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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mädchen zu töten, nur um jemanden zu etwas zu zwingen. Erwachsene, welche Schreckensgeschichten über sie auch immer im Umlauf waren, pflegten in der Regel ihre Kinder zu beschützen, anstatt ihnen Schaden zuzufügen. Godiva hatte doch sehr den Eindruck einer beschützenden Mutter gemacht.
    »Gloha, du hast Che und Jenny mit Gwendolyn gesehen, nicht wahr?« fragte er, als sie in einigem Abstand von den Zentauren zurückflogen. »Was war dein Eindruck, wie sie miteinander auskamen?«
    »Tadellos, wirklich«, sagte Gloha. »In der Tat…« Sie hielt inne, als ob ihr etwas Wichtiges eingefallen wäre.
    »Koboldmädchen sind hübsch, oder nicht? War Gwendolyn auch hübsch?«
    »Ja. Und sie… Als Electra fragte, was geschehen würde, wenn Che ›nein‹ sagt, und Godiva antwortete, daß sie das noch nicht entschieden hätte, und Gwendolyn ›Mutter‹ rief – da sagt Godiva, daß sie Che freilassen würde.«
    »Nur das könnte bedeuten, daß sie ihn freiläßt, Jenny aber tötet«, sagte Dolph. Doch das schien nicht zu Godiva zu passen. Sie war zwar hart, aber sie stand zu ihrem Wort.
    »Ich glaube nicht. Jenny wirkte überhaupt nicht ängstlich, sondern lediglich unentschlossen. Und Gwendolyn mochte sie, das habe ich gemerkt. Als Gwendolyn ihre Mutter provozierte, gab Godiva nach. Ich glaube nicht, daß Gwendolyn Jenny töten will. Und ich denke auch nicht, daß sie gegen Gwendolyns Willen umgebracht wird. Bedenke, daß sie die Thronfolgerin ist. Sie hat Macht, schon jetzt als Kind. Deshalb muß es etwas anderes sein.«
    »Was ist mit Che? War er ängstlich?«
    »Nein. Auch er mochte Gwendolyn. Die drei schienen echte Freunde zu sein. Tatsächlich, er hat gesagt , daß er Gwenny, wie er sie nannte, gern hat und daß er gut behandelt würde.«
    »Wenn er das gesagt hat, dann stimmt es auch«, meinte Dolph. »Selbst ein junger Zentaur würde niemals die Unwahrheit sagen. Es kann sein, daß er überhaupt nichts sagt, aber er würde nie lügen.«
    »Genau. Dolph, ich glaube nicht, daß auch nur einer von ihnen bedroht war.«
    »Warum entscheiden sie sich dann nicht?«
    Sie zuckte die Achseln. »Daraus werde ich auch nicht schlau.«
    »Wir haben das Geheimnis bis jetzt noch nicht gelüftet«, sagte Dolph, »und wir müssen es tun, bevor das Blutvergießen beginnt.«
    »Ja, aber wie?«
    »Ich gehe hin und finde es heraus.«
    »Aber du bist kein Kobold, Dolph!«
    »Ich kann aber zu einem werden.«
    »Du kennst den Berg doch gar nicht! Und auch die Stollen der Kobolde nicht.«
    Sie hatte recht. Er könnte in tödliche Schwierigkeiten geraten, wenn er dort herumirrte.
    »Ich könnte eine Ameise oder so etwas werden und mich hineinschleichen.«
    »Damit irgend jemand auf dich drauftritt!«
    »Auch richtig. Dann vielleicht in meiner eigenen Gestalt. Gloha, ich muß dorthin und herausfinden, was los ist, bevor schreckliche Dinge geschehen, die vielleicht nur auf einem Mißverständnis beruhen.«
    »Ich werde mit dir gehen.«
    »Aber du hast es schon einmal riskiert!«
    »Ich kann dich direkt bis zu Che und Jenny Elfe führen.«
    Er nickte und flog in einem Bogen auf Cheiron zu. Als er zu ihm aufgeschlossen hatte, rief er: »Kannst du deinen Angriff noch ein bißchen aufschieben? Ich möchte gern in den Berg hinabsteigen und versuchen, Che zu befreien. Wahrscheinlich gibt es dort etwas, das wir nicht verstehen.«
    Cheiron war ärgerlich. »Es ist zu wenig Zeit. Ich muß den Angriff rechtzeitig beginnen, um die Zerstörung des Bergs zu vollenden, bevor die Landdrachen erscheinen, sonst ist alles verloren.«
    Chex hatte zu ihnen aufgeschlossen. »Lieber…«
    »Also gut, wir könnten Rauch und Feuer für eine Stunde zurückhalten, um dir Zeit zu geben«, sagt Cheiron.
    »Siehst du! Weibliches Denken!« murmelte Gloha befriedigt.
    Sie erreichten den Berg und landeten nacheinander in einer Reihe: Cheiron, Chex und Dolph. Sofort begann Cheiron mit der Organisation des Angriffs, während Dolph sich zurückverwandelte und sich Nada und Electra näherte. »Cheiron nimmt den Angriff wieder auf«, sagte er knapp, »weil die Landdrachen kommen und der Berg vernichtet sein muß, bevor sie hier sind. Aber wir sind der Ansicht, daß dort etwas vorgeht, von dem wir nichts wissen, und vielleicht gelingt es uns, Che und Jenny herauszuholen. Deshalb gehen Gloha und ich für eine Stunde hinein.«
    »Ich werde mit dir gehen!« sagte Electra sofort.
    Doch Nada hielt sie zurück. »Ich bin an der Reihe, Lectra«, sagte sie mit einem geheimnisvollen

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