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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zweifel: die Forderung der Kobolde beruhte auf Tatsachen.
    »Fliegst du nicht viel zu niedrig, Dolph?« fragte Gloha.
    Dolph bemerkte es auch. Er bewegte seine Flügel etwas schneller, doch er verlor weiter an Höhe. »Oh! Ja, ich werde immer schwerer!« schrie er, als er mit einem Schlag begriff, was los war.
    Dann erkannte auch Cheiron die Gefahr und stieß herab. Im Vorbeifliegen berührte er Dolph mit dem Schweif und sofort wurde er wieder leicht. Als er dann sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte und nach oben flog, sah er den klitzekleinen Grundy Golem, der sich an Cheirons Mähne festklammerte. Grundy diente als Dolmetscher für die verschiedensten Ungeheuer.
    »Dann war das also kein Bluff«, bemerkte Cheiron gelassen. »Also, während wir zum Berg zurückfliegen, sollten wir besser darüber nachdenken, was zu tun ist. Vor morgen werden diese Drachen nicht ankommen, so daß uns noch ein wenig Zeit bleibt.«
    »Wir sind uns darüber einig, daß Ches Verhalten etwas merkwürdig ist«, sagte Dolph. »Sollte es einen Grund geben, daß er sich nicht entscheiden kann, so wie ich mich nicht zwischen zwei Verlobten entscheiden kann? Wenn wir diesen Grund kennen würden, wären wir vielleicht in der Lage, ihm bei der Entscheidung zu helfen.«
    »Da gibt es keine zwei Meinungen«, brummte Cheiron. »Er wird nicht als Gefangener in diesem Berg bleiben.«
    »Ähm, wir sind nicht einmal sicher, ob er überhaupt ein Gefangener ist«, sagte Dolph. »Wenn er ›nein‹ sagen würde, würde sie ihn gehen lassen.«
    Cheiron sah ihm scharf in die Augen. »Und warum sagt er dann nicht ›nein‹?«
    »Da muß irgend etwas sein, irgendein Grund – wir hatten gehofft, daß du ihn vielleicht herausfinden könntest.«
    »Für mich sieht das nach Nötigung aus. Vielleicht haben sie ihm gedroht, das Elfenmädchen zu töten, wenn er ›nein‹ sagt.«
    Gloha piepste erschreckt auf, und Dolph war schockiert. Daran hatten sie überhaupt nicht gedacht!
    »Und deshalb bat er Jenny Elfe um die Entscheidung, denn es betraf sie«, sagte Gloha. »Und sie konnte das nicht entscheiden, denn sie wollte nicht sterben – genausowenig, wie sie ihn zum Gefangenen machen wollte.«
    »Und möglicherweise sagten sie ihr, daß man beide töten würde, wenn sie etwas davon verrieten«, sagte Dolph mit wachsendem Entsetzen. »Deshalb konnte sie nicht mehr sagen. Aber sie stellte Electra eine verschlüsselte Frage, die keiner verstand, damit die Kobolde nichts merken.«
    »Welche Frage war das?« fragte Cheiron gespannt.
    »Warum Electra Dolph nicht heiratet«, antwortete Gloha.
    Chex, die auf der anderen Seite flog, nickte. »Wenn Electra Dolph nicht heiratet, wird sie sterben. Wenn Che nicht Gwendolyns Gefährte werden will, wird Jenny Elfe sterben. Das scheint eine sinnvolle Parallele zu sein.«
    »Das ist nicht erwiesen«, sagte Cheiron. »Aber als Arbeitshypothese ist es ausreichend. Wenn wir dieser Annahme folgen, wäre es eindeutiger Zwang. In diesem Fall wäre der Grund für ihre Unentschlossenheit der, uns die Zeit zu verschaffen, sie zu befreien. An eine Vereinbarung, die unter solchen Bedingungen zustande gekommen ist, wäre Che nicht gebunden. Vielleicht sieht er das jedoch nicht ganz so und glaubt, daß er nur die Wahl hätte zwischen der Sklaverei und dem Leben seiner Freundin. Wir müssen schnell handeln und den Berg vernichten, bevor die Landdrachen da sind.«
    »Wenn du angreifst, würden sie sie dann nicht auch töten?« fragte Dolph.
    »Ich glaube nicht. Sie werden wissen, daß ihre einzige Hoffnung auf Begnadigung darin besteht, das Fohlen und die Elfe unversehrt zurückzubringen. Sie werden sie als Geiseln behalten in der Hoffnung, am Ende noch einen Handel um ihr Leben abschließen zu können, falls sie sich nicht so lange halten würden, bis die Drachen kommen. So wie ich es beurteile, wird es sehr knapp werden, aber wir könnten es noch rechtzeitig schaffen.«
    Dolph bestürzte die Aussicht auf einen solchen Kampf um Leben und Tod, aber nicht nur das. Er hatte Godiva Kobold während ihrer Reise zum Koboldberg kennengelernt, indem er ihre Gespräche mit den anderen Reisenden verfolgt hatte. Er erinnerte sich daran, wie sie der Erwachsenenverschwörung Respekt zollte, indem sie sich weigerte, Jenny eine unanständige Geste zu zeigen, nur weil Jenny ein Kind war. Auch wenn er mit der Erwachsenenverschwörung im Konflikt stand, war es doch unwahrscheinlich, daß eine Frau, die diese so sehr respektierte, in der Lage sein sollte, ein

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