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Mondscheinbiss (German Edition)

Mondscheinbiss (German Edition)

Titel: Mondscheinbiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janin P. Klinger
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kleinen Mann zu, der daraufhin von seinem Stuhl sprang, um Serena Platz zu machen. Sie setzte sich mit einem strah lenden Lächeln neben Simon. Ausgezeichnet. Sie hörte eine Weile zu, und tat, als verfolg t e sie fasziniert den Spielverlauf. Es lag auf der Hand, dass Simon und sein Gegenüber alle anderen Spieler bis auf den letzten Cent ausbeutete n . Weil sie so nicht weiterkam, musste sie ihre Vorgehensweise ändern. Sie lehnte sich zu Simon h in über und fl ü sterte ihm ins Ohr. „ Caroline sagte, du hättest gute Preise. “
    Natürlich war dieser Bluff ein wenig riskant, da es unwahrschei n lich war, dass eine Caroline unter seinen Abnehmerinnen war. Doch sie ging davon aus, dass er seine Junkies nicht alle namentlich kannte.
    Er blickte sie einen Moment abschätzend an.
    „ Wofür interessierst du dich denn? “ , fragte er mit kaum merklich g e senkter Stimme.
    „ LSD. “
    Sein Grinsen wurde breiter. „ Sicher. Mit der richtigen Bezahlung. “
    Am liebsten hätte sie ihm ihre Dienstmarke vors Gesicht gehalten und sein dreckiges Lachen damit erstickt. Doch sie nickte und blickte schüchtern auf ihre Hände. Er richtete seine Aufmerksa m keit wieder dem Spiel zu und sie warf einen kurzen, unauffälligen Blick zur Bar. Jase war verschwunden. Was sie als Nächstes sagte, konnte ihre Tar nung noch schneller auffliegen lassen als der Bluff von vorhin, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Sie musste herau s finden, ob der gute Simon der Dealer des Mörders war.
    „ Ich habe gehört, Diazepam würde die Halluzinationen ei n schrän ken. “
    Natürlich wusste sie, dass das Unsinn war, aber was sollte sie sonst sagen? Hat letztens jemand zufällig LSD und Diazepam bei dir gekauft? Dann konnte sie sich auch gleich ausweisen. Glücklicherweise hielt er sie für naiv.
    „ Quatsch. Wer erzählt denn so einen Müll? Wenn du das Zeug nicht verträgst, solltest du was anderes nehmen, Zucke r püppchen. “
    Nicht die Antwort, die sie hören wollte. „ Aber du hast es anz u bie ten? “
    „ Ja, aber es wird für andere Zwecke verwendet. “
    „ Wofür denn? “ , fragte sie, obwohl sie sich die Antwort denken kon n te.
    „ Nichts für dich, glaub mir. “
    Ihr Verdacht hatte sich also als richtig erwiesen. Sie würde ihn am Montag für eine Aussage aufs Revier holen lassen. Vie l leicht konnte er bei einem Phantombild helfen. Da er ihr gegenüber schon zu viel zug e geben hatte, konnte er nicht mehr leugnen , hier im großen Stil zu de a len und in der Regel waren die Menschen kooperativ, wenn es um ihren eigenen Hintern ging. Sie verabschiedete sich und wollte gerade aufst e hen, als Simon sie am Handgelenk fasste.
    „ Immer langsam, du wolltest doch was von mir. “
    „ Oh, das hat noch Zeit, ich melde mich dann “ , erwiderte sie.
    „ Auch gut, aber ich will die Bezahlung heute. Du kriegst nen Gu t schein fürs nächste Mal. “
    Ehe sie den Sinn seiner Worte erfassen konnte, hatte er sie grob an sich gezogen und seinen Mund auf ihren gepresst. Er schmeckte nach Tabak und Schnaps und sie hatte das Gefühl, ihr Abendessen käme wieder hoch. Ebenso grob stieß sie ihn zurück.
    „ Nein “ , erwiderte sie entschieden. „ Ich glaube, ich hab mich umen t schieden. Trotzdem danke für das Angebot. “
    Auch ihr zweiter Versuch , sich zu erheben, scheiterte, da er sie an ihrer Krawatte festhielt. Die andere Hand umfasste e i sern ihren Obe r schenkel.
    „ Zu spät “ , sagte er und ließ seine Finger lüstern ihr Bein entlang wandern .
    Sie wollte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen und dachte gerade darüber nach, was angebrachter wäre. Ihm ihre Dienstmarke vors Gesicht zu halten oder sich dezent zu wehren. Ihre Faust auf seine Nase krachen zu lassen hätte zwar seinen Reiz, doch würde dann wah r scheinlich die halbe Bar aufmerksam.
    Man nahm ihr die Entscheidung ab. Genauer gesagt, Jase nahm sie ihr ab.
    Sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich von hinten näherte und gezielt mit dem Fuß kräftig gegen eins von Simons Stuhlbeinen trat. Da es aus Holz war, brach es sofort mit einem Knacken entzwei und s o wohl der Stuhl als auch der Mann gingen lautstark zu Boden.
    „ Ich glaube gehört zu haben, dass sie Nein sagte “ , erklärte Jase und packte den überrascht blickenden Simon am Kragen. „ Weißt du, was Nein bedeutet? “ , fragte er kalt und zog Simons Gesicht dicht zu sich heran.
    Dieser gab keine Antwort, sondern wartete geduldig, dass sich seine Bodyguards zu drei Seiten von Jase

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