Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
Silberschwert anvertrauen würdest?“
    Hanns tat so, als würde er überlegen.
    „Hm, vielleicht. Obwohl ich mich frage, ob sie es mir jemals zurückgeben würde. Sie ist nicht besonders zuverlässig.“
    „Dann behalte es lieber“, sagte Haul erstaunlich ernst. „Wenn man einem Menschen nicht vertrauen kann, dann sollte man ihn auch nicht mögen.“

Kapitel 9: In der Höhle des Halbvampirs
     
    Rackiné hatte sich seine Rückkehr nach Sumpfloch triumphaler vorgestellt. Triumphaler in der Hinsicht, dass ihn alle Mädchen begeistert und mit offenen Armen empfangen würden, doch Scarlett sagte bei seinem Anblick:
    „Er schläft nicht mehr in unserem Zimmer, damit das klar ist!“
    Und Maria meinte vorwurfsvoll:
    „Wie siehst du denn schon wieder aus? Ist das so schwer, sich regelmäßig zu kämmen und zu waschen?“
    „Warum darf ich nicht mehr in eurem Zimmer schlafen?“
    „Weil du zu groß bist und zu laut schnarchst“, erklärte Berry.
    „Ich schnarche nicht!“
    Sie konnten das nicht ausdiskutieren, denn in diesem Moment tauchte Estephaga Glazard an ihrem Tisch im Hungersaal auf.
    „Rackiné!“, rief sie. „Sieht man dich auch mal wieder! Da du nun offizieller Bewohner von Sumpfloch bist, wie mir Grohann freundlicherweise mitgeteilt hat, muss ich dich einer ärztli chen Untersuchung unterziehen .“
    Der ehemalige Stoffhase starrte Estephaga Glazard entsetzt an. Er kannte die Frau aus der Krankenstation, in der er letztes Jahr ohnmächtig gelegen hatte, nachdem er unfreiwillig in ein Duell gefährlicher Zauberer hineingeraten war. Er wusste, sie war streng und ließ nicht mit sich verhandeln. Darum kam er auf die listige Idee, so zu tun, als sei er ganz einverstanden.
    „Geht klar! Wann soll ich auf die Krankenstation kommen?“
    „Am besten nach dem Essen. Ich prüfe dann auch deinen Wissensstand und teile dich für eine Schulk lasse ein. So kannst du gleich morgen mit dem Unterricht anfangen.“
    Rackiné nickte gehorsam und klappte seine großen, glänzenden Knopfaugen auf und zu. Er lächelte sogar ein liebenswertes Stoffhasenlächeln, das die Mädchen eher selten zu Gesicht bekamen. Spätestens jetzt hätte Estephaga Glazard misstrauisch werden müssen, doch sie kannte den Hasen nicht gut genug.
    Überflüssig zu sagen, dass der Hase nie auf der Krankenstation ankam. Er tauchte unter und ließ sich in Gegenwart von Lehrern und Hausangestellten nicht mehr blicken. Mit dieser Maßnahme war immerhin auch das Hase-in-Zimmer-773-Problem gelöst, zumindest was Rackinés Bereitschaft anging, woanders zu schlafen. Es wäre zu gefährlich gewesen, bei den Mädchen zu wohnen, denn hier hätte ihn Estephaga Glazard sofort gefunden.
    Doch der Hase maulte und lag den Freundinnen in den Ohren, dass er in ihrer Nähe wohnen und ein ordentliches Bett haben wollte. Er sei schließlich ein richtiger Hasenjunge geworden, der nicht einfach so auf dem Fußboden nächtigen k önne .
    „Ach, und im Wald hattest du ein richtiges Bett?“, fragte Scarlett.
    „Einen weichen Haufen aus Tannennadeln und eine Decke aus gewebter Raubschnuckenwolle!“
    „Raubschnuckenwolle? Das kannst du deiner Großmutter erzählen!“
    Rackiné schob seinen Unterkiefer vor und zuckte verschnupft mit den Barthaaren.
    „Ich habe keine Großmutter!“
    „Und ich habe noch nie was von Raubschnucken gehört!“
    „Scarlett war auch schon mal netter“, sagte der Hase und wandte sich dabei deutlich an Thuna und Maria, seine Lieblingsfreundinnen. „Die hat wohl gerade ihre Tage!“
    „Rackiné!“, rief Maria entsetzt. „Wo hast du denn diesen Blödsinn her?“
    „Das ist kein Blödsinn. Olgatha hat’s mir genau erklärt!“
    „Das klärt nicht die Frage, wo Rackiné schlafen soll“, sagte die besonnene Thuna. „Gibt es da nicht ein kleines , unbewohntes Zimmer im sechsten Stock? Das mit dem dreibeinigen Bett?“
    „Hm, das Zimmer ist sehr klein“, überlegte Scarlett laut. „Es hat nur ein winziges Fenster, die Mauer ist ständig feucht, weil sie undicht ist, das Bett quietscht und knarrt, ist aber nicht annähernd so laut wie die Rattenfamilie, die in der Mauer haust … Ja, das passt! Genau das Richtige für Rackiné!“
    „Sie übertreibt maßlos“, sagte Maria zu Rackiné. „Komm, wir schauen uns deine neue Bude an!“
    Das Wort ‚Bude’ hatte sie absichtlich gewählt. Es war genau der Ausdruck, der einen Hasen wie Rackiné in freudige Aufregung versetzte. Eine eigene Bude! Ganz für ihn allein – na ja, fast für

Weitere Kostenlose Bücher