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Mondlaeufer

Mondlaeufer

Titel: Mondlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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gebärdet.«
    »Meine Gefühle für meinen Vater sind den Euren durchaus vergleichbar, Herrin«, erinnerte sie die Regentin. »Ich halte Ostvels Vergleich für berechtigt. Auf jeden Fall würde ich seine Auffassung vorziehen, falls meine Mutter wirklich vom Alten Blut abstammt. Aber es gibt sicher eine Möglichkeit, die Gaben auseinanderzuhalten. In Roelstras Linie gibt es keine Hinweise auf Lichtläufer. Doch ich bin eine geworden. Ihr meintet selbst, Herrin, dass die Gabe von meiner Mutter stammen müsste. Und ich bin anders als andere Faradh’im. Ich kann nämlich problemlos Wasser überqueren.«
    Sioned staunte über Pandsalas Mut, das zu betonen. Damit gab sie offen zu, wahrscheinlich aus einem Geschlecht von Zauberern zu stammen. »Also«, hörte sie sich selbst sagen, »müssen wir vielleicht nur diesen Test durchführen.«
    »Vielleicht«, sagte Pandsala leise. »Es könnte hilfreich sein. Doch wenn Lord Riyan ebenfalls vom Alten Blut ist und beim Überqueren von Wasser die üblichen Schwierigkeiten hat, zählt der Test auch wieder nicht viel.«
    »Mir wird schlecht«, sagte der junge Mann, »aber nicht so sehr. Hat das irgendetwas zu bedeuten?«
    »Wer könnte das sagen?« Urival zuckte die Achseln. »Aber zu niemandem ein Wort darüber«, fügte er warnend hinzu. »Das fehlte uns gerade noch, dass irgendwelche Fanatiker verlangen, dass man sein reines Faradhi- Blut beweisen muss! Und es würde auch nichts helfen, weil jeder, der klug genug ist, die Lichtläufer-Kunst zu erlernen, auch schlau genug sein wird, die üblichen Reaktionen vorzutäuschen. Das bringt uns also nicht weiter.«
    Andry räusperte sich. »Jedes Stückchen Wissen hilft, Herr«, meinte er ruhig.
    Riyan sah immer noch bedrückt aus. Sioned glaubte jedoch nicht, dass das wegen seiner Abstammung so war. »Was ist los, Riyan?«, fragte sie.
    »Herrin … Ich halte es für wahrscheinlich, dass dieser Mensch unter uns herumläuft. Jemand, den wir gar nicht erst verdächtigen würden. Wenn sie Roelstra mit einer von ihnen verheiratet haben, wäre es dann nicht möglich, dass sie sich damals einen Sohn aus jener Ehe als Hoheprinzen gewünscht haben? Dann hätten sie aus ihren Verstecken kommen können, um die Faradh’im offen herauszufordern.«
    Sioned versuchte, es zu vermeiden, konnte ihren Blick jedoch nicht von Andrade wenden, die sich so sehr Faradhi- Prinzen von ihr und Rohan erhofft hatte. Sind wir denn wirklich so anders als sie? fragten ihre Augen Andrade, die den Blick vermied.
    Urival sagte: »Und da sie damit gescheitert sind, ist Masul für sie eine Gelegenheit, die Macht des gegenwärtigen Hoheprinzen zu brechen, der so eng mit uns verbunden ist.« Er sah auf seine neun Ringe hinab. »Ich frage mich, ob Roelstra eigentlich davon gewusst hat.«
    Rohan setzte sich in seinem Stuhl zurecht und forderte jetzt Alasen auf: »Ihr wolltet uns noch erzählen, was Ihr heute Nachmittag beobachtet habt, Herrin.«
    »Ja, Hoheit«, sagte sie sofort. »Zu Masul kamen nach dem Rennen Kiele und Lyell, Prinz Miyon, Prinz Cabar und seine Frau Kenza. Später kamen noch Prinz Velden dazu und auch Lord Patwin, der ihn in Anspielung auf seine verstorbene Frau, Lady Rabia, ›Bruder‹ nannte. Prinz Saumer hat aus der Nähe zugeschaut und sah aus, als hätte er sauren Wein getrunken. Prinz Cluthas Erbe Halian war übrigens genauso unglücklich, aber er starrte die meiste Zeit Chiana an.« Alasen lächelte etwas. »Die hatte sich an Miyon gehängt und hat erst viel zu spät bemerkt, wohin er wollte. Masul lächelte sie ganz gemein an und erklärte, er würde gern den Preis mit ihr teilen, weil man ihn dann als Prinzen kennenlernen könne, der dem gemeinen Volk zu einer Mitgift verhilft. Ich dachte, sie würde ihm an den Hals springen.«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, meinte Ostvel trocken. »Die Dame ist in einer recht prekären Situation. Und ich muss sagen, mir gefällt das.«
    »Kiele ebenfalls«, betonte Sioned. »Und das beunruhigt mich.«
    Rohan stand auf und fing an, auf und ab zu laufen, denn er konnte nicht länger still sitzen. »Was haben wir also? Patwin folgt seinem Oberlord Velden, indem er zum Herausforderer überläuft. Saumer ist unschlüssig. Halian könnte seinen Vater beeinflussen, falls er Chiana genug begehrt. Clutha würde seinen Sohn sicher nicht mit der Tochter einer Dienstmagd verheiraten wollen. Aber darauf würde ich nicht zählen. Danke für Eure Hilfe, Prinzessin Alasen. Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen.
    Aber

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