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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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treffen. Als Grindgürtel noch gelebt hat, waren wir zwölf. Jetzt sind wir nur noch fünf.“
    „Was?“, fragte Lisandra schockiert. „Sieben Super-Gespenster sind tot?“
    Haul lachte schon wieder.
    „Wir sind sowieso alle tot. Schon vergessen?“
    „Er hat sie einfach sterben lassen? Ich meine, was Gespenster eben so tun, wenn sie aufhören zu leben, du verstehst mich schon!“
    „Das ist die Schattenseite, wenn man ein Super-Gespenst ist. Wären wir normale Gespenster, hätte irgendein anderer Zauberer von Fortinbrack unsere Beschwörungen übernehmen können.“
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet!“
    „Ach, ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Wir Gespenster sind anders als ihr Lebendigen. Wir kennen unsere Aufgabe. Es war klar, dass die Gespenster mit den wichtigsten Aufgaben übrig bleiben. Oder sagen wir mal, die Begabtesten, die am vielseitigsten einsetzbar sind. Im Grunde musste Hanns nicht auswählen. Wir wussten alle ganz genau, wen es trifft.“
    „Er hat sie nicht mehr beschworen und eingehen lassen? So, wie du das vorhin beschrieben hast?“
    „Wir sind magikalisch belebte Wesen. Wer uns umbringen will, zerstört unseren magikalischen Zusammenhang. Ein Mensch wie du stirbt im Feuer oder indem er in einen Abgrund springt und sein Körper zerschellt. Genauso ergeht es uns, wenn wir einen magikalischen Sturm betreten. Es gibt diese Orte, an denen von Natur aus ein magikalisches Chaos herrscht. Wir haben einige davon in Fortinbrack. Wenn ein Ge ist weiß, dass er nicht mehr gebraucht wird oder nicht mehr am Leben erhalten werden kann, dann geht er an einen solchen Ort. Er geht dorthin und hört auf. Das haben die anderen sieben gemacht.“
    „Schrecklich“, murmelte Lisandra. „Diese ganze Gespenster-Sache ist nicht nur gruselig, sondern auch grausam.“
    „Findest du mich gruselig?“
    „Nein, dich finde ich gar nicht gruselig“, sagte Lisandra. „Wahrscheinlich, weil du ein Super-Gespenst bist.“
    „Das freut mich.“
    „Aber dann kennst du deine größte Schwäche! Du bist auf Hanns angewiesen, das ist deine Schwäche!“
    „Das hat Yu Kon sicher nicht gemeint. Ich glaube, es geht um Dinge, die wir an uns selbst nicht wahrhaben wollen. Ich weiß, dass ich als Gespenst schwach bin. Das habe ich akzeptiert und ich lebe seit über hundert Jahren damit.“
    Das kam Lisandra immer wieder komisch vor. Dass Haul schon über hundert Jahre lebte! Dabei sah er doch nur ein, zwei Jahre älter aus als sie.
    „Wie alt bist du – ich meine, warst du, als du gestorben bist?“
    „Sechzehn.“
    „Und jetzt bist du immer noch sechzehn.“
    „Wie man’s nimmt. Ich fühle mich so, ja.“
    „Aber du schaust nicht auf mich herab, weil ich hundert Jahre jünger bin als du?“
    „Ich schaue auf dich herab, weil du einen Kopf kleiner bist als ich, Lockenköpfchen!“
    „Ich muss dir doch total dumm vorkommen – so ohne hundertzwölf Jahre Lebenserfahrung?“
    „Du hast jedenfalls keine Ahnung von Gespenstern!“
    „Ich lerne.“
    „Ich mag dich trotzdem. Und ich nehme dich ernst.“
    Lisandra spürte, wie ihr trotz der Eiseskälte um sie herum warm wurde. Verdächtig warm.
    „Wie ist das? Verlieben sich Gespensterjungen in Gespenstermädchen und wenn alles gut geht, bleiben sie zusammen, bis dass ein magikalisches Chaos sie scheidet?“
    „Wäre vernünftig, ja.“
    „Aber du bist nicht vernünftig?“
    „Ich fühle mich sehr von lebendigen Menschen angezogen. Wahrscheinlich, weil ich so sein will wie sie. Gespenster interessieren mich nicht besonders.“
    „Scarlett und Berry haben erzählt, dass Gespenster Menschen hassen! Oder kein Gefühl für sie aufbringen können. Und dass es sehr grausame Gespenster gibt, denen es Spaß macht, Menschen zu töten.“
    „Wie ich schon sagte: Menschen sind verschieden und Gespenster sind es auch. Wir Super-Gespenster fühlen uns den Menschen eher verbunden . Wir machen niemanden für unsere Leiden verantwortlich. Wir können Menschen gut riechen. Aber es gibt andere Fälle. Es gibt Gespenster, die blutdurstig sind und für ihr Leben gern kämpfen und morden. Sie können aber gleichzeitig treue Diener Fortinbracks sein und mit lebendigen Menschen Freundschaften schließen. Es gibt Gespenster, die alles Lebendige hassen und sich nur mit Gespenstern umgeben, weil sie die Gegenwart von echten Menschen nicht ertragen. Es gibt Gespenster, die leben ganz normal und machen keinen Unterschied zwischen ihresgleichen und Menschen. Sie

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