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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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und drückte Sarah so fest, dass sie dachte, ihre Rippen würden brechen.
    Am nächsten Morgen erwachte Sarah mit noch mehr Zweifeln. Grant Trace zu zähmen erwies sich als ungeheuer schwierig.
    Der Kaffee war fast fertig und die Brötchen im Ofen. In ein paar Minuten würden Grant und sie sich zum Frühstück hinsetzen wie zwei Leute, die eine richtige Beziehung hatten. Sarah versuchte Grant einen Eindruck zu verschaffen, wie das Zusammenleben mit ihr wäre, wusste aber nicht, ob das eine Wirkung auf ihn hatte.
    Vielleicht war die Schatzsuche eine schlechte Idee gewesen. Sie dachte ernsthaft darüber nach, als sie nach draußen schlüpfte, um die Morgenluft zu genießen, während Grant sich im Bad rasierte. Möglicherweise war sie selbst schuld an seiner Vorsicht. Wie hätte sie sich gefühlt, wenn ein Fremder, den sie bisher nur aus Briefen kannte, plötzlich vor ihrer Tür auftauchte und sagte, er wolle eine Beziehung mit ihr haben, während sie nach einem Vermögen an Juwelen suchten?
    Sarah schnitt eine Grimasse. Vielleicht sollte sie die Schatzsuche abblasen und von vorn anfangen. Sie war überzeugt gewesen, dass die „Fleetwood-Blumen“ und Grant miteinander verbunden waren, und es war ihr natürlich erschienen, beides gleichzeitig anzugehen. Aber sie konnte sich geirrt haben. Jedenfalls war die Beziehung zu Grant der wichtigste Teil der Gleichung. Sie sollte sich erst einmal darauf konzentrieren.
    Gleichung.
    Sarah blinzelte ins Morgenlicht. Sie atmete den süßen Duft der Nadelbäume ein. Gleichung, dachte sie wieder. Sie stand noch einen Moment länger am Rand der Lichtung, dann drehte sie sich um und ging zur Hütte zurück.
    Grant kam gerade aus dem Bad und stopfte sich das Hemd in die Jeans. Das sah irgendwie sehr sexy aus, aber Sarah erinnerte sich daran, dass sie alles an Grant sexy fand. Er sah ihr ins Gesicht und hob dann fragend die Augenbrauen. „Was ist passiert?“
    „Nichts. Ich habe gerade an etwas gedacht.“
    „Was?“
    „Emelina Fleetwood war Lehrerin. Zu ihrer Zeit hat ein guter Lehrer auf das Grundwissen Wert gelegt. Lesen, Schreiben, Rechnen.“
    „Und?“ Er ging in die Küche und goss sich Kaffee ein.
    „Grant, eine pensionierte Lehrerin könnte eine klassische mathematische Gleichung benutzt haben, wenn sie ihren Schatz versteckt. Eine, die sie nie vergessen wird. Das Wahrscheinlichste wäre etwas aus der Geometrie. Dreiecke. Die Ägypter haben ganze Pyramiden auf diese Weise gebaut.“
    Grant betrachtete Sarah einen Moment lang, während er seinen Kaffee trank. „Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand diese Technik anwendet. Und eine Lehrerin hätte sich damit ausgekannt.“
    „Wir sitzen hier mit einer Schatzkarte, die voll ist von Informationen, die zu einer Gleichung gehören könnten.“ Sarah setzte sich aufgeregt an den Küchentisch, um die Karte zu studieren. „Sieh dir diese Zahlen an. Vielleicht haben wir hier ein rechtwinkliges Dreieck. Die Sechzig könnte sich auf einen der anderen Winkel beziehen. Und die Fünfundzwanzig ist vielleicht die Länge einer der Seiten des Dreiecks. Mit zwei Winkeln und einer Seitenlänge kann man den Rest ausrechnen, oder?“
    „Das klingt nach dem Satz des Pythagoras.“
    „Ja, natürlich. Das Quadrat über der Hypotenuse ist gleich der Summe der Kathetenquadrate.“
    „Ich gratuliere dir zu deinem guten Gedächtnis.“ „Gratuliere nicht mir, sondern Mrs. Simpson. Mathematik war nie meine starke Seite“, sagte Sarah. „Aber Mrs. Simpson hat mir einige der Grundregeln eingepaukt. Sie wusste ja nicht, dass ich Schriftstellerin werden und das Zeug nie brauchen würde. Bis jetzt, heißt das. Also, wir gehen davon aus, dass Fünfundzwanzig die Länge einer Seite ist ... Grant, wir brauchen einen Taschenrechner.“
    „Wir können heute Nachmittag im Ort einen kaufen. Wir haben sowieso kaum noch Milch.“
    „Lass uns sofort gehen.“
    „Sarah, es ist erst sieben. Die Geschäfte machen frühestens um neun auf.“
    Sarah lehnte sich zurück. „Das ist es, Grant. Ich weiß es. Ich habe ein Gefühl.“
    „Hm. Und ich habe das Gefühl, dass etwas im Ofen bald fertig ist.“
    Sarah riss die Augen auf. „Meine Brötchen!“
    Später an diesem Morgen gaben Sarah und Grant die Zahlen von der Karte in einen Taschenrechner ein, zeichneten Dreiecke und beschrifteten deren Seiten. Sarah war außer sich vor Aufregung.
    „Nichts von all dem nützt uns etwas, wenn wir nicht herausfinden, was Emelina als Ausgangspunkt benutzt hat“,

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