Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
schnellen Liebkosungen ließen sie jedes Mal schwindlig und atemlos werden.
Aber wann immer Sarah versuchte, mit Grant über seine Vergangenheit zu reden, wurde er still und wortkarg.
Und auch in anderer Hinsicht machten sie nicht gerade gute Fortschritte. Sie hatten den Code auf der Schatzkarte noch nicht entschlüsselt, und das frustrierte Sarah.
„Du bist zu ungeduldig“, bemerkte Grant, als sie wieder einmal das bewaldete Grundstück durchquerten, das früher Emelina Fleetwood gehört hatte. Darauf stand nur noch eine verfallene, leere Hütte. Außerdem gab es eine zusammengesackte Wand, die zu einer Scheune gehört haben mochte, und die Überreste von etwas, das wohl mal ein Toilettenhäuschen gewesen war.
Der Wald hatte sich das meiste Land längst zurückerobert. Die verschiedenen Farmer, die seit Emelinas Zeiten versucht hatten, das Land zu bebauen, schienen damit nicht viel erreicht zu haben.
„Zwei ganze Tage, Grant, und noch kein Ergebnis.“
„Nach der Titanic wurde den größten Teil dieses Jahrhunderts gesucht. Die Schatzsuche kostet Zeit, Anstrengung und viel Geduld.“
„Aber wir haben eine Karte.“
„Das sagst du immer wieder, aber deine kostbare Karte
bedeutet vielleicht gar nichts.“
„Ich bin sicher, dass sie echt ist. Sie ist ein Familienerbstück.“
„Hast du eine Ahnung, wie viele Familienerbstücke nur Schund sind?“
„Sie ist kein Schund. Verdammt, warum kannst du als Experte nicht herausfinden, was der Code bedeutet? Drei Zahlen, eine gerade Linie und dann ‚Weißer Felsen am Schnittpunkt von B und C. Zehn Schritte nach Norden.“ Ich sage dir, Grant, wir übersehen hier etwas Offensichtliches.“
„Ja, einen weißen Felsen.“
„Den auch. Was meinst du, wo er ist?“ Sie sah sich um, wie sie es in den letzten zwei Tagen unzählige Male getan hatte.
„Er ist wahrscheinlich schon vor Jahren weggeschwemmt oder von Schlamm bedeckt worden. Leute, die Schätze vergraben, suchen sich oft vergängliche Anhaltspunkte aus wie ein Toilettenhäuschen oder einen Baum, etwas, das längst verschwunden ist, wenn die nächste Generation nach Großvaters Gold sucht.“
Sarah rümpfte die Nase. „Ein Toilettenhäuschen?“
„Sicher. Das war früher ein beliebter Ort, um Ersparnisse zu verstecken. Wer würde schon in einer Toilette nach Gold suchen?“
„Du offensichtlich.“ Sarah lachte. „Hast du jemals auf diese Weise etwas gefunden?“
„Ich verweigere die Antwort, weil ich sonst wie ein Idiot dastehen könnte.“
Sarah kicherte. „Du hast etwas gefunden, oder?“
Grant blieb stehen. „Ist es nicht Zeit zum Essen?“
„Weißt du, Grant, manchmal habe ich das Gefühl, du machst nur wegen des Essens mit. Du hast ein ungewöhnliches Interesse an Mahlzeiten gezeigt seit dem ersten Dinner, das ich für dich gekocht habe.“
„He, wie sollte ich wissen, dass du kochen kannst? Und worüber beschwerst du dich überhaupt? Der Weg zum Herzen eines Mannes führt über den Magen.“
Sarah sah Grant von der Seite an. „Ist das wahr? Komme ich näher heran?“
Er legte einen Arm um ihre Schulter und zog Sarah für einen Moment an seine Seite. Dann küsste er ihr das von der Sonne gewärmte Haar. „Du darfst gern so nahe herankommen, wie du willst, Sarah.“
„Unglücklicherweise verstehst du unter ,nahe‘ nicht dasselbe wie ich. Noch nicht jedenfalls.“
„Bist du sicher?“ Er ließ seine Hand kühn über ihre Brust gleiten.
„Ganz sicher.“ Sie befreite sich aus seiner verlockenden Umarmung und durchquerte die kleine Lichtung hinter der alten Hütte, um den Picknickkorb zu holen.
Grant folgte Sarah. Er sah nachdenklich aus. „Was geschieht, falls wir die Ohrringe finden, Sarah?“
„Wenn, nicht falls“, verbesserte sie und breitete auf dem Boden das rot-weiße Tischtuch aus, das sie mitgebracht hatte. „Du bekommst ein Paar und ich die anderen vier, wie wir es ausgemacht haben.“
„Und dann kehrst du nach Seattle zurück und ich zu meinem Haus an der Küste?“ Er setzte sich auf den Boden.
Sie dachte darüber nach, während sie Tunfisch-Sandwichs auswickelte. „Nein, natürlich nicht. Aber ich bin noch nicht sicher, wie unsere Beziehung weitergehen wird, nachdem wir die Ohrringe gefunden haben. Ich kann nicht einfach bei dir einziehen. Du bist noch nicht so weit.“
„Bin ich nicht?“ Er biss ein großes Stück von seinem Sandwich ab.
„Nein. Also werden wir wohl eine Weile eine Beziehung aus der Ferne haben. Und das wird nicht leicht sein,
Weitere Kostenlose Bücher