Mondscheinbiss (German Edition)
ihn. „ Bitte? “
Erstaunt hob Jase den Kopf, als Steven eintrat. „ Entschuldigung, Sir. Dürfte ich kurz mit LaFavre sprechen? “
Alistar war sichtlich unzufrieden über die Störung. „ Das hier ist eine interne Konferenz, Detective. “
„ Sir, nur eine Minute, bitte. “
Alistar blickte Jase an und winkte mit der Hand. „ Gehen Sie schon. “
Verwundert folgte er Steven hinaus. „ Was gibt’s so D ri n gendes ? “
„ Pearson schickt mich. Er will wissen, ob du etwas von Serena weißt. Sie ist nicht zur Arbeit erschienen. “
Jase runzelte die Stirn. Es war beinahe Mittag und sie kam normale r weise nie zu spät. „ Sie war noch nicht im Büro? Bist du sicher? “
„ Absolut. Pearson ist außer sich. Erst wurdest du von dem Fall abg e zogen und jetzt lässt sie sich nicht blicken. Keiner hat sie seit gestern gesehen und sie hat sich auch nicht krankgemeldet. Ans Handy und Festnetz geht sie nicht. Ich hab mitb e kommen, dass ihr euch gestritten habt, kann es sein … “
„ Nein, deshalb würde sie nicht ihre Arbeit vernachlässigen “ , sagte Jase entschieden. „ Halte dich nicht in der Nähe auf, wenn Alistar an die Decke geht. Ich fahre zu ihr. “
Sie war nicht zu Hause. Shadow und Blossom waren unruhig, sie tänzelten um ihn herum , und als er die beiden kaum b e achtete, zwickte Blossom ihm ins Bein. Er öffnete die Terrassentür. Sofort stürmten die Hunde an ihm vorbei und erleic h terten sich auge n blicklich im Garten. Waren sie etwa den ganzen Tag noch nicht draußen gewesen? Das sah Serena nicht ähnlich. Besorgt ging er durch die Wohnung und hielt Ausschau nach einer Nachricht oder irgendeinem Hinweis für ihr Ve r schwinden. Zufällig fiel sein Blick auf das Telefon und das installierte Gerät. Ein rotes Lämpchen blinkte. Jase trat an den Tisch und wählte die Einstellung ‚Letzten entgegengenommenen Anruf wiedergeben‘.
Nachdem er Ames und Serenas Gespräch gehört hatte, wählte er die Nummer ihrer Eltern. Ausgerechnet Lion meldete sich.
„ Jase hier. Ist sie da? “
„ Nein, warum sollte sie? “
„ Und wie geht es Kip? “
„ Was? Willst du mich verarschen? “
Das ungute Gefühl wuchs langsam , aber sicher zu echter Besorgnis. „ Ihr habt seit gestern nichts von Serena oder Kip g e hört? “
„ Keine Ahnung, wovon du redest, Blutsauger. “
„ Gib mir bitte seine Nummer. “
Als Lion dieser Aufforderung nachkam, wählte Jase mit der anderen Hand übers Handy , noch bevor er den Telefonhörer au f gelegt hatte.
„ Hey “ , meldete sich eine fröhliche Stimme.
„ Kip? Alles klar bei dir? “
Es folgte kurzes, irritiertes Schweigen. „ Warum fragst du? Stimmt bei euch etwas nicht? “
Die tatsächliche Gewissheit löste ein völlig anderes Gefühl aus als die bisherige Möglichkeit über eine Katastrophe.
Sie riss Jase den Boden unter den Füßen weg, ließ ihn gleichzeitig e r starren und brachte seine Gedanken zum Rasen. Er schloss die Augen und zwang sich zur Konzentration. Dass ihm das Handy aus der Hand fiel, bemerkte er kaum.
Der Beamte, der sich um die Zurückverfolgung des Anrufs kümmern sollte, erschien keine zehn Minuten, nachdem Jase auf dem Revier angerufen hatte und trotzdem war das Warten beinahe unerträglich gew e sen.
Der Gedanke, Serena befände sich seit beinahe vierundzwanzig Stunden in Ames ’ Gewalt, nur weil er auf die glorreiche Idee kam , sie wegen Alex Connor, diesem Vollidioten, allein zu lassen, brachte ihn schier um den Verstand. Würde ihr auch nur ein Haar g e krümmt, wäre zuerst Ames und danach Connor fällig, schwor er.
Während der Officer vor dem Gerät hockte und irgendwelche Ei n gaben machte, tigerte er durch den Raum, unfähig , sich eine Sekunde still zu verhalten. Eine Sache beschäftigte ihn am meisten.
Sein Gespür hielt Ames für harmlos, er konnte nicht der Mörder sein. Sollte er in die Sache verwickelt sein, war er höch s tens ein Handlanger. Er spürte einen Stich der Wut auf sich selbst. Seit Jahren setzte er sich für die Menschen ein, doch wenn seine große Liebe in Gefahr schwe b te, tappte er im Dunkeln. Wer war der Drahtzieher des Ganzen?
Er raufte sich die Haare, während ihn die Selbstvorwürfe quälten, wie er nur so dumm sein konnte, sie allein zu lassen. Was, wenn …? Das konnte einfach nicht sein, ihr würde nichts passieren, das hätte er g e spürt. Ständig sah er dem Mann bei der Arbeit über die Schulter, was diesen zu nerven schien, denn sein Blick war kühl,
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