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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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orangefarbener, flauschiger Ball, der auf dem Boden lag. Was machte der hier? In Xanth gab es keine gewöhnlichen Katzen, nur verrückte Varianten davon. Aber Dolph konnte trotzdem die Art erkennen, denn er hatte Bilder von den irdischen Rassen gesehen.
    Oh! – die Dämonendame trieb wohl noch immer ihren Spaß und versuchte herauszufinden, ob er sich zum Narren halten ließ. »Schluß mit den Spielchen, Metria«, schimpfte er. »Diese Befriedigung gönne ich dir nicht.«
    Der Kater blickte ihn einfach nur an und verharrte bewegungslos. Er wußte, daß es die Dämonendame war, aber irgendwie hegte er doch noch einen ganz kleinen Rest von Zweifel. Also beteiligte er sich an dem Bluff, indem er die Gestalt eines anderen Katers annahm, und zwar eines großen schwarzen.
    »Sag irgend etwas in der Katzensprache«, miaute er und erwartete, daß die andere nicht dazu fähig war. Dolph war ein Magier und konnte jede Sprache der Gestalten, die er annahm, sowohl sprechen als auch verstehen. Sie aber war eine Dämonin, die die Gestalten bloß imitierte.
    »Irgend etwas«, miaute der Kater deutlich in Katzensprache und schlug nach seinem Katzenschwanz. Das überraschte Dolph zunächst. Aber dann fiel ihm ein, daß Metria ein paar Ausdrücke aus der Katzensprache gelernt haben könnte, um ihn irrezuführen. Vielleicht hatte sie auch bloß eines seiner Worte nachgeahmt. Nun ja, dann würde er den Kater eben dazu bringen, etwas anderes zu sagen.
    »Wie heißt du?«
    »Sammy.«
    Dolph war beeindruckt. Aber es war eine einfache Frage gewesen und daher könnte es trotzdem die Dämonendame sein, die ihn bluffen wollte. »Wo kommst du her?«
    »Von zu Hause.«
    »Du hast wohl nicht viel für ein Gespräch übrig!«
    Sammy zuckte nur mit den Schultern und bewegte sich kaum.
    »Warum bist du hier?«
    »Hilfe.«
    »Du bist hier, um mir zu helfen?«
    »Nein.«
    »Du willst meine Hilfe?«
    »Ja.«
    Es schien so zu sein, daß das lakonische Tier es ablehnte, mehr als nur das Minimum von Energie auf irgendeine Sache zu verschwenden. Das war nicht Metrias Art. Dolph war allmählich überzeugt, daß Sammy echt war. Aber das gab ihm nur ein weiteres Rätsel auf.
    »Nun ja, ich bin gerade damit beschäftigt, jemand anderem zu helfen, also wird dein Problem warten müssen.«
    Der Kater zeigte ein wenig Engagement. »Aber Jenny braucht Hilfe!«
    »Wer ist Jenny?«
    »Meine persönliche Freundin.«
    Jetzt erinnerte sich Dolph an etwas anderes, das Metria erzählt hatte: Eine ausländische Elfe und ein ausländischer Kater waren durch das Loch in Xanth gekommen. Und die Elfe versuchte, Che zu helfen. »Ist Jenny eine Elfe?«
    »Sie haben sie so genannt«, meinte Sammy ein wenig zurückhaltend. »Aber sie ist eine wirkliche Person.«
    Doch es war Metria, die ihm das erzählt hatte, diese Geschichte war also kein Beweis. Trotzdem, sein Glaube besiegte seine Zweifel.
    »Und ihr beide seid durch das Loch gekommen?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet.«
    »Warum seid ihr hindurch gekommen?«
    »Wegen einer Feder.«
    Davon hatte ihm Metria nichts erzählt. Er war sich immer noch nicht sicher. »Was für eine Feder?«
    »Eine große.«
    Dolph widerstand seinem Drang, wütend zu werden, denn er dachte, die Dämonendame wollte nur, daß er den Kopf verlor. »Woher wußtest du, wo sie war?«
    »Ich wußte es einfach.«
    »War es nicht schwierig, eine große Feder zu finden?«
    »Nein.«
    Metria stellte ihn noch immer auf die Probe! »Woher wußtest du, wo du mich finden kannst?« Das müßte sie zu einer leichtfertigen Entgegnung verleiten.
    »Ich wußte es einfach.«
    Hatte es noch einen Sinn oder verschwendete er bloß seine Zeit – genau wie es die Dämonendame ja beabsichtigte? »Weißt du, wer ich bin?«
    »Nein.«
    »Warum hast du mich dann gesucht?«
    »Habe ich nicht.«
    »Aber du hast doch gesagt, daß du gekommen bist, damit ich dir helfe.«
    »Ja.«
    »Wie kannst du das tun, wenn du nicht einmal weißt, wer ich bin?«
    »Jenny hat mir gesagt, ich soll Hilfe finden, und ich habe sie gefunden.«
    »Du weißt zwar nicht, was du gefunden hast, aber daß es Hilfe bedeutet?«
    »Ja.«
    Dolph war verzweifelt. Immer, wenn er dachte, er hätte etwas herausbekommen, war es wieder eine Sackgasse. Er vermutete, daß es das Beste wäre, den Kater einfach zurückzulassen und den Fluß hinunterzuschwimmen. Aber wenn der Kater nun doch kein Betrüger war?
    Metria erschien. »Ich kann mir dieses Gestottere nicht länger anhören!« erklärte sie. »Entweder ich

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