Mond-Elfe
Tunnel zusammenbrechen. Es wird nicht möglich sein, die Basis zu erreichen, ohne die Tunnel zum Einsturz zu bringen. Währenddessen werden die Verteidiger mit ihren Gefangenen den Berg in Richtung der Unterwelt der Gallicantzari verlassen haben – falls es überhaupt soweit kommt. Es wird viel eher der Fall sein, daß diese Taktik ein weiteres Vordringen so lange hinauszögert, bis die Landdrachen die Möglichkeit haben, noch vor der vollständigen Zerstörung des Bergs einzugreifen. So haben die Flügelungeheuer kaum eine Chance, die Oberhand zu gewinnen.«
»Aber die Raucher können euch ausräuchern!« sagte Nada.
»Nicht, wenn wir die Tunnel zerstören, bevor der Rauch sie ausfüllen kann. Und natürlich wollt ihr nicht, daß die Gefangenen in dem Rauch ersticken. Deshalb bezweifle ich, daß es überhaupt so weit kommt.« Naldo schüttelte den Kopf. »Schwesterchen, du solltest lieber umkehren und Cheiron sagen, daß seine Bemühungen aussichtslos sind. Diese Festung kann nicht bezwungen werden. Das Fohlen oder die Elfe werden die Entscheidung herbeiführen, und dabei wird Gewalt überhaupt keine Rolle spielen.«
Nada schwieg. Dolph auch. Naldos Argumentation war überzeugend. Es sah wirklich nicht so aus, als ob Cheiron sein Fohlen mit Gewalt retten könnte.
»Wir sollten noch einmal mit Che reden«, sagte Gloha.
»Auf alle Fälle«, stimmte Godiva zu. Sie öffnete die Tür.
Das Fohlen, die Elfe und das Koboldmädchen standen zusammen im Eingang. »Hallo, Prinz Dolph«, sagte Jenny. »Hallo, Prinzessin Nada. Hallo, Gloha.«
Warum war sie so förmlich? Das war wirklich etwas merkwürdig, aber Dolph konnte immer noch nicht ergründen, was es genau war. Nun ja, er würde alles tun, was in seiner Macht stand.
»Che, dein Vater ist entschlossen, diesen Berg dem Erdboden gleichzumachen«, sagte er. »Und die Naga sind genauso entschlossen, dasselbe zur Verteidigung zu tun. Das gibt eine Katastrophe, und viele werden sterben. Das kannst du nicht zulassen, du mußt dich entscheiden.«
Che nickte. »Ja, das muß ich.« Er sah Jenny an. »Aber was tue ich bloß?«
»Oh! Che, es tut mir ja so leid«, sagte Jenny und sah so bekümmert aus, wie eine Elfe überhaupt nur aussehen konnte. »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Du mußt damit einverstanden sein, Gwennys Gefährte zu werden.«
»Ich bin erleichtert und nicht traurig«, sagte Che. »Und ich bin einverstanden.«
»Oh, Che!« rief Gwendolyn aus und umarmte ihn. »Oh! Danke, ich danke dir! Das bedeutet so viel für mich!«
»Aber dein Vater wird den Berg vernichten!« protestierte Dolph. »Er sagt, daß eine Entscheidung, die unter Zwang getroffen wird, ungültig ist!«
»Da ist kein Zwang!« sagte Che.
»Aber…«, begann Dolph.
»Beleidige ihn nicht«, flüsterte Naldo hinter ihm. »Du weißt daß das Wort eines Zentauren unantastbar ist.«
»Oh! Ja, natürlich«, sagte Dolph nervös. »Aber Che, kannst du uns nicht den Grund nennen? Zumal dich diese Kobolde doch entführt und gefangengehalten haben.«
»Nein«, sagte das Fohlen unsanft.
Dolph sah Jenny Elfe an. »Dann du, Jenny. Du bist seine Freundin. Warum…?«
»Es tut mir leid«, sagte Jenny unter Tränen. »Ich kann es dir auch nicht sagen. So ist es das Beste.«
Dolph fürchtete sich davor, mit dieser Nachricht zu Cheiron und Chex zurückzukehren, doch es blieb ihm nichts anderes übrig. Seine Mission war völlig gescheitert.
Nada kam ihm zu Hilfe. »Che, dein Vater und deine Mutter werden sich schwer tun, das zu verstehen. Sie unterstellen dir, daß du zu jung bist, um die Tragweite des zentaurischen Ehrbegriffs vollständig zu ermessen. Könntest du nicht mit nach oben kommen und es ihnen selbst sagen?«
»Tja, ich weiß nicht«, sagte Che verwirrt. »Ich sollte wirklich bei Gwenny bleiben.« Er blickte zu Godiva.
»Du kannst gehen, wohin du willst, Che«, sagte Godiva.
»Wir akzeptieren dein Wort, wie es auch dein Vater und deine Mutter tun werden, sobald sie es aus deinem eigenen Mund vernehmen.«
Che wandte sich an Gwendolyn. »Fühlst du dich wohl genug, um die Reise an die Oberfläche zu machen? In diesem Durcheinander wirst du nicht sehr gern mit anderen sprechen wollen, aber du könntest dich wenigstens oben blicken lassen.«
»Ich würde es sehr gern tun, Che«, sagte das Koboldmädchen.
Che wandte sich an Dolph. »Dann geh und sage meinen Eltern, daß ich komme«, sagte er. »Wir werden in Kürze folgen.«
Dolph war erleichtert. »Das werde ich tun.« Was für ein
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