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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Oh, wie schön, euch beide wiederzusehen!« rief sie und umarmte sie nacheinander. »Warum habt ihr uns nicht gesagt, daß ihr kommt?«
    Nada und Electra starrten sie in einer Mischung aus Erstaunen und Wut an. Dann verzog sich Ivys Mund, und kurz darauf brachen alle in mädchenhaftes Gelächter aus.
    »Nun gut«, sagte Ivy, als sich das Gelächter gelegt hatte, »ich glaube, Grey hatte jetzt genug Zeit, um die Antwort herauszufinden.«
    Electra nickte. Es gab einen Grund für die Hindernisse. Sie entmutigten nicht nur jene, die es nicht wirklich ernst meinten, sondern sie gaben auch dem Zauberer Zeit, die nötigen Informationen zu beschaffen. Nur wenige Leute wußten das, aber Nada und Electra waren Ivys beste Freundinnen und in einige ganz schön wichtige Geheimnisse eingeweiht.
    Grey Murphy hielt sich mit dem Buch der Antworten im Turmzimmer auf. Manche Leute meinten, es gäbe gar kein solches Buch. Aber das lag nur daran, daß sie es nicht gesehen hatten. Es enthielt Antworten auf alle Fragen. Das einzige Problem war nur, herauszufinden, wie man sie zu lesen und zu verstehen hatte. Grey hatte mittlerweile drei Jahre daran gearbeitet und machte Fortschritte, aber manchmal mußte er sich doch sehr bemühen.
    »Wir entbinden euch von dem Dienstjahr«, sagte Grey lächelnd. »Ivy ist der Meinung, daß ihre Freunde eine Ausnahme bilden oder so etwas.«
    »Wir haben uns schon so etwas gedacht«, stimmte Nada zu und lächelte ebenfalls. »Bist du bereit für unsere Frage?«
    »Ja. Aber ich fürchte, euch wird die Antwort nicht sehr gefallen. Seid ihr sicher, daß ihr fragen wollt?«
    »Ja«, sagte Electra. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Also gut. Stellt eure Fragen.«
    »Wo ist Che Zentaur?«
    Grey starrte sie an. »Was?«
    »Sie sagte ›wo ist Che Zentaur‹?« wiederholte Nada. »Du weißt doch, Chex’ Fohlen.«
    »Aber…« Grey sah erstaunt aus.
    Nada runzelte die Stirn und brachte es fertig, auch dabei noch schön auszusehen. »Was ist los – haben wir die falsche Frage gestellt?«
    »Ich habe gerade das Problem eurer Verlöbnisse untersucht!« sagte Grey unvermittelt.
    Nun waren es Nada und Electra, die ihn anstarrten. Dann brachen sie beide in Lachen aus. »Daran hatten wir gar nicht gedacht!« prustete Electra.
    »Darum kümmern wir uns später«, fügte Nada hinzu.
    Grey strich sein graues Haar nach hinten und machte ein grausliches Gesicht wie Grau, der Esel – sein Namensvetter. Das war eine denkbar leichte Übung für ihn. »Ich glaube, ich habe mich zu sehr mit technischen Fragen aufgehalten. Ich habe einfach vermutet…« Er zuckte die Achseln. »Das bringt ein Problem mit sich.«
    »Du meinst, du weißt nicht, wo Che ist?« fragte Electra. »Weil du dich mit unserem Dreiecksproblem beschäftigt hast? Das ist wirklich ein Problem, glaube ich.«
    »Vielleicht weiß es der Spiegel«, überlegte er. Die meisten magischen Spiegel waren ziemlich klar, aber einige waren mehr helle als andere.
    Er wühlte in einer Schublade herum und brachte schließlich einen Handspiegel zutage. »Das Problem bei diesem ist, daß er mit einem Reim befragt werden muß, wobei die Form festgelegt und nicht immer sehr sinnig ist.« Er überlegte einen Augenblick und sprach dann den Spiegel an: »Spieglein, Spieglein in der Hand, ist Che Zentaur in fremdem Land?«
    »Diese Frage ist bekannt, denn Che Zentaur wurd’ gebannt!« antwortete der Spiegel und hielt sich dabei an den Reim. Aber in ihm konnte man eine Szene erblicken, in der der kleine Zentaur gefesselt, angepflockt und von Kobolden bewacht wurde.
    Nada, Electra und Ivy blieben die Entsetzensschreie gleichzeitig im Halse stecken. Kobolde hatten ihn entführt!
    »Aber es gibt mehrere Koboldstämme«, gab Nada zu bedenken. »Da sind einmal die Kobolde vom Berg Etamin, gegen die mein Volk Krieg führt…«
    »Und die Kobolde östlich von der Region der Erde«, fügte Electra hinzu.
    »Und die Kobolde der Goldenen Horde«, sagte Ivy schaudernd.
    »Überall in Xanth gibt es Kobolde«, sagte Grey. »In vielen Aufzeichnungen von Magier Humfrey ist von ihnen die Rede. Die meisten von ihnen leben wohl unter der Erde. Aber der Spiegel zeigt eine Oberflächenszene. Das grenzt es sicherlich ein.«
    »Kannst du den Spiegel um etwas genauere Auskünfte bitten?« fragte Electra.
    »Nein, er beantwortet eine Frage nur ein einziges Mal. Außerdem kann diese Szene bereits mehrere Stunden alt sein. Ich fürchte, ich muß im Buch der Antworten nachsehen.« Er sah mürrisch aus.
    »Wie

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