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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachdenken.«
    »Oder ihn in ihrer Haßquelle eintauchen«, fügte Grundy zustimmend hinzu.
    »Sie fänden es sicherlich sehr lustig, wenn du ihn befreitest und er dich dafür hassen würde.«
    »Sehr lustig«, wiederholte Chex tonlos. Greys Warnung war unglücklicherweise nur allzu berechtigt. Solange Che nicht aus den schmutzigen Händen der Kobolde befreit war, wagte sie es nicht, sich selbst dort zu zeigen. Sicherlich würden Nada und Electra ihr Bestes geben – eine konnte die Gestalt einer todbringenden Schlange annehmen, während die andere jeden, den sie berührte, lähmen konnte.
    »Aber wir können die anderen Sucher informieren«, sagte Grundy. »Zumindest wissen wir, daß Che wohlauf und Hilfe auf dem Weg ist.«
    »Ja«, stimmte sie zu, während eine Schwere ihr Herz erfaßte. »Ich danke dir, Ghorge, für deine Nachricht.«
    Auf bald , schrieb der Geist und verschwand. In einer Ecke des Papiers blieb eine Nachricht zurück, offensichtlich irgendein Gekritzel: Ein roher Umriß von einem Tal zwischen den Bergen und das Wort Aufspaltung . Vielleicht war der Geist von der Seitenschlucht beeindruckt gewesen, als er darüber hinweghuschte.
    Chex nahm Grundy hoch, setzte ihn auf ihren Rücken und trottete nach draußen. Sie schlug sich so heftig mit ihrem Schweif, daß es wehtat, und stürzte sich dann in die Luft. Sie hatte vor, diesen einen schnellen Rundflug zu machen! Danach wollte sie zum Berg Sauseschnell fliegen, um Cheiron zu informieren, der sich dort auf dem Treffen der geflügelten Monster befand. Mit Sicherheit wollte er über den Stand der Dinge informiert werden, und außerdem brauchte sie sowieso seine moralische Unterstützung.
    Der Oger war noch immer dabei, sich seinen Weg nach Norden zu bahnen. »Die Kobolde sind es, die ihn haben!« rief Chex, als sie über ihm schwebte, »irgendwo in der Nähe beim An-den-Keks-Fluß.«
    »Mich nicht binden, ihn nicht finden«, antwortete er fröhlich.
    Sollte er es schaffen, würden die Kobolde sicherlich etwas Besseres zu tun haben, als auf Che zu achten, weil der über sie hereinbrechende Oger sie schon in Atem halten würde. Chex flog weiter und war wieder etwas zuversichtlicher. Dennoch wunderte sie sich darüber, wie die Kobolde sich das Fohlen hatten beschaffen können, zumal es vorher kein Anzeichen von ihnen gegeben hatte. Sie machte sich keine weiteren Gedanken darüber, Greys Nachricht in Frage zu stellen. Sie wunderte sich lediglich. Vielleicht war Che erst später in die Hände der Kobolde gefallen. Aber wenn das zutraf, wer hatte ihn dann entführt? Es blieben so viele beunruhigende Fragen offen.
    Sie fand die Milchkrautmädchen ohne Mühe, aber sie drängte sie nicht, sich zum Fluß zu begeben – sie waren unschuldige Mädchen, die nichts mit den Kobolden zu schaffen hatten.
    Chex nahm ihren Rundflug wieder auf, wies den Suchern den Weg und wendete sich dann nach Norden. War Dolph noch immer in den Elementen? Sie hatte jetzt Wichtigeres zu tun, als sich dort hineinzubegeben und ihm alles zu erzählen. Er würde eben so lange auf die Neuigkeiten warten müssen, bis er auftauchte. Es hatte sowieso niemand ernsthaft angenommen, daß Che sich dort befand.
    Nun konnte sie zum Berg Sauseschnell fliegen. Sie wendete und flog nach Süden. Ihre Flügel wurden müde, weil sie heute schon eine ganze Weile geflogen war, aber sie war entschlossen, Cheiron zu erreichen. Erst dann könnte sie sich kurz erholen.
    Am Himmel waren einige verstreute weiße Wolken zu sehen. Sie waren harmlos und in ihrer Gestalt sogar freundlich. Doch dann erspähte sie eine schwarze Wolke, die ihren Kurs so änderte, als wollte sie ihr den Weg abschneiden. Sie hoffte, daß es nicht…
    »Fracto«, sagte Grundy. »Das hätten wir wissen müssen! Er muß unsere Aktivitäten gesehen haben und will sich einmischen.«
    Cumulo Fracto Nimbus, die gefährlichste aller Wolken! Das war das letzte, auf das sie zu diesem Zeitpunkt stoßen wollte. Es bestand wenig Zweifel, daß er sie erspäht hatte, denn er schwoll zu der gasförmigen Kröte an, die er war, und stieß häßliche Dunstschwaden aus. Er mochte vielleicht nicht wissen, warum sie nach Süden flog, beabsichtigte aber, ihr rücksichtslos ins Handwerk zu pfuschen. Das schlimmste aber war ihre Müdigkeit. Sie bezweifelte, daß sie die Kraft aufbringen würde, geradewegs durch ihn hindurchzufliegen.
    »Vielleicht sollten wir landen und eine Weile traben«, schlug Grundy vor. Genausowenig wie sie wollte auch er nicht aus der Luft

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