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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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zurück und setzte sich genervt auf seinen Stuhl.
    In der hinteren Ecke steckten der Mitarbeiter des BND und ein Beamter des Auswärtigen Amts die Köpfe zusammen und blickten auf den Bildschirm eines Laptops, das zwischen den leeren Kaffeebechern, fleckigen Thermoskannen und einem vollen Aschenbecher kaum Platz zu finden schien. Sie diskutierten leise, bis der BND-Kollege die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden auf sich zog.
    »Hier ist eine Meldung bei Bild Online«, sagte er mit belegter Stimme. » Deutsche Reisegruppe in Uganda entführt . Es werden keine Namen genannt, aber sie vermuten eine politische Verbindung hinter der Entführung.«
    Wiese sprang von seinem Stuhl auf und umrundete den Tisch so schnell er konnte. Tatsächlich. Irgendjemand musste geplaudert haben. Sie hatten doch absolute Geheimhaltung vereinbart, und normalerweise war das in einer so brisanten Situation auch selbstverständlich.
    »Wer hat den Artikel geschrieben?«, fragte er.
    »Sebastian Teichel«, sagte der BND-Mitarbeiter.
    »Noch nie gehört«, warf der Beamte des Auswärtigen Amts mürrisch ein.
    Wiese kannte den Namen irgendwo her. Wer war der Kerl? Dann fiel es ihm ein: der Journalist vor Hans Meyers Haus. Aber woher hatte er die Information?
    »Suchen Sie mir die Telefonnummer des Schreiberlings raus«, sagte Wiese zu dem Beamten des Auswärtigen Amtes. Der schaute ihn irritiert an.
    »Ich glaube nicht, dass das in meinen Verantwortungsbereich fällt ...«
    Wiese stöhnte auf, ging an seinen Platz zurück, klappte den dort liegenden Laptop auf und begann zu suchen. Innerhalb weniger Minuten hatte er Teichels Nummer gefunden und rief ihn sofort an.
    »Wer hat Ihnen denn den Bären von der Geiselnahme aufgebunden?«, flötete Wiese ins Telefon, nachdem er sich knapp vorgestellt hatte.
    Sebastian Teichel lachte. »Na, wenn Sie mich anrufen, dann nehme ich das als Kompliment für meinen guten Spürsinn. Wie ist denn der Stand der Dinge?«
    »Wer hat Sie informiert?«, blaffte Wiese nun mit scharfem Ton. »Und kommen Sie mir nicht mit dem Schutz Ihrer Quellen. Das ist kein Spiel, das hier ist bitterer Ernst.«
    »Wie Sie schon vermuten, kann ich Ihnen den Namen nicht preisgeben«, gab Teichel kühl zurück. »Allerdings war der Informant nicht besonders zurückhaltend und hat mir weiteres brisantes Material für heute angekündigt.«
    »Sie behindern mit Ihrer Arbeit massiv unsere Ermittlungsarbeit«, zischte Wiese.
    »Und ich mache Sie darauf aufmerksam, dass hier Menschenleben auf dem Spiel stehen.«
    »Wer sind die Geiseln?«, wollte der Redakteur wissen. »Wenn Sie mir die Namen nennen, dann sage ich Ihnen vielleicht auch einen Namen.«
    Wiese überlegte einen kurzen Moment. Dann war sein Entschluss gefallen: »Gut, ich gebe Ihnen die Namen, und Sie sagen mir, wer Sie informiert hat.«
    Huber sprang entsetzt von seinem Stuhl auf. Er wedelte wild mit den Armen, um Wiese von seinem Vorhaben abzubringen.
    »Das ist ein Deal. Ich höre und schreibe mit.«
    Huber ließ sich auf seinen Stuhl fallen und raufte sich die Haare. Wiese gab dem Journalisten die Namen der Geiseln, abgesehen von zweien: Andrea und Hans.
    »Sieben Geiseln? Mein Informant sprach von neun. Welche Namen halten Sie zurück?«
    »Ich habe Ihnen gesagt, was ich weiß.«
    »Und ich glaube Ihnen kein Wort. Dafür kann ich Ihnen den Namen meines Informanten nicht geben. Ich kann Ihnen jedoch eines verraten: Er kommt aus ihren Reihen. Direkt aus dem Krisenstab.«
    Wiese blickte entsetzt in die Runde. Vor ihm saßen die Mitglieder eben jenes Gremiums und hielten die Luft an. Sie beobachteten jedes Mienenspiel von ihm, konnten jedoch die Worte des Journalisten am anderen Ende der Leitung nicht hören.
    »Also ist es ein Mann?«, fragte Wiese trocken.
    »Das sagen Sie. Für mich sind Informanten geschlechtslos ...«
    »Wissen Sie eigentlich, in welch prekärer Lage wir uns befinden?«, fauchte Wiese den Journalisten an. »Die Menschen, deren Namen ich Ihnen genannt habe, können sterben, wenn Sie sich weiter so unkooperativ und verantwortungslos verhalten.«
    »Ich mache nur meine Arbeit, mehr nicht ...«
    »Ach, lecken Sie mich doch am Arsch!«, raunte Wiese in sein Telefon und legte auf.
    Als er den Kopf hob, sah er in das irritierte Gesicht seiner Mitarbeiterin Anja Paffrath. Für einen Moment fragte er sich, ob sie der Maulwurf sein konnte. Sofort verwarf er den Gedanken als völlig absurd.
    »Ich habe den Namen des vierten Mannes auf dem Foto«, sagte sie. »Wir haben

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