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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Grindgürtels Tod für mich bedeutet hat. Sieben von zwölf Super-Gespenstern mussten sich in einem magikalischen Sturm umbringen. Sie waren meine Freunde!“
    Lisandra bekam schlagartig ein schlechtes Gewissen, obwohl es ja gar nicht sie gewesen war, die Grindgürtel ermordet hatte.
    „Sein Tod hat noch viel mehr Unglück bedeutet als das“, sagte jetzt Hanns. Auch seine Stimme klang schwach und gebrochen. „Abgesehen davon war er der einzige Vater, den ich jemals hatte!“
    „Er wollte Scarlett töten. Und Berry! Entschuldigt, dass sich mein Mitleid in Grenzen hält!“
    „Dann entschuldige du“, sagte Hanns, „dass sich unser Mitleid für diesen Hasen in Grenzen hält! Man muss ihn nur berühren, dann schreit er schon!“
    Lisandra hielt Rackiné an sich gedrückt, der am ganzen Leib zitterte. Der Hase mochte weinerlich und wehleidig sein, aber er hatte gelitten und große Angst gehabt. Das merkte sie ihm an.
    „Ich finde das nicht gut!“, sagte Lisandra.
    „Dann finde es eben schlecht!“, erwiderte Hanns. „Wir mussten das wissen. Es ist einer der Gründe, warum wir hier sind.“
    „Schön, dann könnt ihr ja jetzt gehen.“
    „Du hast ja keine Ahnung!“, rief Hanns. „Weißt du, was das bedeutet, wenn Grohann meinen Vater ganz alleine getötet hat?“
    „Nein, weiß ich nicht!“
    Hanns starrte Lisandra an und sie starrte zurück. Haul mischte sich ein, indem er erklärte, was Hanns damit sagen wollte.
    „Pass auf, Lockenköpfchen: Grindgürtel konnte man nicht einfach so ermorden. Es hätte mehrere starke Zauberer gebraucht, die gemeinsam auf ihn losgehen, damit er überhaupt in Gefahr kommt. Er war zwar alleine, ohne seine Leibgarde, aber er war einer der mächtigsten Männer, die es gibt. Die einzigen Zauberer, die es ohne Hilfe mit ihm hätten aufnehmen könn en, waren Hylda und Yu Kon. Aber Grohann? Den hat niemand auf seiner Rechnung.“
    Lisandra hörte auf, Hanns anzustarren, und wandte sich an Haul.
    „Rackiné sagt die Wahrheit! Ich kenne die Geschichte, Thuna hat er sie genauso erzählt. Grohann war allein!“
    Hanns stützte seinen Kopf in seine Hände. Er sah so fertig aus, dass Lisandra sich sehr anstrengen musste, kein Mitleid zu empfinden.
    „Wenn es Grohann alleine war“, sagte Hanns, „dann ist er viel mächtiger als irgendjemand weiß oder denkt! Wenn er so stark wäre, dann gäbe es für ihnen keinen Grund, der Regierung von Amuylett zu gehorchen. Dann tut er nur so, als ob, und arbeitet in Wirklichkeit für sich selbst.“
    „Für sich selbst – was soll das heißen?“
    „Er hat Pläne. Geheime Pläne.“
    „Wer hat das nicht?“, fragte Lisandra. „Die Pläne der Regierung sind nicht so toll, wie wir alle wissen. Was soll daran so schlimm sein, wenn Grohann auch noch eigene Pläne hat?“
    Hanns und Haul schauten Lisandra an und dieser Blick gefiel ihr nicht. Nicht, weil es ein unfreundlicher Blick gewesen wäre. Nein, alle Feindseligkeit war aus Hanns’ und Hauls Gesichtern gewichen. Sie schauten Lisandra an wie zwei Jungen, die Angst um jemanden hatten. Sie hatten Angst um Lisandra.
    „Ihr glaubt, das wäre schlecht für mich ?“
    „Er kann dich jederzeit ausschalten, Lissi“, sagte Haul. „So, wie es die Regierung von ihm verlangt hat. Offen sichtlich tut er alles, was ihm die Mitglieder der Regierung sagen , und das schon seit vielen Jahren. Er hat ihr Vertrauen gewonnen und zieht daraus den größtmöglichen Vorteil. Er kommt an ihre Geheimnisse, wird in alle Aktionen eingeweiht , erhält die modernsten Waffen und weitreichende Befugnisse . Irgendwann wird er den Spieß umdrehen, aber ganz sicher nicht jetzt.“
    „Ja?“, fragte Lisandra. „Und das soll … was heißen?“
    „Dass wir machtlos sind, wenn er den Auftrag der Regierung ausführen will“, sagte Hanns. „Ich bin nicht so stark wie mein Vater. Noch nicht. Aber Grohann hat ihn getötet! Wie könnte ich Grohann besiegen?“
    Lisandra verstand. Sie verstand leider nur zu gut. Was ihre Freunde – und irgendwie waren sie jetzt wieder ihre Freunde – ihr sagen wollten, war: Sie hatte kein Chance. Ihr Feind war noch viel gefährlicher als angenommen.
    „Mist“, sagte sie und tätschelte dabei Rackinés Schulter, geistesabwesend.
    „Er war wirklich allein“, sagte der Hase jetzt ganz leise, doch sie alle konnten ihn hören. „Ich wünschte, er wäre es nicht gewesen. Aber er hat ihn ganz alleine fertig gemacht.“

Kapitel 20: Die Lektion vom silbernen Nichts
     
    Am nächsten Morgen

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