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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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schüchtern. »Wir sind uns schon einmal begegnet, Chex Zentaur. Du hast mir diese Brille gegeben.«
    »Ja natürlich, meine Liebe«, antwortete Chex. »Ich bin froh, daß sie dir von gutem Nutzen war.«
    »Und Sammy Kater«, schloß Che und deutete auf das orangenfarbene Energiebündel, das jetzt an Ches Vorderhuf schlief. Sammy stellte ein Ohr auf.
    »Hallo, Sammy Kater«, begrüßte Cheiron ihn förmlich. »Wir sollten jetzt mit dem Häuptling der Kobolde sprechen, weil die Sache immer noch nicht geklärt ist.«
    Eine ältere Koboldfrau erschien in der Tunnelöffnung. Bei ihr waren Nada Naga und ein männlicher Naga.
    »Dies ist Godiva Kobold, die die Geschäfte führt, solange der Häuptling verhindert ist«, stellte Nada vor. »Und das ist mein Bruder, Prinz Naldo. Godiva, das sind Cheiron und Chex, die Eltern von Che.«
    »Wie ihr sicherlich erfahren habt, hat Che eingewilligt, meine Tochter zu begleiten«, begann Godiva. »Eine Fortsetzung der feindseligen Aktivitäten erscheint im Lichte dieser Entscheidung widersinnig.«
    »Ihr habt unser Fohlen entführt«, entgegnete Cheiron. »Die Tatsache, daß ihr ihn später dazu bewegt habt, dem Vorhaben zuzustimmen, befreit euch nicht von Schuld und rechtfertigt auch nicht seinen fortdauernden Aufenthalt in euren Bergen.«
    »Ich tat, was ich tun mußte«, erwiderte Godiva.
    »Und ich werde das tun, was ich zu tun habe«, sagte Cheiron.
    »Oh! Che, ich habe nicht gewußt, daß es so kommen würde!« sprach Gwendolyn zu dem Fohlen. »Ich habe diesen ganzen Ärger nicht gewollt.«
    »Es ist alles meine Schuld!« rief Jenny Elfe mit Tränen in den Augen. »Ich muß die falsche Entscheidung getroffen haben!«
    »Nein«, unterbrach Che sie, bevor Cheiron irgend etwas sagen konnte.
    Cheiron war still, weil er den Worten seines Fohlens nichts entgegensetzen wollte.
    »Wir stehen auf verschiedenen Seiten«, stellte Chex fest. »Das ist eine Situation, die nicht durch die Entscheidung irgendeiner Person gelöst werden könnte. Wir sollten einen Kompromiß ausarbeiten.«
    Cheiron konnte auch ihr nichts entgegensetzen. Aber er war keineswegs entmutigt. »Ich hege keine Feindseligkeit gegen deine Tochter«, sagte er zu Godiva. »Aber ich will auch mein Fohlen nicht hergeben. Er ist auf seine Art einzigartig, wie es deine Tochter nicht ist, und für unsere Rasse in einer Weise unentbehrlich, wie es deine Tochter ebenfalls nicht ist. Er sollte mit seinesgleichen zusammen sein. Du mußt für Gwendolyn eine andere Begleitung finden, denn Che wird nicht in euren Bergen bleiben.«
    »Dann müssen wir die Entscheidung wohl mit Gewalt treffen«, stellte Godiva unerschrocken fest. »Wir werden uns zurückziehen und euren Angriff erwarten.«
    »Aber ich will das nicht!« protestierte Gwendolyn weinend. »Che, du mußt zu deinem Volk zurückkehren!«
    »Nein.« Che blickte schrecklich unglücklich drein, aber er war ebenso verbissen wie Cheiron. Er nahm ihre Hand und wandte sich dem Tunnel zu. Sie betraten ihn, und Jenny Elfe folgte.
    Chex wußte, daß sie das nicht zulassen konnte. Sie mußte einen Weg finden, dieses Problem ohne Gewalt zu lösen. Che und Cheiron waren beide stur, und keiner würde seine Meinung ändern. Der Charakter der Zentauren (einige nannten es auch ihre Halsstarrigkeit) war legendär. Aber Chex war nicht nur eine Zentaurin, sondern auch eine Mutter. Auch in Godiva sah sie eine Mutter und wußte, warum die Kobolddame sich so verhielt. Sie erkannte sehr wohl, daß Che und Gwendolyn Kobold sich wirklich gern hatten und daß die Elfe mit beiden befreundet war. Der Schlüssel konnte bei der Elfe liegen.
    »Jenny!« rief sie.
    Die Elfe blieb an dem dunklen Tunnelloch stehen und blickte zurück. »Ja, Chex Zentaur?«
    »Du bist niemandem verpflichtet. Komm mit mir.«
    Jenny war nervös. »Aber…«
    Godiva erkannte Chex’ Absicht offensichtlich und setzte sich für sie ein. »Geh nur mit ihr, Jenny. Wir werden dir erlauben, zu uns zurückzukehren, sobald das ohne Gefahr möglich ist.«
    Das Mädchen war weiterhin verwirrt. »Aber ich kann nicht…ich meine…«
    »Ich denke, sie weiß es schon. Sprich mit ihr.«
    Jenny zögerte einen Augenblick und drehte sich dann zu dem Tunnel um. »Che!« rief sie. »Ich… ich werde dir später folgen.« Dann hob sie ihr orangefarbenes Pelzknäuel auf und ging hinunter zu Chex.
    Cheiron wandte sich ab. »Die Sperre wird sich jeden Augenblick wieder schließen«, sagte er.
    Nada bat ihren Bruder, sich zu verabschieden, und ging die

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