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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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Menschen getötet. Und niemand hat Fragen gestellt. Warum nicht? Wovor hatten alle Angst?«
    »Ich vermute, dass alle befürchteten, vom gleichen Schicksal ereilt zu werden wie mein Bruder und der Weiße Mann.«
    »Aber wenn ich nun ausgewählt wurde, um den Clan zu bewahren, dann kann das ja auch bedeuten, dass ich das Tal verlassen muss.«
    »Das müssen die Alten entscheiden.«
    »Und wenn ich alleine darüber entscheiden möchte, was ich tue?«
    »Muthahwa, unser Schamane, hat ein Wort mitzureden, wenn du gehen willst. Und er wird auf jeden Fall an den Traditionen festhalten.«
    »Dann werde ich eben darauf vertrauen, dass die Geister mir den richtigen Weg zeigen.«
    »Sei weise, Kambere, in allem, was du tust. Und denke immer daran, dass die Balindi unseren Schutz brauchen. Sie können ohne uns nicht überleben. Wenn Fremde in dieses Tal kommen, dann wird das tödlich für die Balindi sein.«
    »Wieso?«
    »Sie werden in der Welt dort draußen gejagt und getötet.«
    »Aber sie tun doch niemandem etwas.«
    »Vielleicht ist es die große Ähnlichkeit mit uns, die es für die Menschen so schwierig macht, die Balindi zu achten. So wie es den Weißen schwerfällt, die ihnen ähnlichen Afrikaner zu respektieren. Als sie nach Afrika kamen, haben sie innerhalb weniger Jahre die Jahrtausende alten Kulturen unserer Völker fast vollkommen vernichtet. Sie setzen diese Vernichtung fort und werden auch vor dem Ruwenzori nicht Halt machen.«
    »Dann müssen wir sie aufhalten,« sagte Kambere entschlossen.
    »Mein Junge«, Mbusa sah ihn ernst an, »pass auf dich auf. Ich möchte nicht noch einen Menschen verlieren, den ich sehr mag.«
    »Ich verspreche es dir.«
    »Und: zu keinem deiner Freunde ein Wort über das, was wir besprochen haben. Einverstanden?«
    »Geht klar.«
    Mbusa erhob sich von seinem Baumstamm, schleppte den Topf mit dem Kassava zur Feuerstelle, um das Essen für den Tag zuzubereiten.
    Kambere beobachtete ihn eine Weile, dann folgte er ihm und sie arbeiteten schweigend zusammen. Er dachte viel darüber nach, was Mbusa ihm erzählt hatte. Er verstand, dass er sich vor Muthahwa, dem Schamanen, in Acht nehmen musste.
    So war er ganz in Gedanken versunken, als Baluku aufgeregt auf den Platz des Lagers gerannt kam. Er war mit den anderen Jungen etwas oberhalb im Wald gewesen. Während des Gespräches mit Mbusa hatte Kambere immer wieder die Melodien der selbst gebauten Flöten gehört, die der Wind zu ihnen herübergetragen hatte.
    »Da sind Menschen«, rief Baluku ihnen zu. »Oben auf dem Berg. Sie kommen zu uns herab.«
    Und schon drehte er sich wieder um und rannte den Berg hinauf. Kambere suchte die Berghänge ab und bald hatte er die kleine Gruppe ausgemacht, die im Gänsemarsch ganz langsam den Hang hinab ging. Sie wurden von den Balindi begleitet.
    »Dann ist es jetzt so weit«, sagte Mbusa.
    »Was meinst du?«, fragte Kambere verwundert.
    »Sie kommen. Das ist die Herausforderung für unseren Clan. Werden wir sie aufnehmen? Werden wir ihnen helfen, wenn sie Hilfe benötigen? Werden wir sie eines Tages wieder gehen lassen, wenn sie gehen wollen?«
    »Gehen wir ihnen entgegen?«
    »Nein, ruf die anderen zusammen. Wir werden sofort ins Dorf zurückkehren.«
    »Ohne die Fremden zu begrüßen?«
    »Die Alten müssen entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen.«
    Kambere starrte seinen Lehrer an. Er öffnete den Mund, um seinen Protest zu äußern, aber Mbusa schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Enttäuscht blieb Kambere an der Kochstelle stehen, blickte zu den Fremden hinauf, denen er so gerne begegnet wäre.
    In diesem Moment hörte er seinen Großvater. Lass dir nie vorschreiben, was du zu tun hast. Dein Herz wird dich leiten! Du selbst übernimmst die Verantwortung für das, was du tust.

49
    Im Tal, am Vormittag des 19. Juni
    Sie gingen hintereinander langsam den Berg hinunter. Andrea zuerst, dann Peter, schließlich folgte Tom. Die Berggorillas liefen rechts und links von ihnen. Ein sonderbarer Zug zweier Spezies. Das Sonderbarste: Andrea fühlte sich zum ersten Mal seit Tagen sicher. Als sie Peter dicht hinter sich bemerkte, wandte sie sich zu ihm um und lächelte. Er sah sie nachdenklich an. Als sie den Blick von ihm zu Tom weiterwandern ließ, bemerkte sie, wie erschöpft er wirkte. Er bräuchte sicher eine Rast. Als hätten sie Andreas Gedanken gelesen, verlangsamten die großen Tiere das Tempo. Andrea blieb prüfend stehen, und auch die Tiere hielten an. Dankbar sanken die drei auf den Boden.
    »Wieso

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