Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
Vom Netzwerk:
könntest, die das Bündnis für die Ithorianer hätte, wäre ich dir sehr verbunden.
    Ich stöhne auf. Maria, nein. Das hat sie nicht getan. Niemals würde sie so was tun .
    »Und?«, fragt Vel.
    Doch , sagt eine kleine Stimme in mir. Sie ist meine stets hilfsbereite PA, und sie hat jetzt ein Gehäuse, mit dem sie sich frei bewegen kann. Sie würde alles tun, um meine Anweisungen umzusetzen.
    »Ich habe ihr gesagt, sie soll recherchieren, welchen Nutzen die Ithorianer sonst noch von einer Allianz hätten.«
    Velith verarbeitet meine Worte mit der Präzision eines … nun ja, Kopfgeldjägers. »Sie könnte zu dem Schluss gekommen sein, dass sie noch mehr Informationen über mein Volk braucht, um etwas Konkretes anbieten zu können.«
    »Also ist sie losgezogen, um Feldforschung zu betreiben«, beende ich den Gedankengang. »Können wir sie suchen gehen?«
    Wenn ich sie heil zurückbekomme, werde ich in Zukunft vorsichtiger sein mit meinen Anweisungen. Auch wenn Constance noch so menschlich und intelligent erscheint, sie nimmt vieles zu wörtlich und sieht die Welt durch fast kindliche Augen. Bestimmt hat sie nicht an die Konsequenzen gedacht, die ihr Tun haben könnte, sondern nur daran, wie sie ihren Arbeitsauftrag am effizientesten erfüllen kann.
    Vel schüttelt den Kopf. »Das dürfte schwierig werden. Aber es könnte sein, dass wir sie unterschätzen. Sie ist bis jetzt als Mensch durchgegangen, und wenn sie nicht zu Schaden gekommen ist, würde es nur Verdacht erregen, wenn wir uns auf die Suche nach ihr machen. Auf keinen Fall dürfen wir dabei erwischt werden, wie wir unseren Unterbringungsbereich verlassen wollen, also sollten wir uns still verhalten, so wie Kanzler Tarn es Ihnen gesagt hat.«
    Wie ich es hasse, das zu hören.
    Drei Tage zieht sich die Untersuchung nun schon hin, und wenn ich nachfrage, bekomme ich keine Auskunft. Wir müssen im Wohnflügel bleiben, und die Situation draußen wird immer ungemütlicher, wie es scheint. Ich habe den Verdacht, an dieser Entwicklung wird sich auch nichts ändern, solange wir uns hier drinnen verkriechen.
    Scharis krallt sich eisern an seinem Leben fest. Das ist mein einziger Trost. Doc hat noch nichts gefunden, das ihm helfen könnte. Zumindest nichts, das die ithorianischen Ärzte nicht auch schon wüssten.
    Am vierten Tag meldet sich ein extrem unterkühlter Karom auf dem Bildschirm und hält sich nicht lange mit Förmlichkeiten wie einem Wa auf.
    »Sagen Sie Ihrem Schoßtier«, fordert er von Vel, »dass Scharis nie wieder zu voller Gesundheit gelangen wird, selbst wenn er überlebt. Ich bin nicht der Einzige, der Ihrer Delegation die Schuld daran gibt, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis einer von euch dafür eingesperrt wird. Es könnte das Beste für euch sein, wenn ihr flieht, bevor wir herausfinden, wer von euch Würmern diesen Anschlag verübt hat.«
    Klar, Weglaufen würde unsere Probleme bestimmt lösen .
    Vielleicht sollten wir ja tatsächlich abhauen. Ich glaube nicht mehr, dass das Bündnis noch zustande kommen wird, und nichts, was ich tun könnte, wird daran etwas ändern. Schon jetzt steht es schlimm um die interstellaren Reiserouten und unsere Außenposten. Verzweiflung steigt in mir auf: Piraten, Farwan-Loyalisten, das Syndikat und die Morguts, die nach Belieben wüten … Ein wahres Fest für meine Mutter. Bald werden sie überall Schlange stehen, um ihr Schutzgeld zu bezahlen. Allein die Vorstellung macht mich rasend.
    Und von Constance haben wir immer noch nichts gehört. Sie ist nicht nur meine PA, sie ist auch meine Freundin. Sie war für mich da, nachdem mich die Große Verwalterin unter Drogen gesetzt hat und ich von Kai geträumt habe. Es war, als hätte ich ihn noch einmal verloren, und Constance hat mich getröstet, mir sogar übers Haar gestrichen.
    Vel meinte, es wäre nicht ratsam, wenn wir uns auf die Suche nach ihr machen. Wäre sie ein Mensch, hätte ich es trotzdem längst getan. Schuld ist mein ständiger Begleiter, und nicht einmal Marschs Umarmung kann die Düsternis vertreiben, die sich über mich gesenkt hat.
    Am fünften Tag unserer »Schutzhaft« entwickelt sich die Lage von schlimm zu katastrophal.
    <>
    <>Harsche Zeiten auf Asteroid Dobrinya
    <>
    <>
    Auf einer Minenkolonie, die besonders hart von der Nahrungsmittelknappheit betroffen ist, kam es heute zu Kämpfen unter den Siedlern. Kinder weinten, während sich Männer mit ausgezehrten

Weitere Kostenlose Bücher