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Mondscheingeflüster

Titel: Mondscheingeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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rauchte, aber vielleicht hatte sie Glück. Sie musste den langen Weg zum Central Park zurücklaufen, aber das störte sie nicht. Frohgemut stapfte sie drauf zu. Jetzt, da sie etwas vorhatte, ging es ihr schon viel besser.
 
    Kathrin hatte erzählt und erzählt, jetzt machte sie zum ersten Mal eine Pause. Pat, Angie, Diane und die beiden Jungen saßen mucksmäuschenstill um sie herum und lauschten atemlos.
    »Donnerwetter«, sagte Angie schließlich, »du hast ja wirklich ein paar aufregende Dinge erlebt, Kathrin!«
    Kathrin sonnte sich in der allgemeinen Aufmerksamkeit. »Ja, nicht wahr? Bis jetzt ist es eine ganz spannende Geschichte. Aber es kommt noch viel aufregender. Im Grunde war dies der harmlosere Teil!«
    »Ich wäre gestorben vor Angst nachts in dem Park«, sagte Diane erschauernd. »Allerdings wäre ich auch nie im Leben einfach so in die Finsternis gelaufen. Du warst wirklich ein bisschen verrückt, Kathrin!«
    »Du vergisst, sie stand im Banne des schönsten Mannes von Amerika«, warf Pat boshaft ein. »Das kann selbst ein erfahrenes Mädchen wie Kathrin aus der Fassung bringen!«
    »Du bist nur neidisch«, erwiderte Kathrin, »weil du wahrscheinlich ziemlich langweilige Weihnachtsferien verlebt hast. Solche, von denen es sich nicht lohnt zu erzählen!«
    »Nicht streiten«, bat Diane. »Hör mal, Kathrin, kannst du nicht ein bisschen was schon vorher verraten? Ich würde so gerne wissen, wie das mit Ted und dir ausgegangen ist. Habt ihr euch am Ende wieder vertragen?«
    Chris seufzte theatralisch. »Diane und das Happy End! Wir sind hier nicht in irgendeiner Liebesschnulze!«
    »Ich verrate nichts«, sagte Kathrin geheimnisvoll.
    Tom stand auf. »Also, bevor Kathrin weitererzählt, sollten wir Lucia noch einmal um den Hof führen. Ich glaube, es geht ihr schon viel besser, aber schaden kann es ja nichts.«
    Sie führten Lucia hinaus. Die Stute wirkte entspannt und versuchte auch nicht mehr, stehen zu bleiben und sich hinzulegen. Gleichmäßig klapperten ihre Hufe auf dem Pflaster. Die Nacht war noch immer sehr kühl, aber der Himmel war klar, und die vielen Sterne und der Mond leuchteten unvermindert hell.
    »Das Wetter schlägt um«, sagte Chris. »Morgen scheint die Sonne. Wir haben Glück mit der Schnitzeljagd.«
    »Und jetzt, wo Lucia gesund wird, können wir alles auch richtig genießen«, ergänzte Diane.
    Sie führten Lucia dreimal um den Hof, dann brachten sie die Stute in den Stall zurück. Sie stupste Pat erwartungsvoll mit der Nase an, aber die lachte nur.
    »Nein, Lucia, so leid es mir tut! Aber du darfst jetzt zwei Tage lang nichts fressen, nicht mal ein Stück Zucker. Du musst erst wieder richtig fit sein!«
    »Was mich wieder an Kathrin und ihre fantastischen Erlebnisse erinnert«, sagte Angie. »Warst du nicht gerade mit einer Unmenge Mohrrüben unterwegs, um Peggy und Mike zu suchen?«
    »Ja. Aber in der Zwischenzeit überschlugen sich die Ereignisse ... Soll ich weitererzählen?«
    Alle hatten sich wieder auf die Strohballen gesetzt.
    »Natürlich musst du weitererzählen«, sagte Chris. »Diane brennt schließlich darauf, alles über den Ausgang der heißen Romanze zu erfahren!«
    Kathrin blickte gekränkt vor sich hin. »Wenn ihr euch nur lustig macht, kann ich auch alles für mich behalten!«
    Das war so ziemlich das Letzte, was sie konnte, und alle wussten es.
    Tom lächelte versöhnlich. »Chris meint es nicht so. Es ist wirklich spannend, was du erlebt hast, Kathrin, außerdem erzählst du zum ersten Mal über dich selber, ohne dabei hoffnungslos zu prahlen. Komm, mach weiter. Also, was passierte, während du im Central Park nach deinen Rettern suchtest?«
    »Wie ich viel später begriff«, sagte Kathrin, »war ich in eine viel gefährlichere Geschichte hineingeraten, als ich geahnt hatte. Ich dachte, ich sehe die Typen aus jener verhängnisvollen Nacht nie wieder. Tatsächlich waren sie aber auf meiner Fährte. Bei dem, was ich euch jetzt erzähle, war ich natürlich nicht dabei, wie gesagt, ich ging ja durch den Park. Aber wir konnten den Lauf der Dinge nachher rekonstruieren, und manches hat auch Ted erzählt. Der spielt nämlich auch noch eine Rolle ... und zwar eine entscheidende!«
 

 
    Ted hatte an diesem Morgen lange geschlafen und fühlte sich frisch und ausgeruht. Er rief ein paar Freunde an, um sich mit ihnen zum Squash zu verabreden, aber niemand hatte an diesem Tag Zeit. Er selbst hätte auch dringend arbeiten müssen, aber er konnte sich nicht dazu aufraffen.

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