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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich meine damit, daß dein Körper dieselbe Masse wie immer hat, er fühlt sich nur leicht an, so daß du höher springen kannst. Aber wenn du deinen Kopf an der Decke gestoßen hättest, wäre es so, als ob man kopfüber auf den Boden stürzt.«
    »Oh!« sagte Gwenny. »Das hätte mir nicht gefallen. Ich werde vorsichtiger sein. Aber wenn du mich noch einmal antippen wolltest, vielleicht könnte ich dann einfach nur schweben. Das wäre lustig.«
    »Nicht in dieser Kleidung«, ermahnte Jenny.
    »Warum denn nicht?«
    »Es könnte jemand deine Höschen sehen.«
    »Oh!« Gwenny errötete, was auf ihrem dunklen Gesicht recht bemerkenswert aussah.
    Jenny hatte die Wirkung der Warnung unterschätzt. Sie hatte das Mädchen nicht so verwirren wollen. »Ich habe mir etwas anderes ausgedacht, was wir versuchen können«, sagte sie schnell, um Gwenny zu beruhigen.
    »Etwas anderes?«
    »Versuch es einmal mit meiner Brille.« Jenny nahm sie ab und setzte sie vorsichtig dem Koboldmädchen auf. Es sah komisch damit aus, und die Brille verbog sich, ehe sie paßte.
    XXXl!«
    »Oh!« rief Gwenny. »Ich kann dich sehen!«
    »Sie funktioniert also«, stellte Jenny befriedigt fest. »Außer…«
    »Außer daß ich es nicht wage, mich damit blicken zu lassen«, ergänzte Gwenny und nahm sie ab.
    Jenny nahm sie wieder an sich. Ohne Brille war sie fast blind gewesen, so sehr hatte sie sich daran gewöhnt, und ohne sie fühlte sie sich schier verloren. »Vielleicht können wir noch etwas anderes tun«, sagte sie schnell. »Zum Beispiel Geschichten erzählen.«
    »Oh, ich liebe Geschichten!« jubelte Gwenny. »Sie sind für mich die einzige Möglichkeit zu reisen.«
    Jenny war sich bewußt, daß sie mit der ihr eigenen magischen Fähigkeit, die sie zusammen mit Che entdeckt hatte, dem Mädchen auf eine ganz spezielle Weise zum Reisen verhelfen könnte. Aber für den Augenblick schien ihr eine ganz normale Geschichte genug. »Kommt, wir setzen uns hin, und ich erzähle eine Geschichte«, schlug sie vor. »Danach kannst du eine erzählen und dann Che.«
    »Oh, wie schön!« Gwenny warf sich hin, tastete mit ihren Füßen nach zerstreut herumliegenden Kisten, sammelte sie und türmte sie auf zu einem Stapel. Sie beanspruchte eine ganze Menge Platz, aber irgendwie trat sie nie auf Sammy, der stets an genau dem Ort schlief, wo sie nicht ging. Sie stapelte die Kisten in der Ecke auf, und sie ließen sich darauf nieder, Che auf der einen Seite, Jenny auf der anderen und Gwenny in der Mitte.
    Was für eine Geschichte sollte sie erzählen? Jenny kannte eine Anzahl netter Erzählungen über die Geschichte ihres Volkes, wie zum Beispiel die über die früheren Häuptlinge und deren Freunde, aber sie war sich nicht sicher, ob ein Kobold aus Xanth diese verstehen würde. Zum Beispiel war da die Geschichte über Hank Schwank und Sigi Schwachfuß, der lahm war. Gwenny könnte denken, sie wolle sich über sie lustig machen. Dann gab es die Geschichten über die Wolfsfreunde, aber Jenny wußte nicht, ob es in Xanth überhaupt Wölfe gab, und wenn es welche gab, hatten diese keine Reiter, dessen war sie sich ziemlich sicher – so daß es das Mädchen nur verwirren würde.
    So entschloß sie sich für eine, die besser nach Xanth paßte, wenn sie die Begriffe etwas anglich. Statt der Hohen könnte es – was geben? Sie war nicht sicher, was nach Xanth gehörte.
    Also versuchte sie etwas Törichtes. »Sammy, finde etwas für mich, das paßt«, flüsterte sie.
    Der Kater erwachte, schaute sich um, ging zu Che und ließ sich an der Seite des Zentauren nieder – das war alles.
    »Ich denke, das bedeutet, daß ich deine Frage beantworten soll«, stellte Che fest. »Was gibt es denn?«
    »Ich wüßte gern, was in Xanth den Hohen entsprechen könnte.«
    Che sah verdutzt aus, gab aber trotzdem Antwort. »Vielleicht die Musen?«
    »Gibt es eine Muse der Schönheit?«
    »Nein, die gibt es hier nicht, hier sind sie die Patroninnen der Künste. Aber vielleicht würde Erato passen, die Muse der Liebespoesie?«
    »Gerät diese auch in Zorn über Sterbliche?«
    »Das glaube ich kaum. Vielleicht Melpomene, die Muse der Tragödie. Sie trägt eine tragische Maske, eine Keule und ein Schwert.«
    »Das könnte vielleicht passen.« Jenny nickte. »Also… eines Tages wurde Melpomene zornig, weil eine Frau namens Weide ein Baby bekam… ich meine, der Storch brachte ihr ein kleines Mädchen, das so schön war, daß jeder wußte, es würde einmal so schön werden wie die Musen. Und

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