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Mondlaeufer

Mondlaeufer

Titel: Mondlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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Terrassenfelder, auf denen dickblättrige Pflanzen wuchsen, die bei der unglaublichen Hitze am besten gediehen. Gestrüpp und kleine Gruppen Geißschwanzkakteen wuchsen vereinzelt an den Hängen des alten Kraters, doch sonst war der Berg kahl und grau.
    Als sie jedoch auf dem Kamm entlangritten, ehe der Pfad sich in den Kegel hinunterwand, sahen die Besucher, wonach Skybowl benannt war. Ein kreisrunder tiefblauer See schimmerte in der Tiefe des Kraters. Niemand wusste, wie tief er war. Am jenseitigen Ufer lag die Burg, die in Strongholds Schlosshof gepasst hätte. Die Steine für die Mauern stammten von den nahen Klippen, und aus dem blassgrauen Fels blitzten glänzend schwarze Glassplitter im Sonnenlicht. Eine kleine Fahne mit einem braunen Streifen auf blauem Grund wehte träge auf dem einzigen Burgturm, und wer genau hinsah, entdeckte einen goldenen Schimmer über der Standarte – einen goldenen Drachen im Flug.
    Die Besucher aus Stronghold ritten über den Rand des Kraters, und sogleich ertönte in der Burg ein Horn. Nur Augenblicke später wurde das Fähnchen eingezogen und es stieg das blaugoldene Banner der Wüste hoch, das Zeichen für die Anwesenheit des Prinzen. Rohan ritt langsamer, um Ostvel Zeit zu lassen, zur Begrüßung herauszukommen. Noch einmal atmete er genussvoll die frische, kühle Luft ein. Dann deutete er auf den verlockenden See und fragte seine Frau: »Kommst du mit?«
    »Von wegen! Ostvel sagt immer, Lichtläufer fürchten sogar, dass sie im Abfluss der Badewanne ertrinken könnten.«
    »Meinst du, wir brauchen dieses Jahr einen prinzlichen Befehl, um ihn nach Waes zu schicken?«
    Sioned winkte ihrem alten Freund und einstigen Kämmerer zu, der gerade aus dem Tor geritten kam. »Ich versuche ihn zu überreden«, versprach sie. »Riyan würde es das Herz brechen, wenn sein Vater nicht dabei ist, wenn er zum Ritter geschlagen wird. Außerdem hat Ostvel die Wüste seit Jahren nicht verlassen. Als wir ihn zum Herrn von Skybowl machten, wollten wir ihn ja nicht in der Burg einmauern.«
    Rohan hob grüßend eine Hand, als Ostvel auf sie zutrabte. »Er trauert immer noch, Sioned. Nach all den Jahren vermisst er sie immer noch.«
    »Als hätte er sie erst gestern verloren.« Camigwen, Ostvels Frau und die Mutter seines einzigen Kindes, war Lichtläuferin gewesen – und Sioneds beste Freundin. Dass sie an der Seuche gestorben war, war wie eine offene Wunde. Ostvel trug seine Trauer nicht zur Schau und lebte recht zufrieden hier in Skybowl, doch er verließ die Burg nur ungern. Sioned blickte hoch, als Rohans Finger über ihren Arm glitten.
    »Lächle für mich, Geliebte«, murmelte er. Sie tat es, denn sie sah, wie sich ihr Kummer in seinen Augen spiegelte – und ihre Angst, dass einer von ihnen eines Tages den gleichen Verlust ertragen müsste.
    Ostvel zügelte sein Pferd und verbeugte sich vom Sattel aus. »Die Göttin segne Euch, mein Prinz und meine verehrte Herrin«, begrüßte er sie. »Willkommen in Skybowl. Aber ich fürchte, ich kenne nicht alle aus Eurer Eskorte.«
    Sioned verbarg ein Kichern, als sein Blick erst zu Pol und dann zu Sionell glitt. »Sicher kennt Ihr Lady Feylin und Lord Maarken«, sagte sie zuvorkommend.
    »Selbstverständlich«, erwiderte er mit einer Verbeugung in deren Richtung. »Doch ich sehe zwei Fremde hier. Hm, manches an ihnen kommt mir allerdings irgendwie bekannt vor, aber …«
    »Oh, Lord Ostvel!«, schalt Sionell. »Ihr wisst genau, wer ich bin!«
    Der Athri von Skybowl schlug sich die Hand an die Stirn und spielte die Szene perfekt zu Ende. »Die Augen, die Stimme, die Haare …« Er lenkte sein Pferd hinüber, um sie genauer zu begutachten, und verbeugte sich elegant. »Meine Augen täuschen mich nicht! Es ist wirklich die hübsche Lady Sionell!«
    Das kleine Mädchen lachte entzückt. Dann richtete sich Ostvel auf und sah Pol an. »Kann das sein …? Sehe ich wirklich …«
    Sioned ritt an seine Seite, um ihm spielerisch eine Kopfnuss zu verpassen. »Jetzt aber Schluss mit dem Unsinn.«
    »Sanft wie eh und je«, stellte er fest, »und ebenso zielsicher.« Er rieb sich kläglich das Ohr. »Wie schön, dass manche Sachen sich nie ändern!« Er verbeugte sich vor Pol. »Willkommen in Skybowl, mein Prinz.«
    »Danke, Herr«, sagte Pol würdevoll.
    »Speis und Trank stehen für Euch bereit – und ein Bad für die Faradh’im . Ich nehme an, Ihr wollt Eure Waschungen wie üblich im See vollziehen, Rohan?«
    Als der Hoheprinz seine Runde geschwommen war, lag

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