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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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und stellte die Mineralwasserflasche mit Wucht auf den Tisch, dass es darin sprudelte. „Gute Nacht. Ich werde meine Mutter bitten, dir morgen Kleidung bereitzulegen.“
    Stocksauer drehte sie sich um und stand plötzlich Aidan gegenüber. Sein Haar war feucht vom Regen.
    „Ich wollte nur wissen, wo du bleibst. Aber nun verstehe ich ... “, stieß er voller Zorn hervor.
    Seine Augen richteten sich auf Charles, während er die Hände zu Fäusten ballte, bereit, sich auf ihn zu stürzen. Amber stellte sich vor Charles.
    „Es ist schon ein Schlag, wenn man die Freundin an einen anderen verliert“, warf Charles ein.
    Sie hob abwehrend die Hände. „Klappe, Charles. Aidan, bitte, sei vernünftig ...“
    Er trat einen Schritt auf sie zu und knurrte drohend. „Wenn ich nicht vernünftig wäre, hätte ich ihm schon längst die Kehle zerfetzt.“
    Amber spürte, wie Charles sich hinter ihr anspannte.
    „Charles, bitte, hör auf“ Nur sie hinderte Aidan daran, sich auf Charles zu stürzen, aber lange würde auch das ihn nicht mehr abhalten. „Aidan, bitte lass mich erklären ...“
    „Ich will nichts hören.“ Er drehte sich um und stürmte aus dem Zimmer.
    „Bist du nun zufrieden?“, fuhr sie Charles an, bevor sie Aidan hinterherrannte.
    „Ich werde dieses Mal um dich kämpfen, Amber“, hörte sie Charles sagen.
    Na toll!
    Aidan besaß das Talent, immer im ungünstigsten Moment zu erscheinen. Sie befürchtete schon, er könnte wieder in den Regen hinausgerannt sein, aber er wartete in der Halle und lief wie ein Raubtier im Käfig umher.
    „Und welche Ausrede hast du jetzt parat? Dass du nur die gute Gastgeberin spielst? Das geht zu weit“, fuhr er sie an.
    „Das ist Blödsinn! Zwischen mir und Charles ist nichts, auch wenn er das gern hätte. Ich habe ihm lediglich meine Hilfe angeboten. Er wird morgen abreisen.“
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr und packte sie. Seine Finger drückten sich schmerzhaft in ihre Oberarme. Unter der Oberlippe lugten seine Fangzähne hervor. „Und du wirst mit ihm gehen.“
    „Wenn du weiterhin diese Eifersuchtsanfälle hast, vielleicht.“ Sofort bereute sie ihre Worte, als sie seine düstere Miene sah. Es war ihr über die Lippen gekommen, weil sie wütend auf ihn war.
    Er küsste sie grob. Seine Fangzähne bohrten sich in ihre Lippe. Sie stemmte die Hände gegen seinen Brustkorb und wandte den Kopf mit aller Kraft zur Seite. Aidan umspannte ihr Kinn mit zwei Fingern und zwang sie, ihn weiter zu küssen. Zwar spürte sie seine Verzweiflung und seinen Zorn, aber so weit durfte er nicht gehen. Er schien sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Aber es gelang ihr nicht, sich aus der Umarmung zu winden. Amber konzentrierte sich auf ihre Kräfte, von denen sie nie geglaubt hätte, sie je bei Aidan anwenden zu müssen. Die Energie sammelte sich in ihren Fingern, bis Flammen aus den Kuppen traten und sich in seinen Rücken brannten. Er schrie auf und ließ sie abrupt los, sodass sie ins Taumeln geriet. Amber konnte einen Sturz noch abfangen und sah keuchend zu Aidan. Sie betupfte mit zittrigen Fingern ihre blutenden Lippen, während sie ihn vernichtend ansah. Der Schmerz in seinem Rücken schien ihn zur Besinnung gebracht zu haben, denn er wich zurück und in seinen Augen lag ein Ausdruck von Verzweiflung und Trostlosigkeit, der ihr ins Herz schnitt. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wenn sie eins nicht wollte, dann den Mann, den sie liebte, zu verletzen. Aber anders hätte sie ihn nicht stoppen können.
    Wortlos wandte Aidan sich ab, durchquerte die Halle und verließ das Schloss. Ambers Beine versagten, sie konnte ihm nicht mehr hinterherrennen. Heute hatte sie schon zu viel verkraften müssen. Sie sank auf die Knie und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Ihre Tränen waren längst versiegt.
    Sie würde Aidan verlieren.

17
    A idan rannte wie ein Wahnsinniger ziellos umher und hoffte, auf diese Weise seine Wut auszutoben. Was war er doch für ein Idiot gewesen, Ambers Beteuerungen in Glastonbury Glauben zu schenken. Sie und Charles verbanden noch immer Gefühle, das erkannte ein Blinder. Weshalb sonst hätte sie sich vor ihn gestellt?
    Dennoch rechtfertigte es keinesfalls sein Verhalten Amber gegenüber. In seiner Eifersucht war er über sie hergefallen und hatte den Kuss erzwungen. Als er dann noch ihr Blut schmeckte, überfiel ihn eine Gier, die seinen Verstand ausschaltete. Erst als er den brennenden Schmerz im Rücken spürte, kam er zu Bewusstsein. Er wollte

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