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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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unterwerfen.“ Revenant öffnete ihm die Augen. „Wenn du deine Gefühle nicht ablegst, wird sie dich zerstören. Sieh dir selbst in die Augen. Dieser Schmerz, diese Qual, sie schwächen dich, Warrior. Befreie dich von der Frau, von deinen Emotionen, von deiner Seelenqual“, fuhr Revenant fort.
    Aidan las in seinem eigenen Gesichtsausdruck Wut und Verzweiflung, das, was er jeden Tag fühlte, wenn er Amber ansah. Höre nicht auf die Finsternis. Die Stimme des Menschen in ihm wurde schwächer.
    Revenant stellte sich vor ihn. „Vergiss endlich deine Menschlichkeit. Du bist der Warrior. Dir gehört das ewige Leben.“ Nach diesen Worten wandte sich der Vampirlord ab.
    Aidan verfolgte die Szene weiter, in der er Amber an sich ziehen wollte. Doch sie trommelte mit ihren Fäusten gegen seine Brust. Die Verachtung in ihrem Blick ließ ihn erstarren. Aidan sah, wie er sich abwandte und zornerfüllt davoneilte. So würde also ihr Abschied verlaufen. Wenn er vorhin noch an eine Vision geglaubt hatte, fühlte er tief in seinem Inneren, dass alles so kommen würde. Die Vorstellung, sich von Amber zu trennen, bohrte sich wie eine glühende Klinge in sein totes Herz.
    Du bist ein Vampir. Befreie dich von ihr und dem unnützen Ballast der Gefühle. Genieße die Unsterblichkeit deines Seins und labe dich am Blut. Das ist deine Bestimmung.
    Hatte er nicht immer geahnt, dass es so kommen würde? Der Drang, seine Vampirnatur auszuleben wuchs mit jedem Tag und tötete ein Stück seiner Menschlichkeit.
    „Der Ruf der Finsternis ist stark, nicht wahr? Du kannst ihn nicht unterdrücken, sondern willst dir nehmen, wonach es dich verlangt. Als Warrior kannst du deine Bedürfnisse jederzeit stillen bis in alle Ewigkeit.“
    Revenants Stimme umgab, durchdrang und erfüllte ihn, bis Aidans Sinne schwanden. Ewigkeit. Ewigkeit, Ewigkeit ... Das Wort hallte noch in ihm nach, als er erwachte.
    Nachdem die Starre von ihm gefallen war, saß er da und starrte vor sich hin. Revenant hatte die Zweifel in ihm geschürt, die er die ganze Zeit zu verdrängen versuchte. Die Zweifel daran, mit Amber glücklich zu sein. Er fühlte, dass der Tag nahte, an dem er sich gegen sie und für die Schattenwelt entscheiden würde. Ohne Empfindungen mutierte er allmählich zu einer reißenden Bestie. Die ersten Anzeichen waren bereits da: sein steigender Blutdurst und die mangelnde Kontrolle über sein Verhalten. Er wusste, dass er dieser Welt den Rücken kehren musste, auch wenn es bedeutete, Amber nie mehr wiederzusehen.

10
    D er Himmel war noch immer wolkenverhangen, als sich Amber am nächsten Morgen mit Carole und Charles traf, um zu den Ruinen aufzubrechen. Sie versprach sich viel von dem Besuch, hoffte, die Vergangenheit dort oben zu spüren. Die Fibel steckte in ihrer Hosentasche.
    Charles sprühte vor guter Laune, als er sie nach dem Frühstück abholte. Amber schnürte ihre Boots zu, die sie immer durch den Glenn trug. Hier war es zwar nicht felsig, aber der Anstieg nicht zu unterschätzen, und sie würden sicherlich längere Zeit unterwegs sein, was bequemes Schuhwerk erforderte. Carole hingegen trug Slipper mit einer dünnen Sohle, ultrachic, aber für das Vorhaben ungeeignet. Auch die Jeans spannte sich um den Po ihrer Freundin wie eine zweite Haut. Sie blickte an ihrer weiten Cargohose hinunter, an deren Knie der Stoff schon ausgedünnt war. Ihr Sweatshirt trug sie zwei Nummern größer, denn sie liebte es leger. Sie fiel gegen ihre Freundin ab, die zu ihrer Jeans ein Top mit transparenter Bluse trug, die ihre weiblichen Rundungen zur Geltung brachten.
    „Guten Morgen, ihr beiden. Gut geschlafen?“
    Charles lächelte, sah aber nur Amber an. Sein Blick glitt über ihre Figur, die sie zu ihrer Erleichterung mit der weiten Kleidung kaschiert hatte.
    „Wunderbar.“ Carole strahlte ihn an.
    Die Freundin hatte Charles nicht nur wegen seines Wissens über Glastonbury um Begleitung gebeten, sondern sie schwärmte für ihn. Mit keinem Wort hatte sie das in einem ihrer Briefe erwähnt. Amber nahm sich vor, sie behutsam danach zu fragen, wenn sie allein waren. Charles’ Interesse hingegen gehörte ihr.
    „Und du, Amber?“
    Seine Flirtversuche waren ihr in Caroles Gegenwart unangenehm. Der Blick ihrer Freundin flog zwischen ihnen hin und her. Warum konnte Charles sie nicht einfach in Ruhe lassen?
    „Danke, gut. Können wir jetzt aufbrechen?“ Sie schnappte sich ihre Jacke und drängte sich an Charles vorbei.
    Amber lief mit weit ausholenden Schritten den

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