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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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Krisenstabs bereits versammelt war. Die anderen sahen ihn erwartungsvoll an, als er sich auf seinen Stuhl setzte.
    »Herr von Schellenburg«, setzte Wiese an, »sagen Ihnen die Namen Stefan, Georg und Hans etwas?«
    Der höchste Staatsanwalt der Bundesrepublik wurde blass um die Nase. Dann hatte die Information also doch etwas zu bedeuten. Wiese sah den Mann konzentriert an und hatte immer noch keinen blassen Schimmer, wie der Generalbundesanwalt mit Hans Meyer und mit Idi Amin zusammenzubringen war.
    »Herr Kayibanda hat gerade am Telefon behauptet, dies seien die Namen Ihrer besten Freunde. Und diese Information käme von Ihrer Tochter.«
    Johannes von Schellenburg öffnete den Mund, doch keine Silbe kam über seine Lippen. Langsam erhob er sich, nahm seinen Mantel von der Rückenlehne des Stuhls und wandte sich der schweren Stahltür zu.
    »Bevor sie gehen: Sagen Sie uns doch bitte wenigstens, ob dies der Wahrheit entspricht«, forderte Wiese ihn in scharfem Ton auf. »Das ist dringend nötig, um sicher zu gehen, dass Ihre Tochter lebt.«
    Von Schellenburg drehte sich zögerlich um, blickte Wiese an und sagte: »Diese drei Herren waren einmal meine besten Freunde. Das ist lange her. Aber meine Tochter kennt diese Namen nicht.« Die beiden Männer sahen sich schweigend an, dann nickte Wiese und von Schellenburg verließ den Raum.
    »Was war das denn?«, flüsterte Anja Paffrath ihrem Chef zu.
    »Wir haben jetzt ein paar neue Informationen«, antwortete Wiese ebenso leise. »Erstens kennen wir nun den Namen des vierten Mannes auf dem Foto, das in Afrika entstanden ist. Er heißt Stefan. Zweitens wird hier gerade ein Spiel gespielt, das an uns vorbeigehen soll. Von Schellenburg hat offenbar soeben eine Information erhalten, die wir noch entschlüsseln müssen. Offenbar sind die Namen der Freunde viel mehr als ein Lebensbeweis von Andrea von Schellenburg. Irgendeine Information ist dem Generalbundesanwalt gerade zugespielt worden. Und die hat etwas mit den Namen zu tun. Wir müssen also umgehend herausbekommen, was mit den anderen Männern auf dem Foto ist. Und wir müssen von Schellenburg im Blick behalten.«
    »Sie wollen den Generalbundesanwalt observieren lassen?« Die junge Frau sah Wiese fassungslos an.
    »Das muss so unauffällig wie möglich über die Bühne gehen.«
    »Okay«, sagte Paffrath, während sie aufstand. »Ich klemme mich hinter die Namen und sorge für die Überwachung.«
    »Danke.«
    Die anderen im Raum hatten das leise Gespräch zwischen den beiden nicht verstanden und sahen Wiese nun fragend an. Der ignorierte ihren Wunsch, sortierte einen Moment lang seine Unterlagen und hob dann den Kopf, um Klaus Huber herauszufordern.
    »Herr Huber, wollen wir nicht anfangen?«, fragte er provokant.
    »Ich dachte, Sie hätten uns noch etwas mitzuteilen ...«
    Hubers Stimme hallte einen kurzen Moment nach, bevor Stille eintrat.
    »Was genau möchten Sie wissen?«, fragte Wiese, ohne den Blick von dem Staatssekretär abzuwenden.
    »Nun, Sie haben offenbar gerade mit Herrn Kayibanda telefoniert. Was hat er gesagt?«
    »Wie Sie schon gehört haben, hat er sich zu einer Information hinreißen lassen. Und der Herr Generalbundesanwalt hat die Namen bestätigt.«
    »Aber seine Tochter kennt die Namen nicht. Was kann das bedeuten?«
    »Das sagt uns, dass diese Information von Herrn Kayibanda vollkommen wertlos ist.« Wiese griff zu einer Thermoskanne und schenkte sich Kaffee ein.
    »Nicht ganz«, beharrte Huber. »Wenn Andrea von Schellenburg die Männer nicht kannte – woher wusste dann Herr Kayibanda ihre Namen?« Der Staatssekretär erhob sich nervös von seinem Stuhl, zog ein Taschentuch aus der Hose und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Hans Meyer wird sie ihm gesagt haben.«
    »Damit hätten wir also ein Lebenszeichen von Meyer. Das ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer«, entgegnete Huber, während er gemessenen Schrittes eine Runde um den großen Konferenztisch zog.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er alle Geiseln nach den Mädchennamen ihrer Mütter fragen soll.«
    »Gut. Bis wann können wir mit einer Antwort rechnen?«, erkundigte sich Huber und blieb drohend am gegenüberliegenden Ende des Raumes stehen. »Sie haben ihm sicherlich eine Frist gesetzt, oder?« Er sah Wiese scharf an.
    »Dazu hat er sich nicht geäußert«, antwortete der. »Er hat das Gespräch abrupt beendet.«
    »Alles in allem können wir also zusammenfassend sagen, dass wir nicht vorankommen.« Huber ging zu seinem Platz

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