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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange dauert das?« fragte Electra besorgt.
    »Wahrscheinlich mehrere Stunden. Das ist keine Antwort, die mir gerade leicht fällt.«
    »Aber Che ist jetzt in Gefahr! Wir können nicht noch einige Stunden warten!«
    Nada beugte sich zu ihm hinüber, wobei ihr nasses Kleid sich auf eine Weise an sie anschmiegte und wogte, wie es keines von Electras Kleidern jemals tun würde. »Gibt es keine andere Möglichkeit, Grey?« hauchte sie.
    »Überleg dir etwas«, sagte Ivy schnell. Ihr Mund verzog sich für einen Augenblick zu einem scharfen Strich. Es sah beinahe so aus, als wollte sie Nada daran hindern, ihm weitere Fragen zu stellen.
    »Was?« Grey schien für einen Moment abgelenkt zu sein. Nadas Kleider hatten meistens diesen Effekt auf Männer, sogar wenn sie trocken waren. Es war nur gut, daß ihre rosa Höschen nicht zu sehen waren, dachte Electra, denn dann hätte er überhaupt nichts mehr sagen können. »Oh, ja. Vielleicht mein Geistreicher.«
    »Wer?« fragte Electra.
    »Ein Geist, der durchs Land streicht. Damit leistet er seinen Jahresdienst für mich.«
    »Allerdings ist er sehr schüchtern und spricht und zeigt sich nicht. Aber wenn er etwas mitteilen will, schreibt er es sehr geistreich auf«, erklärte Ivy.
    »Also eigentlich ein Herumschreiber!« entgegnete Electra.
    »Aber wie könnte ein Geist so etwas wissen? Muß er nicht an dem Ort herumschreiben, wo er gestorben ist?«
    »Nein, dieser kann umherstreichen…«, antwortete Grey.
    »Natürlich, er ist ja ein Geistreicher.«
    »Er kann deswegen überall operieren, weil er mit niemandem an dem Ort, wo er starb, verbunden ist. Er bewegt sich sehr schnell und schreibt daher vielleicht etwas verschwommen, was die Einzelheiten betrifft, aber er sollte in der Lage sein, uns einen allgemeinen Überblick zu geben.«
    »Gut, dann frag ihn«, drängte ihn Electra ungeduldig.
    Grey runzelt die Stirn. »Vielleicht antwortet er nicht.«
    »Aber wenn er doch seinen Dienst ableistet…«
    »Er fürchtet sich vor Kobolden«, gab Grey zu bedenken. »Vermutlich hatte ihn die Koboldschaft der Goldenen Horde gefangen und in einem Topf gekocht. Auf diese Weise scheint er gestorben zu sein und ist seitdem nicht mehr der alte. Er sagt, die Erinnerung an damals sei noch immer sehr kritisch für ihn. Und Schreiber mögen nun mal keine schlechten Kritiken.«
    Electra konnte das gut verstehen. Sie wäre auch nicht gerne zu diesem Zweck in den Topf gesteckt worden.
    »Deshalb drängen wir ihn nicht gern, wenn es um Kobolde geht«, sagte Ivy.
    Electra warf Nada einen hilflosen Blick zu. Was sollten sie machen?
    Aber Nada hatte eine Idee. »Ist er jetzt hier?«
    »In der Burg?« fragte Grey. »Ja, ich kann ihn rufen. Aber…«
    »Sag ihm, daß ich mich von ihm küssen lasse, wenn er mir sagt, wo Che ist«, antwortete sie. »Und gebe ihm einen schönen Einblick. Äh, ich meine Überblick.«
    Da hat sie zum ersten Mal recht gehabt, dachte Electra. Nadas Kleid schmiegte sich eng an sie, außer an der Stelle, wo es den Spalt zwischen ihren wogenden Brüsten überbrücken mußte. Wenn der Geist nahe genug an sie herantrieb, um sie zu küssen, würde er den besten Ausblick genießen, der in Xanth verfügbar war.
    »Das könnte ihn ermutigen«, sagte Grey. Er blickte ins Leere. »Ghorge…« Er hielt inne und wartete offensichtlich auf den Geist. »Wir würden gerne wissen, welche Kobolde Che Zentaur gefangen genommen haben. Nada Naga, die Frau mit der…« Er zögerte, wobei seine Augen über nasse, nicht zu leugnende Tatsachen und eine Kleidung, die diese nur dürftig bedeckten, glitten, bis Ivy sich unüberhörbar räusperte. »Das erstaunliche äh, Kleid, sie, äh erlaubt dir, sie zu küssen, wenn du antwortest.«
    Electras Kleid war ebenfalls naß, aber es spannte sich nicht über ihrem Busen, und kein Blick blieb daran hängen, und das Versprechen, sie zu küssen, hätte keinen lebendigen Mann in Aufregung versetzt, geschweige denn einen Geist. Sie hätte Nada das übelgenommen, wenn sie nicht eine so gute Freundin und Mitverlobte gewesen wäre.
    Nach einer Weile nahm Grey ein Blatt Papier vom Schreibtisch. Sehr gut , stand in Zierschrift darauf.
    Nada stolzierte in die Mitte des Zimmers, legte die Hände auf den Rücken, hob das Kinn, schürzte die Lippen, schloß die Augen und holte tief Luft, bis sich ihr Kleid bis zum äußersten spannte. Ivy ging schnell zu Grey hinüber und hielt ihm die Augen mit den Händen zu, gerade als der letzte Akt begann. Das war vermutlich nicht

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