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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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und lehnte seinen bulligen Körper an einen Baum, der unter dem Gewicht fast umstürzte. »Oder waren die Betten nicht weich genug?« In Hintergrund lachten ein paar der Soldaten.
    »Es geht so. Der Zimmerservice ist nicht optimal«, ging Tom auf Pauls jovialen Ton ein. Und tatsächlich zog dieser amüsiert die Augenbrauen hoch.
    »Wie wäre es mit einem heißen Kaffee und einem Croissant?«, fuhr Tom fort.
    Jetzt brach Paul in schallendes Gelächter aus.
    »Immerhin hast du Humor, das mag ich an dir. Es gibt leider nur Wasser«, sagte er und nippte an seinem Tee. »Alles andere werden wir erst heute Abend in unserem Basislager servieren können. Tut mir leid.« Er drehte sich gerade wieder um, als Andrea ihn ansprach.
    »Was wollt ihr eigentlich von uns?« Sie stellte die Frage in einem ruhigen und sachlichen Ton.
    Er guckte sich um, wandte sich ihr dann ganz zu.
    »Ja, das wüsstest du wohl gerne, was?«
    »Geht es um Geld?«, fragte Tom und erhob sich langsam. Andrea stand ebenfalls auf.
    Paul winkte ab. »Davon haben wir genug.«
    »Was ist es dann?« Andrea machte einen Schritt nach vorne und sofort sprang Mugiraneza auf sie zu, zückte seine AK-47. Paul drückte den Lauf der Waffe langsam nach unten.
    »Die Jungs sind immer ein bisschen nervös, wenn es ihrem Gebieter an die Wäsche gehen soll. Ist das nicht süß?« Er lächelte süffisant.
    »Wen wollt ihr erpressen? Was wollt ihr von uns?«, insistierte Andrea.
    Entmutigt ließ Paul die Arme hängen und verdrehte die Augen. »Ach, immer die gleichen lästigen Fragen. Hast du deine Hausaufgaben nicht gemacht? Ich hatte gehofft, dass du intelligent genug bist, vor einer Reise ein wenig über das Land zu lesen, in das du fährst.«
    »Das habe ich durchaus getan. Doch ich müsste erst mal wissen, wer ihr seid.« Ihre Stimme gewann an Festigkeit, als Andrea sprach. Die Muskeln ihres linkes Knies zitterten vor Anspannung.
    »Okay, ich werde dir einen Tipp geben: Ich komme aus Kigali. Sagt dir das was?«
    »Ja. Kigali. Hauptstadt Ruandas. Eine Million Einwohner. Zentrum des Völkermords im Jahre 1994, bei dem etwa eine Million Menschen ermordet wurden. Richtig so weit?«
    »Nicht ganz«, antwortete Paul mit funkelnden Augen. »Diese Zahlen sind von der korrupten Regierung in Kigali viel zu hoch angesetzt. Außerdem sind damals keine Menschen ums Leben gekommen, sondern lediglich ein paar Tutsi-Kakerlaken, die unser schönes Land verseucht haben.«
    Hinter Toms Stirn arbeiteten die Gedanken. Trotz der noch immer pochenden Kopfschmerzen und des latenten Schwindels wurde ihm klar, dass sie tatsächlich in die Hände ruandischer Rebellen gefallen waren,
    »Und was macht ihr hier in Uganda? Warum geht ihr nicht nach Ruanda, wenn es dir da so gut gefällt?« Andrea blieb in der Artikulation klar. Sie spielte ein gefährliches Spiel. Noch lachte Paul.
    »Ja, das ist eine gute Frage. Wir können im Moment nicht nach Ruanda zurück, weil da ein Tutsi auf dem Präsidentensessel sitzt, den er nach einer gefälschten Wahl eingenommen hat. Solange diese fiese Schlange noch ihr Gift versprühen kann, müssen wir im Ausland dafür sorgen, dass unsere Armee für ein freies Ruanda wächst und gedeiht. Deshalb sind wir hier.«
    »Und was wollt ihr dann von uns?«, bohrte Andrea weiter.
    »Wir brauchen euch, um ein bisschen internationalen Druck zu machen und um der ruandischen Regierung zu zeigen, dass es die ALR noch gibt.« Er richtete sich vor ihnen auf. Der schmale Baum neben ihm bog sich zurück in seine normale Position.
    »Die ALR?«, fragte Tom.
    »Die Armée de Libération Rwandaise «, sagte Andrea zu ihm. Dann wandte sie sich wieder an Paul: »Ich habe einiges über euch gelesen, das war allerdings nicht so ruhmreich ...«
    »Ach, so ein Quatsch.« Paul machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die Medien drucken ja nur das, was ihnen vorgesetzt wird. Keiner schreibt die Wahrheit.«
    »Wie lautet denn die Wahrheit?«, wollte Andrea wissen.
    Paul ließ ein dreckiges Lachen hören, unter dem sich Andrea intuitiv wegduckte.
    »Die Wahrheit ist, dass in Ruanda eine winzige Gruppe Tutsi-Kakerlaken die Mehrheit des Volkes unterdrückt«, blaffte Paul sie dann an.
    »Was habe ich damit zu tun?«, zischte Andrea ihm wütend zu.
    »Du stolzierst als Europäerin einfach durch Afrika und willst mir erzählen, was richtig ist, oder wie?« Paul schnaubte. »Das habt ihr schon getan, als ihr uns beraubt und versklavt habt, und das habt ihr weiter getan, als ihr uns in Kolonien

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