überrascht, denn diese Version des Namens war dem ihren so ähnlich. Aber natürlich war es der Kosename für Gwendolyn. Sie selbst hieß ja eigentlich auch Jennifer.
    Die Augenlider vibrierten leicht. Gwenny erwachte und sah auf.
    »Hallo, Mutter«, murmelte sie.
    »Das ist Jenny Elfe, die vielleicht einmal deine Freundin sein wird«, erklärte Godiva.
    Gwenny setzte sich blinzelnd auf. »Hallo, Jenny Elfe, wir haben uns noch nicht kennengelernt.« Sie streckte die Hand in Jennys ungefähre Richtung.
    Jenny ergriff sie für einen kurzen Augenblick. »Ich wollte nur eben hallo sagen«, grüßte sie. »Ich wollte deinen Schlaf nicht unterbrechen.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich habe nicht wirklich geschlafen.«
    Jenny stellte fest, daß sie Gwenny Kobold mochte. Das war gefährlich, weil sie objektiv bleiben mußte. »Vielleicht sehe ich dich ja morgen früh«, meinte sie und zog sich wieder zurück.
    »Das wäre schön«, stimmte Gwenny zu. Sie legte sich wieder hin und schloß die Augen.
    Jenny schritt durch die Tür und ließ sich von Godiva in den kargen Raum zurückbringen, in dem Che auf sie wartete. »Ich werde mit ihm sprechen«, sagte sie.
    »Ich warte einen Augenblick draußen«, sagte Godiva. »Wenn er bereit ist zuzuhören, klopfe einfach, und ich werde euch beide zu dem anderen Gemach begleiten.«
    Jenny trat ein, und Che lächelte, als er sie erblickte. »Sammy hat mein Selbstvertrauen gefunden«, rief er aus. »Ich fühle mich jetzt viel besser!«
    »Wie hat er das denn gemacht?« fragte Jenny erstaunt. Sie hatte noch nie davon gehört, daß man etwas Derartiges auf diese Weise wiederfinden kann.
    »Ich habe ihn gebeten, und er ist einfach nur gekommen, hat sich an meinem Bein gerieben und geschnurrt – und mein Selbstvertrauen war wieder da. Er muß es mir gebracht haben.«
    Oh! Früher hatte Sammy das auch schon für Jenny getan. Sie hatte es nur nicht so gesehen. »Che, ich habe mit Godiva gesprochen. Sie… bitte, ich meine, daß du sie anhören solltest. Du brauchst kein Abkommen mit ihr zu treffen. Stimme einfach zu, es nicht zu verraten.«
    Er sah sie an. »Wenn du es mir erzählst, werde ich zuhören.«
    »Ich erzähle es dir. Aber erst sollten wir in einen gemütlicheren Raum umziehen.« Sie klopfte an die Tür, die sich sogleich öffnete.
    Jenny führte Che hinaus, und Sammy stapfte hinter ihnen her, er wußte, daß etwas los war. Wortlos betraten sie nacheinander die Suite. »Das Essen wird euch gebracht, sobald ihr danach fragt«, sagte Godiva und schloß hinter ihnen die Tür. »Ich komme sofort, wenn ihr nach mir ruft, vielleicht am Morgen.«
    »Danke«, erwiderte Jenny.
    Sammy fand sofort ein geeignetes Kissen und kuschelte sich zusammen, um sein Nickerchen fortzusetzen. Che stand einen Augenblick im Raum und blickte sich beeindruckt um. »Ich wußte gar nicht, daß Kobolde so bequeme Einrichtungen haben.«
    »Das haben sie für Prinzessinnen oder so«, erklärte Jenny. Sie sah, daß er müde war, und beschloß, das Gespräch abzukürzen. »Ich erkläre dir nun den Kern der Sache, und morgen früh berichte ich dir alles, was ich weiß, wenn du willst.«
    »Das wäre mir sehr recht.«
    »Denk daran, daß du es niemandem sonst erzählen darfst, gleich, was du von der Vereinbarung hältst, die sie anbietet.«
    »Natürlich. Ich wollte nicht durch etwas Unwichtiges zu einer Übereinkunft gezwungen werden, aber da du mir nun versicherst, daß das nicht der Fall ist, akzeptiere ich die Bedingungen.«
    »Sie möchte, daß du der Begleiter ihrer Tochter Gwenny wirst. Wenn du ihr hilfst, wird sie der nächste Häuptling, und wenn du es nicht tust, stirbt sie – weil sie hinkt und fast blind ist. Ein weiblicher Häuptling würde außerdem versuchen,

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