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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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etwas anders durchführen als geplant.«
    »Was meinst du damit?« Verwundert sah Peter ihn an.
    Tom fischte aus seiner Tasche eine handgezeichnete Karte, die er vor Peter auf den Tisch legte.
    »Nachdem wir die Kitandara-Seen erreicht haben, möchte ich nicht dem regulären Weg weiter folgen, sondern nach Südwesten abbiegen.« Er zeichnete den Weg mit dem Finger auf seiner Karte nach.
    »Über den Kilembe-Trail ...?«
    »Nur bis zu den Kachope-Seen.« Tom beobachtete den Guide genau, bevor er weitersprach. »Dann möchte ich den offiziellen Weg verlassen.«
    »Was willst du denn da? Das ist gefährlich nah an der kongolesischen Grenze.« Peters Miene verfinsterte sich ein wenig.
    »Dort soll die Landschaft noch völlig unberührt sein.« Tom setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf. »Über die Grenze will ich natürlich nicht gehen. Das wäre ziemlich dumm.«
    »Ich weiß nicht, ob es da überhaupt Wege gibt. Zum Teil liegen da wohl auch noch Landminen.«
    »Laut meiner Karte gibt es einen Weg zwischen den Kachope-Seen und dem Bamwanjara-Pass. Ab da müssten wir uns westlich in die Berge begeben.« Er schaute Peter einen Moment lang an, der das Gesicht nachdenklich verzogen hatte. »Ich weiß, dass es nicht erlaubt ist, die Wege zu verlassen. Aber das muss ja keiner erfahren«, ergänzte Tom.
    »Was genau suchst du denn da?«, fragte Peter.
    »Mir wurde bei meinem letzten Aufenthalt in Uganda erzählt, die Gegend soll voller Geheimnisse sein. Ich will das mit eigenen Augen sehen. Wenn wir einfach behaupten, den Kilembe-Trail zurückgehen und ein paar Tage dort bleiben zu wollen, dann dürfte es auch keine Schwierigkeiten mit den Rangern geben. Ich brauche allerdings einen Guide, der mich begleitet.«
    »Weshalb fragst du mich und nicht Nzanzu? Er ist doch dein Guide.«
    »Glaubst du, dass er sich auf eine solche Tour einlassen wird?«
    »Er fürchtet die Geister. Also wird er niemals einen Fremden tiefer in die Berge führen.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    Peter betrachtete Tom zweifelnd, bevor er nickte. »Was sind das für Geheimnisse, die deine Neugier geweckt haben? Unsere Legenden sind voller Geschehnisse, die Europäer als mysteriös bezeichnen würden«, sagte er schließlich. »Also, was genau planst du?«
    »Ich habe von einem abgelegenen Tal gehört, das alles an Schönheit hier übertreffen soll. Ich will es finden und ich will Fotos davon machen.« Tom machte eine kurze Pause. Als Peter lediglich eine Augenbraue hochzog, fuhr er fort: »Für mich hängt eine Menge davon ab, dieses Tal zu finden. Ich glaube, dass mir beruflich ein wirklich großer Durchbruch gelingt, wenn ich darüber berichte.« Noch immer sah Peter skeptisch aus. Also packte Tom seinen letzten Trumpf aus: »Ich würde dir das Doppelte von dem bezahlen, was du für eine normale Tour bekommst.«
    Für einen Sekundenbruchteil hellte sich Peters Miene auf, dann fragte er: »Weiß Manfred davon?«
    »Bisher nicht. Ich will ihn auch erst einweihen, wenn wir die Kitandara-Seen hinter uns gelassen haben. Er stellt sonst zu viele Fragen ...«
    »Fünfzig Dollar pro Tag. Und wir brauchen mindestens drei weitere Träger, denn wir müssen zusätzliche Verpflegung mitnehmen.«
    »Das ist mehr als das Dreifache des regulären Tagessatzes ...«, warf Tom vorsichtig ein, doch als er die steile Falte auf Peters Stirn entdeckte, gab er den Widerstand sofort auf. »Einverstanden.«
    »Für eine Woche bezahlst du mich im Voraus.«
    »Das ist nicht üblich ...«
    »Es ist auch nicht üblich, dass ein Guide sich von der Gruppe absetzt, für die er die Verantwortung übernommen hat. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen.«
    »Du verstehst dich darauf, hart zu verhandeln. Für die Gruppe ist doch gesorgt. Zwei weitere Guides werden sie begleiten. Wenn das anders wäre, dann würde ich dir diesen Vorschlag nicht machen.«
    »Ich habe eine Familie zu ernähren. Und ich will, dass mein Sohn eines Tages nicht mehr auf Touristen aus Deutschland angewiesen ist.«
    Tom räusperte sich leicht betroffen. »Verstehe.«
    »Das bezweifele ich ...«, antwortete Peter leise. Lauter sagte er: »Wir sollten den anderen wirklich nichts von deinem Plan erzählen. Je weniger davon wissen, desto besser.«
    Sie gaben sich zum Einverständnis die Hand.
    »Ich gehe in den Ort und organisiere die Extra-Verpflegung«, verkündete Tom, nahm seine Nikon vom Tisch und verließ die Veranda über den Weg in Richtung Dorfplatz. Peter sah ihm nachdenklich

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