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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu sehen bekommen.«
    »Du quälst mich schon wieder!« beklagte er sich.
    »Du hast versprochen zu reagieren, wenn ich dir die Wahrheit erzählt habe. Nun, das ist die Wahrheit, oder etwa nicht?«
    Leider mußte er das zugeben. Er wußte, daß seine geheimen Motive nicht gerade schicklich waren, aber so waren sie eben. »Was soll ich also tun?« fragte er entmutigt.
    »Du sollst das Loch stopfen.«
    »Aber wenn ich das Richtige mache und Electra heirate, dann werde ich vielleicht niemals Nadas Höschen zu sehen bekommen!«
    »Das ist wahr, Prinz.«
    »Oh, so ein Unsinn!« rief er, wobei er sich wünschte, daß ihm ein schlimmeres Wort eingefallen wäre. Aber irgendwie hatte all die Ausbildung, die er durch die Zentauren erhalten hatte, zu bestimmten Gebieten seines kindlichen Vokabulars nichts beigetragen. Einige Männer konnten das Blaue vom Himmel herunterreden, und eine Harpyie konnte mit einem einzigen Fluch aus ihrem Schnabel jede Fassade zum Splittern bringen, aber alles, was er zustande brachte, war, die Spur eines Lächelns auf die Lippen einer Dame zu zaubern. Er konnte nicht einmal durch einen Fluch gegen den guten Ton verstoßen, ohne daß sich sowohl seine Gestalt, als auch der Ton verflüchtigte.
    »Du bist wirklich entzückend, wenn du um eine Entscheidung zwischen Falsch und Richtig ringst«, bemerkte Metria. »Würde es dir helfen, das Richtige zu tun, und hier zu bleiben und das Loch zu stopfen, wenn ich Nadas Aussehen annehme und Höschen trage?«
    »Heh, ja!«
    »Vergiß es, Prinz! Ich sehe lieber zu, wie du mit dir selbst ringst.«
    Eigentlich hatte er gewußt, daß sie das sagen würde. Sie würde ihm überhaupt nicht helfen, außer ihn zu etwas zu ermutigen, was er später bedauern würde, was immer das auch sein mochte. Es machte ihr Spaß, ihn in diesem Dilemma zu beobachten.
    Aber vielleicht gab es einen Ausweg. Es gab für ihn keine offensichtliche Möglichkeit, das Loch zu stopfen, also konnte er hier sowieso nicht viel erreichen. Er konnte die Form des Vogels Rokh annehmen, zum Schloß des Guten Magiers fliegen, ihm von dem Loch erzählen und anschließend zum An-den-Keks-Fluß fliegen und die Mädchen retten. Auf diese Art konnte er das Richtige tun und vielleicht dennoch einen Blick auf…
    Plötzlich tauchte etwas in dem Loch auf. Wie eine Kreuzung zwischen Mensch und Dämon, aber schlimmer als beide. Seine Arme hingen wie Tentakel herab, und seine drei riesigen Augen blickten derart böswillig, daß es Dolph eisig durchfuhr. Die Dämonin hatte nicht gelogen: Das war wirklich ein Monster, das in Xanth Verwüstungen anrichten konnte!
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Metria. »Es ist Zeit, von hier zu verschwinden!«
    »Zu spät«, brummte Dolph und ging dabei auf das Monster zu.
    »Aber du könntest hier verletzt werden – und, viel schlimmer, ich auch. Dieses Ding da ist zu einem Teil ein Dämon.«
    »Dann verschwinde von hier und hör auf, mich abzulenken«, knirschte Dolph. Welche Gestalt würde wohl die beste sein, um dieses Ding anzugreifen? Vielleicht ein Oger.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte Metria. »Auf einmal machst du, ohne nachzudenken, das Richtige.«
    »Natürlich verstehst du nicht: Du bist nicht menschlich. Wirst du mir helfen, dieses Ding fertigzumachen?«
    »Ja. Nicht, um das Richtige zu tun, sondern weil ich dabei vielleicht etwas über die seltsame Arbeitsweise des schwachen menschlichen Verstandes erfahren werde.« Sie verwandelte sich in einen grotesk gehörnten Dämon mit überdimensionalen Klauen und näherte sich dem Monster von der anderen Seite.
    Das Monster verdrehte ein Auge, um sie im Blick zu behalten, während sich die anderen beiden auf Dolph richteten. Metria erstarrte auf der Stelle, und Dolph fühlte einen heftigen, unangenehmen Schmerz. Das Monster hatte einen ebenso monströsen Verstand wie sein Körper. Es hypnotisierte sie beide!
    Dolph konnte sich nicht bewegen, aber er konnte immer noch die Form verändern. Er veränderte sich zu einem Basilisken, dessen bloßer Anblick tödlich für sterbliche Kreaturen war. Das sollte das Monster eigentlich abschrecken.
    Die zwei riesigen Augen blinzelten. Dann langte ein Tentakel nach Dolph. Ein zahnbewehrter Rachen öffnete sich. Das Ding schickte sich an, den Basilisken aufzufressen!
    Metria blieb die ganze Zeit unbeweglich. Das dritte Auge hielt sie an ihrem Platz fixiert.
    Dolph wurde zu einem alten Pökelfaß, aus gepökeltem grünen Fleisch und Salzlakeaugen. Jeder, der es berührte, wurde

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