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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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verängstigt vor.
    Die anderen waren schnell bereit zuzustimmen.

11
ELECTRAS EINFÜHLUNGS-VERMÖGEN
    Nach dem ersten Bombardement war der Koboldberg mit Löchern übersät und mehrere Koboldstollen, die vorher verschlossen waren, lagen jetzt offen da. Doch bevor Cheiron die Raucher hineinschickte, beschloß er, noch einmal zu verhandeln. »Gloha, glaubst du, daß du dort hineingehen kannst, ohne angegriffen zu werden?« fragte er.
    »Ich denke ja«, sagte sie. »Ich bin ein Kobold, und meine Tante Goldie ist dort. Sie ist die älteste Schwester meiner Mutter, und obwohl sie meinen Vater nicht anerkennt, hat sie sich dazu durchgerungen, mich zu akzeptieren.«
    Electra kam hinzu. »Godiva ist Goldies Tochter!« erklärte sie. »Ich habe mit ihr gesprochen und das herausgefunden. Godiva ist also deine Cousine, Gloha!«
    »Stimmt, sie ist älter. Sie hat sogar schon eine Tochter, die fast so alt ist wie ich, aber wir durften nie miteinander spielen. Von daher kann es sein, daß sie mich trotz allem nicht akzeptieren.«
    »Nein, Godiva ist nicht so!« protestierte Electra. »Ich kenne sie zwar erst seit kurzem, aber durch die gemeinsame Zeit in der Horde war die Begegnung ziemlich intensiv. Ich bin mir sicher, daß sie nichts gegen dich hat.«
    Glohas Blick glitt zu ihren Flügeln, aber sie sagte nichts. Jeder wußte, wie Mischlinge in einigen Kulturen behandelt wurden.
    »Laß mich mit dir gehen!« schlug Electra vor. »Vielleicht kann ich mit Godiva sprechen, wenn…«
    »Lectra, das ist gefährlich«, warnte Nada sie. »Wir hatten Waffenstillstand mit Godiva geschlossen, denn keiner von uns wollte, daß Che verletzt würde, aber jetzt ist dieser Waffenstillstand aufgehoben. Du kannst nicht auf deine Zwei-Tages-Bekanntschaft setzen.«
    »Ich fürchte mich nicht vor der Gefahr«, erwiderte Electra.
    Nada antwortete darauf nicht. Keine der beiden hatte vergessen, daß sich in der nächsten Woche ein Problem lösen würde, wenn eine von ihnen in dieser Woche von der Bildfläche verschwände. Sie mußte Electra gehen lassen.
    Gloha sah erleichtert aus. Sie war bereit zu gehen, zog aber offensichtlich eine Begleitung vor.
    Die beiden gingen auf den Berg zu. Sie trugen weiße Stoffetzen, um zu zeigen, daß sie in friedlicher Absicht kamen. Natürlich waren sie sich darüber im klaren, daß die Kobolde sie dennoch angreifen könnten, aber sie hofften, daß sie es nicht tun würden.
    Bald erreichten sie den nächstliegenden aufgesprengten Stollen. Der Stein, der ihn verschlossen hatte, war von seinem Platz verschoben worden und den Hang hinabgerollt. Am Eingang häufte sich Schutt, aber weiter innen sah der Tunnel durchgängig aus.
    »Hallo!« rief Gloha. »Wir möchten uns gern mit euch unterhalten.«
    »Geh zum Teufel, Spatzenhirn!« rief ein Kobold aus der Tiefe.
    Electra wurde ärgerlich. »Hör zu, du Trottel, wir sind gekommen, um zu verhandeln. Du weißt, daß die Flügelungeheuer den ganzen Berg zerstören werden, wenn das so weiter geht. Sorge dafür, daß jemand heraufkommt, um mit uns zu sprechen.«
    »An wen denkst du denn dabei, du sommersprossenwinziges Hirn?«
    Electra versteifte sich. Sie hatte wirklich Sommersprossen. Und das Elfenmädchen auch; das war eines der Dinge, die Electra an ihr leiden mochte. Soweit ihr bekannt war, gab es daran nichts auszusetzen. Aber aus dem Munde des Kobolds klang es so, als wäre es ein Verbrechen.
    Jetzt war es Gloria, die ärgerlich wurde. »Zum Beispiel an Godiva, Blödmann!«
    »Ich heiße nicht Blödmann, ich heiße Geizkragen«, erwiderte der Kobold.
    »Dann geh und sag Godiva Bescheid, Geizkragen«, rief Gloha.
    »Mach’s doch selber!«
    »Kommt sie dann hierher?«
    »Nö! Ha, ha, ha!«
    Gloha blickte zu Electra. »Sie sind meinesgleichen, aber manchmal machen sie mich einfach fürchterlich wütend«, sagte sie.
    »Vielleicht sollten wir gehen, und nach Godiva suchen«, schlug Electra vor, obwohl die Idee, unbeschützt in den Berg einzutreten, sie ängstigte.
    »Ja, vielleicht«, stimmte Gloha zu. »Ich kenne mich hier ganz gut aus, obwohl sie ständig dabei sind, neue Stollen zu graben. Ich weiß, wo sie lebt.«
    »Dann laß uns gehen!« forderte Electra, bevor sie ihren Entschluß noch bereuen konnte. Sie wußte, wenn sie keinen Erfolg bei den Verhandlungen hätten, würde der Angriff fortgesetzt werden, und dann gäbe es kein Zurück mehr.
    »In Ordnung. Ich werde es aber Cheiron mitteilen.« Gloha breitete ihre Flügel aus und flog schnell zurück. Sie flog wie eine

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